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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Büro hat gerade angerufen. Drei der Überlebenden aus dem Wrack der Colonel Maitland, die von der Küstenwache gerettet wurden, sind spurlos abgetaucht. Sieht so aus, als wären sie irgendwann letzte Nacht aus dem Krankenhaus geschlichen. Zwei Krankenschwestern wurden verletzt, und jemand vom Empfang ist verschwunden.
    Mist!
    Einer der fehlenden Überlebenden entspricht Leol Reigers Beschreibung.
    Das überrascht mich nicht, sagte sie.
    Victor ist bereits damit beschäftigt, einen Liquidierungseinsatz vorzubereiten. Reiger wird nicht mehr lange irgend jemanden gefährden, Juliet.
    Das braucht er nicht; diese Geschichte steht kurz vor der Auflösung, auf die eine oder andere Art; höchstens noch vierundzwanzig Stunden.
    Du hast wahrscheinlich recht. Wieso rufst du nicht Clifford an und versuchst, eure Differenzen friedlich beizulegen?
    Das könnte ich tun.
    Reden hat noch niemandem geschadet.
    Ja, danke, Opa.
    Immer für dich da, Juliet. Und ich habe hier immer noch den heutigen Statusbericht des Unternehmens.
    Ach du lieber Himmel! Okay, fangen wir an.
     
    Die Sprinkler waren auf einen Meter langen Stielen über den Rasen von Wilholm ausgefahren; sie erinnerten an unglaublich dünne Pilze, mit Spiralen aus flexiblen Schläuchen umwickelt, die lange weiße Fahnen aus Sprühnebel ausstießen. Julia stand am Fenster des Arbeitszimmers und lauschte dem leichten Wupp wupp des Wassers, das unter hohem Druck aus den Düsen spritzte. Pfützen bildeten sich in den Dellen, die unter dem Gewicht von Fahrwerken entstanden waren. Wasser strömte von den Tragflächen von Julias persönlicher Pegasus.
    Matthew war wieder im Schwimmbecken und führte unter Qois wachsamem Blick seine Sprungübungen aus. Er schaffte bereits einen Salto vorwärts. Julia sah zu, wie er es mit einem Salto rückwärts probierte und mit mächtigem Platschen und umherschlagenden Armen und Beinen auf der Seite landete. Er kletterte aus dem Wasser und versuchte es erneut. Julia konnte Daniella gerade eben noch auf der Koppel hinter dem See entdecken, wo sie auf ihrem Pferd ritt. Brutus lief hinterher, und in der Hitze des mittleren Vormittags hing ihm der Schweif herunter.
    In den Ferien luden die Kinder normalerweise ihre Freunde nach Wilholm ein. Julia genoß den Lärm, den die jungen Leute machten, wenn sie durch den Landsitz tobten; sie schienen das alte Gemäuer zu beleben, wenn ihr fröhliches Lachen dem Zugriff pflichtbewußten Ernstes trotzte. Und die Spiele, die sie auf dem ganzen Grundstück spielten, bereiteten dem Sicherheitsteam Kopfschmerzen. Die Abwehrhardware und die genmanipulierten Wachtiere mußten samt und sonders umprogrammiert werden, um sich dieser Lage anzupassen. Julia hatte nicht vor, die Kinder einzuschränken; dazu war die Kindheit zu kostbar. Und die zotteligen Wälder und vernachlässigten Felder waren in diesem Alter ein Reich der Magie.
    Heute hatten Daniella und Matthew jedoch niemanden eingeladen; wahrscheinlicher war, daß Daniella Matthew zugesetzt hatte, seine Freunde nicht anzurufen, von der irrigen Voraussetzung ausgehend, damit ihrer Mutter zu helfen.
    Jemand klopfte an die Tür, und Peter Cavendish trat ein und tupfte sich die Stirn mit einem marineblauen Seidentaschentuch ab. Das Gesicht war gerötet, und die gänzlich weißen Haare naß vor Schweiß.
    Julia wandte sich vom Fenster ab und begrüßte ihn mit einem Lächeln. Hätte er keinen anderen Anzug getragen als gestern, dann hätte sie glatt gedacht, er wäre zwischendurch nicht zu Hause gewesen; jedenfalls sah er so aus, als hätte er überhaupt nicht geschlafen. »Setzen Sie sich, Peter. Sie sehen so aus, als hätten Sie es übertrieben.«
    Er senkte sich auf einen der schwarzen Stühle am Tisch und seufzte dankbar. »Ich verstehe das nicht, Julia. Mit Mutizen zu verhandeln gleicht einem Ringkampf mit Nebelschwaden. Unsere Vertragsleute haben geschlagene achtzehn Stunden mit ihren Partnern von Mutizen zusammengesessen, und jedesmal, wenn es danach aussah, als würden wir eine Übereinkunft erzielen, haben sie einen neuen Hemmschuh in die Diskussion geworfen. Ich würde sagen, daß sie uns absichtlich hinhalten, aber das ergibt keinen Sinn. Sie sind schließlich an uns herangetreten, wissen Sie noch?«
    »Ja, aber ich fürchte, daß Sie recht haben. Die halten uns hin. Sie verfügen gar nicht über die Generatordaten und haben sie auch nie in der Hand gehabt. Das Angebot diente nur dazu, mich zu überstürzten Handlungen anzustacheln.«
    »Oh, um Himmels

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