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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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weißglühenden Lichtgeschwulst, die aus dem zerstörten Hangar quoll, war der Flachbildschirm auf Schwarzweiß umgesprungen. Große Streifen der Solarzellenhülle rings um den Landeplatz rollten sich auf wie Herbstblätter, wobei ihre Ränder zerbröckelten. Darunter tauchten die Monofaserstreben des Luftschiffrumpfes auf.
    Das Geräusch der Detonation rollte um die Flanken des Zeppelins und hämmerte ein paar Sekunden später an die Fenster des Arbeitszimmers.
    Diesmal erzitterte die Colonel Maitland spürbar. Eine langgezogene Folge von quälenden Knarr- und Ächzlauten lief durch das geodätische Gerippe.
    »Leol Scheißreiger«, sagte Suzi. Sie zuckte unter einem lauten metallischen Doing zusammen. »Klarer Fall.«
    »Ich denke, du könntest recht haben«, sagte Greg. Er drehte sich vom Flachbildschirm zu Jason Whitehurst um, der reglos auf seinem Stuhl zusammengesunken war; eine Ader pochte an seiner Schläfe. »Wie kommt man an Bord, wenn man mal vom Landeplatz absieht?« fragte Greg.
    »Wir haben Einstiegsluken an der Rumpfoberseite«, sagte Jason Whitehurst. »Ich schätze, man könnte dort einbrechen. Dazu müßte das Flugzeug allerdings an Ort und Stelle schweben. Es wäre schwierig.«
    »Nicht für Teksöldner«, meinte Greg. Er überlegte rasch; gar keine Frage, daß die Angreifer Charlotte Fielders wegen hier waren und man demzufolge mit keiner wahllosen Ballerei rechnen mußte. Jedenfalls nicht, bis sie das Mädchen geschnappt hatten. »Wie sieht es mit Fluchtsystemen aus? Rettungsbooten? Fallschirmen? Etwas, um damit abzuspringen?«
    »Wir haben eine Notfall-Überlebenskapsel in jeder Kabine auf dem Unterdeck.«
    »Dazu braucht es nicht zu kommen«, warf Julias Bild ein. »Mein Sondereinsatzkommando wird schon unterwegs sein.«
    »Bist du sicher?« fragte Greg.
    »Die Pegasus hielt ständig Kontakt zur Sicherheitsabteilung von Event Horizon. Sobald dieser Störsender die Satellitenverbindung gekappt hat, ist das Sondereinsatzkommando gestartet. Ich habe dir doch versprochen, für Unterstützung zu sorgen.«
    »Wie lange, bis sie eintrifft?«
    »Zwanzig Minuten, vielleicht etwas weniger.«
    »Hast du das gehört, Suzi? Zwanzig Minuten Ausweich- und Lockvogelmanöver.«
    »Yeah. Falls diese Sicherheitsleute von Victor überhaupt zu was nütze sind. Was machen wir solange mit dem Mädchen?«
    »Wo ist sie?« wollte Greg von Jason Whitehurst wissen.
    »Irgendwo an Bord, zusammen mit Fabian. Wahrscheinlich in seiner Kabine. Schaffen Sie sie weg von ihm, Mr. Mandel, schaffen Sie sie weit weg.«
    »Kommen Sie mit uns?«
    Jason Whitehurst blickte sich in der Kabine um und blinzelte schwer. Seine Gedankenströme hatten sich drastisch verlangsamt. Der Angriff hatte ihn schwer erschüttert; Risse der Unsicherheit öffneten sich in seinem Bewußtsein und ermöglichten es unterbewußten Ängsten, aufzusteigen und seine Gedanken zu blockieren. »Wohin?«
    »Scheiße. Okay, weisen Sie Ihre Crew an, in die Notfallkapseln zu steigen. Dieses Flugzeug versucht vielleicht, die Gasbehälter zu knacken, damit alle das Schiff verlassen müssen und sie dann Fielder heraussuchen können.«
    Jason Whitehurst debattierte kurz mit sich und fügte sich dann. »Ja, in Ordnung.« Er hielt eine Hand über den Schreibtisch und erweckte damit die Lichtmuster zum Leben. »Fabian muß allein in eine Kapsel steigen; dann ist er in Sicherheit. Nur darauf kommt es jetzt an.«
    »Greg!« schrie Suzi heftig. Sie deutete nach draußen.
    Das Flugzeug senkte sich in etwa zweihundert Metern Entfernung in ihr Blickfeld; es war ein Deltaflügler mit langer abgerundeter Nase. Man konnte es gar nicht leicht ins Auge fassen; eine schwer faßbare, hellgraue Tarnbeschichtung schien förmlich wegzuflutschen, wenn Greg den Blick auf die Maschine zu richten versuchte; sie zog die einförmige Bläue von Meer und Himmel wie einen Umhang um den flachen Flugzeugrumpf zusammen.
    »Das ist eine Messerschmitt CTV-663«, sagte Suzi grimmig. »Bewaffneter Hyperschall-Militärtransporter. Scheiße; Leol könnte in der verdammten Kiste bis zu fünfundzwanzig Mann dabeihaben.«
    Greg beobachtete, wie die Maschine auf Höhe der Gondel den Sinkflug stoppte und sich dann bedächtig drehte, bis sie ihm das Heck zuwandte. Die Heckladerampe senkte sich. Undeutliche Gestalten bewegten sich dahinter. Etwas fiel ein paar Meter weit vom Ende der Rampe hinunter, wurde dann langsamer und baumelte mitten in der Luft. Es stieg wieder hoch. Eine menschenähnliche Gestalt, aber

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