Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
wer sie mir gegeben hat.«
    »Eine Menge Leute möchten das«, sagte Greg sanft. »Sagen Sie es uns?«
    An diesem Punkt, so hatte sie geplant, wollte sie ins Geschäftliche einsteigen – einen Handel, Geld und garantierte Sicherheit als Gegenleistung für das, was sie wußte. Sie hatte jedoch keine Ahnung, welchen Preis sie verlangen konnte, und ein harter kleiner Kern des Zorns in ihr wollte, daß wegen Baronskis etwas unternommen wurde, daß Gerechtigkeit geübt wurde. Sie hatte den starken Verdacht, daß man die Art Leute, die den alten Mann getötet hatten, niemals vor Gerichten erleben würde, wo ihnen den Prozeß gemacht wurde. Und auch Fabian brauchte Schutz.
    Julia Evans war die einzige Person, die diese offenen Fragen für sie klären konnte. Es war am besten, wenn sie sie nicht gegen sich aufbrachte.
    »Ja«, sagte Charlotte. »Er hat mir nie seinen Namen genannt, hat nur gesagt, er wäre Priester.«
    »Beschreiben Sie ihn bitte«, sagte Greg.
    »Ich schätze, er war mindestens fünfundfünfzig, wahrscheinlich sechzig, mittelgroß, vier oder fünf Zentimeter kleiner als ich, sehr blasses Gesicht, wabbeliger Hals, ergrauende Haare mit Pferdeschwanz. Er hatte ein tolles Lächeln, ich meine, man brauchte ihn nur anzusehen, um zu wissen, daß man ihm trauen konnte …« schloß sie lahm. Es klang albern, wenn man es laut aussprach, aber sein Lächeln war der Grund gewesen, warum sie eingewilligt hatte, die Blume zu überbringen.
    »Nicht Royan«, stellte Julia fest.
    »Würden Sie ihn wiedererkennen?« fragte Greg.
    »Ja, sicher«, sagte sie. »Er hatte einen taubenblauen Overall an, der alt war, aber sauber. Alle Himmlischen waren sauber.«
    Victor blickte von seinem Terminal auf. »Sie meinen, das ist auf New London passiert?«
    »Verzeihung, habe ich das nicht gesagt? Ja. Es war in meinem Urlaub.«
    Julia und Greg lächelten einander an. »Sind Sie im Anschluß an Neuseeland nach New London hinaufgeflogen?« fragte Greg.
    »Woher wissen Sie …«
    »Ich sage Ihnen, Charlotte, Sie sind eine sehr wichtige Person. Unser Victor hier hat ein dickes Profil von Ihnen.«
    »Ja.« Sie schluckte. »Ich habe einen Flug vom Raumhafen Mangonui aus genommen.«
    »Mit Ihrem Kunden?«
    »Nein. Ich sagte ja, daß es mein Urlaub war. Ich bin allein geflogen.«
    »Wie haben Sie dafür bezahlt?«
    »Gar nicht. Die Reise war ein Abschiedsgeschenk des letzten Kunden, der für alle Kosten aufgekommen ist. Baronski hat es mir gelassen. Normalerweise muß ich meine Geschenke abliefern, aber die Reise konnte er kaum verkaufen, also hat er mir gestattet, sie anzutreten.«
    Victor stieß ein Ächzen hervor. »Kein Wunder, daß wir Sie über Amex nicht aufspüren konnten. Wie hieß dieser Kunde?«
    »Ali Murdad.«
    »Hat er sie hinaufgeschickt, um die Blume zu holen?« fragte Greg. »Oder um ihm sonst einen Gefallen zu tun?«
    »Nein. Es waren echte Ferien für mich.«
    »Ich konnte die Flugkarte nachprüfen«, sagte eines von Julias Bildern. »Ein wahrhaft fürstliches Paket von Thomas Cook, gebucht von Aflaj-Industriekybernetik. Ali Murdad ist als Direktor aufgeführt. Vierzehn Tage im High Savoy mit einer Pauschalkarte für Club- und Ferienservice.«
    »Das stimmt«, sagte Charlotte.
    »Erzählen Sie uns von dem Priester«, sagte Greg. »Sind Sie sicher, daß er ein Himmlischer Apostel war?«
    »Ja. Eine Gruppe von ihnen bearbeitete die Touristen am Fallsurfstrand. Zwei haben mich angesprochen. Sie waren ungefähr in meinem Alter und erklärten mir, wer die Himmlischen sind. Sie waren sehr fromm, ich meine, nicht albern wie die Hare-Krishna-Leute oder so fürchterlich langweilig wie Jehovahs Zeugen; sie hatten Sinn für Humor, glaubten aber wirklich daran, daß unsere Bestimmung draußen zwischen den Sternen liegt. Sie haben mich gefragt, ob ich für immer in New London bleiben wollte; sie sagten, es wäre kein hartes Leben – nicht wie bei den Kulten hier unten, die Kinder ausbeuten –, wohl aber ein recht einfaches. Das schien ihnen nichts auszumachen. Sie glauben ohnehin, daß es nur vorübergehend ist, daß sich alles verändert, sobald dieses göttliche Ereignis stattfindet, das sie erwarten. Ich denke, sie rechnen damit, einen höheren Segen zu empfangen als alle anderen, oder als erste Zutritt zum Himmel zu erhalten oder irgendwas in dieser Richtung. Ein Himmlischer Apostel zu sein war für sie sicherlich ein Schritt die Leiter zu Gott hinauf.«
    »Aber Sie haben abgelehnt?«
    »Verdammt, ja! Ich kann jederzeit nach New

Weitere Kostenlose Bücher