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Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma

Titel: Mindstar 02 - Das Mord-Paradigma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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leid. Ich bin nur Empath, nichts weiter.«
    »Ich verstehe.« MacLennan verschränkte die Hände und stützte das Kinn auf die Fingerknöchel. »Kennen Sie einen Übersinnlichen, der dazu in der Lage wäre?«
    »Bei Mindstar gab es ein paar, die eine Fähigkeit der Art hatten, von der Sie sprachen. Sie waren in der Lage, den Gedanken eines Subjekts Gesichter und Örtlichkeiten zu entnehmen.« Er hätte beinahe »eines Gefangenen« gesagt, aber in Anbetracht von Stephanie, die sich auf ihrem Platz vorbeugte und an jedem seiner Worte hing, kam das einfach nicht in Frage. Er wollte ihre vorbehaltlose Unterstützung. »Ich denke nicht, daß Sie zu den tiefreichenden Nachforschungen fähig wären, die Sie benötigen.«
    »Das ist schade«, sagte MacLennan. »Ich bewerbe mich vielleicht um die Konzession, mit einem spezialisierten Neurohormon zu arbeiten, vorausgesetzt, man könnte eines entwickeln, das in dieser Richtung wirkt.«
    »Stecken Sie ohne übersinnliche Analyse völlig fest?«
    »Nein. Uns stehen mehrere Richtungen offen. Man könnte Paradigmen so aufbauen, daß sie ausgewählte Erinnerungen löschen. Ein Art Antierinnerung, wenn Sie so möchten. Das Hauptproblem ist dabei wieder das der Identifikation. Wir müssen eine Erinnerung erst kennen, ehe wir sie löschen können – ihre Art und die Gehirnsektion, wo sie gespeichert ist.«
    »Eine Echtzeit-Hirnabtastung verrät uns das womöglich«, sagte Stephanie. »Falls das Subjekt von einem besonders traumatischen Vorfall erzählt, können wir möglicherweise die Neuronen angeben, in denen er gespeichert ist. Damit hätten wir den Zielpunkt für das Löschparadigma. Wir sprechen dabei von Zauberphotonen, entsprechend dem Begriff des Zaubermittels, zum Beispiel für Krebsbehandlungen, die Tumorzellen abtöten, ohne die normalen Zellen zu schädigen.«
    »Sie bräuchten einige hochentwickelte Sensoren, um ein Gehirn so präzise abzutasten«, erklärte Greg. »Ganz zu schweigen von der nötigen Verarbeitungskapazität. Zu meinen Psi-Einschätzungsprüfungen gehörte auch eine SQUID [1] -Abtastung, aber es war nicht möglich, den Brennpunkt fein genug einzustellen, um einzelne Neuronenzellen zu erkennen.«
    »Berkeley hat uns beträchtliche Ressourcen zur Verfügung gestellt«, sagte MacLennan. Sein munteres Alles-unter-Kontrolle-Lächeln war wieder da. »Wir haben bereits einen SQUID-Hirnabtaster in der Anstalt installiert, obwohl ich zugeben muß, daß sein Auflösungsvermögen ein gutes Stück hinter den Anforderungen zurückbleibt, wie Stephanie sie sich vorstellt, damit das Zauberphotonenkonzept funktioniert. Aber es ist halt ein bescheidener erster Schritt. Und mehrere Unternehmen, die medizinische Geräte herstellen, arbeiten schon an Modellen, die eine höhere Auflösung bieten. Ich bin sehr hoffnungsvoll, was unser Projekt angeht.«
    »Diese Paradigmenforschung ist ein teures Unternehmen«, sagte Greg. »Der Vorstand muß viel Vertrauen in Sie setzen.«
    »Tut er. Ich habe weder sofortige Ergebnisse noch Erfolg versprochen. Man hat dort volles Verständnis dafür, daß es sich um ein mittelfristiges Projekt handelt und mindestens für die nächsten sieben bis zehn Jahre nicht mit kommerzieller Rentabilität zu rechnen ist. Trotzdem hat man sich aufgrund des Potentials zur Unterstützung durchgerungen. Sehen Sie, falls eine auf Paradigmen gegründete Behandlung funktioniert, wird dadurch der ganze Strafvollzug revolutioniert. Wir müßten unsere Institutionen von Grund auf neu aufbauen. Die einzigen Leute, die tatsächlich inhaftiert werden müßten, wären Kleinkriminelle; alle anderen würden in medizinischen Einrichtungen gebessert.«
    »Yeah, ich verstehe.« Greg zeigte Stephanie ein sardonisches Lächeln. »Ich sage Ihnen immer noch Schwierigkeiten voraus, wenn Sie die Bevölkerung davon überzeugen möchten, diese Leute zu entlassen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Haben Sie schon mal versucht, einem Insassen eine dieser alternativen Erinnerungen zu implantieren?« wollte er wissen.
    »Das haben wir«, antwortete MacLennan. »Nichts Dramatisches. Wir sind noch in einem frühen Stadium und damit beschäftigt, Basisdaten über die Absorbierung der Paradigmen zu sammeln.« Bei dem, was sein Ton an Gefühlen verriet, hätte er genausogut über Laborratten reden können. »Je älter das Subjekt, desto schwieriger wird es natürlich.«
    »Was ist mit Liam Bursken? Hat er schon irgendwelche synthetischen Erinnerungen erhalten?«
    »Nein. Er war nicht zur

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