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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Sollte er ausreißen, versuchen Sie nicht, ihm zu folgen. Überlassen Sie das Suzi und mir.«
    »Danke«, brummte Suzi.
    »Teresa, Sie bleiben ständig bei Charlotte.«
    »Ja, Sir.«
    Sein Cybofax piepte, als sie noch zwanzig Meter von der Zugbrücke entfernt waren.
    »Wir haben wieder was für Sie«, meldete Lloyd McDonald.
    »O Himmel, wo diesmal?«
    »In der Sportarena. Diese Woche findet ein Tennis-Schauturnier statt, das Match zwischen Jerome Merril und Lemark Pampa. Einer meiner Leute hat ein paar Himmlische gesehen, die sich mit einigen Zuschauern unterhalten.«
    »Okay, gleiches Vorgehen. Behalten Sie sie im Auge, bis wir eintreffen.«
    »Verstanden.«
    Die Burg bestand wirklich aus Stein, aus Kuben von einem Meter Kantenlänge und von rostbrauner Farbe, die man irgendwo aus dem Asteroiden gebrochen hatte. Greg hatte mit aufgepepptem Komposit gerechnet.
    Der Innenhof war in drei Sektionen unterteilt. Eine tieferliegende Ecke enthielt einen Wasserziergarten; darüber erhob sich die Hauptwiese mit etlichen großen, frei gestalteten Messing- und Granitskulpturen der organischen Schule; dazu kam der Biergarten, der sich an einer Seite entlangzog und Ausblick über die beiden anderen Ebenen bot. Greg unterdrückte ein Stöhnen, als er den zweiten Bobby an einem der Tische entdeckte, von wo aus er gewissenhaft die Menschen im Auge behielt, die sich um die Skulpturen herumschlängelten.
    Greg entdeckte sofort eines der Mädchen, eine lächelnde Blondine mit rückenfreiem Top und langem, wirbelndem Kleid.
    Teresa Farrow stieß Charlotte an und deutete mit dem Kopf auf einen Mann, der vom Wassergarten heraufkam. Er war um die sechzig, und ein dickes Bündel Handzettel ragte aus einer offenen Gürteltasche. Greg umhüllte ihn mit der außersinnlichen Wahrnehmung und entdeckte eine eigenartige Mischung aus Wachsamkeit und Zufriedenheit.
    »Das ist er nicht«, sagte Charlotte.
    »Scheiße«, meinte Suzi. »Sind Sie sicher?«
    »Absolut.«
    Greg spürte, wie ihm etwas in die Hand gesteckt wurde, etwas Trockenes und Leichtes, zylinderförmig. Er schloß instinktiv die Finger darum.
    Als er sich umdrehte, stand ein schlankes orientalisches Mädchen hinter ihm; sie trug ein schwarzes Netzhemd, das in einer Jeans mit abgeschnittenen Hosenbeinen steckte.
    »Ihre Zukunft liegt zwischen den Sternen. Ich hoffe, daß Sie sich morgen zu uns gesellen«, sagte sie mit tiefem Ernst, lächelte dann und entfernte sich.
    Er blickte dem Hinterteil in Jeansstoff hinterher, während sie durch den Torbogen zur Zugbrücke ging.
    »Genau dein Typ, wie?« fragte Suzi. Sie grinste lüstern.
    »Ich präge sie mir nur ein, mehr nicht.« Er sah sich an, was sie ihm gegeben hatte. Es war ein zusammengerollter Handzettel.
     
    Morgen dämmert ein neuer Tag heran.
    Morgen wird die Straße zu den Sternen geöffnet.
    Morgen wird der Mensch nicht mehr im Ebenbild Gottes geschaffen sein.
    Morgen enden unser Leid und unsere Furcht.
    Morgen sind wir nicht mehr allein.
    Morgen wird die Erde geheilt.
    Morgen sind wir frei.
    Morgen ist jetzt.
    Kommen Sie morgen zu uns.
    Die Himmlischen Apostel halten morgen eine Segnung ab.
    Die uns ins Zeitalter der Erlösung führt.
    Die Allerheiligen Kirche, Hyde Cavern.
    Morgen mittag.
    Alle sind willkommen.
     
    Greg zeigte Suzi den Text. »Yeah, sehr tiefsinnig«, sagte sie. »Ich wußte gar nicht, daß Werbetexter weggelaufen sind und sich den Himmlischen angeschlossen haben, als sie sich etabliert hatten.«
    »Morgen wird Clifford Jepson der Welt offiziell die atomare Strukturierung bekanntgeben«, sagte Greg.
    Suzi schniefte und las sich den Handzettel noch einmal durch.
    »Manche dieser Assoziationen sind ganz schön heftig«, meinte Greg.
    »Könnte sein«, räumte Suzi widerwillig ein. »Möchtest du dir einen von ihnen schnappen und deinen Trick mit den Wortassoziationen durchführen?«
    »Nein. Dann ziehen sie alle die Köpfe ein, und das können wir uns nicht erlauben, falls ich mich irre.« Er faltete den Handzettel zusammen und steckte ihn sich in die Jackentasche. »Komm, sehen wir uns dieses Tennisspiel an.«
     
    Greg fuhr mit der Rolltreppe von der Haltestelle Slatebridge Park zu einer weiteren der allgegenwärtigen Rotunden hinauf. Ein Polizeisergeant wartete auf ihn, Bernard Kemp, dessen Bauch sich über den vorgeschriebenen Gürtel wölbte, der seine Shorts festhielt. Greg freute sich, ihn zu sehen; Kemp war offensichtlich ein alter Hase. Sein phlegmatischer Gruß war eine erfreuliche Abwechslung nach

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