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Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Mindstar 03 - Die Nano-Blume

Titel: Mindstar 03 - Die Nano-Blume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Flachbildschirm draußen und rief: »Habe dich, Reiger!«
    »Was ist mit der Raumfähre der Dolgoprudnensky?« fragte Sean. »Sie trifft in zehn Minuten hier ein.«
    »Ich rufe Pavel Kirilow an«, sagte Charlotte. »Wenn Sie möchten. Und erkläre ihm, daß ich die Generatordaten wirklich nicht habe.« Sie stellte sich vor, wieder diesen klinisch kalten Ausdruck vor sich zu sehen, und ihr schauderte; gleichzeitig wünschte sie sich verzweifelt, mal etwas richtig zu machen, den Versuch zu wagen, ein klein wenig vom angerichteten Schaden zu beheben.
    »Ich denke, dafür ist es ein bißchen spät«, erwiderte Victor.
    »Das wäre sowieso nicht die richtige Antwort«, meinte Fabian. Charlotte hörte kalten Hohn aus seinem Tonfall heraus.
    »Nein?« fragte Victor.
    »Natürlich nicht. Es ist ganz einfach, Dummes. So lautet deine Geschichte: Der zweite Raumgleiter greift New London an und hat schon die Verteidigung ausgeschaltet; und der Gouverneur bittet offiziell um Hilfe, um die Maschine abzuwehren. Also rufst du Gregs russischen Freund an, den General, der die Vollmacht hat, die Strategischen Verteidigungsplattformen der Gemeinsamen Verteidigungsliga einzusetzen, und erklärst ihm genau, wer sich an Bord dieser Raumfähre aufhält.«
    Charlotte sah, wie Victor und Lloyd verdutzte Blicke wechselten, und schnappte dann nach Luft. Auf dem großen Flachbildschirm hinter ihnen tauchten schwarze, gepanzerte Gestalten aus der Raumfähre auf und hüpften in langen Schritten über die Kraterwand auf den Dockskomplex zu.

 
Kapitel siebenunddreißig
     
     
    Das Aposteldorf verschaffte Suzi eine verdammte Gänsehaut. Ein Dschungeldorf in einem Asteroiden, megaprimitives Raffinement. Eine echte Geisterbahn. Zwanzig Milliarden Tonnen Gestein darüber, unendliches Vakuum darunter. Üble Kiste.
    Sie bemühte sich sehr, den Widerstreit der Gefühle auszublenden.
    Melvyn leistete ordentliche Arbeit. Schickte Späher in die umliegenden Katakomben, stellte ein detailliertes Bild vom Gebiet zusammen. Größere Verwerfung – wieso zum Teufel mußte Julia es so nennen? Und wie viele kleinere Verwerfungen gab es nun genau?
    Seitlich suchte sie sich ihren Weg durch eine der Spalten, die aus der Dorfhöhle führten. Wenigstens hatte diese dumme Sau von einem Waffenschmied auf Listoel recht gehabt, was ihr Knie anging; der Anzug stützte es gut ab. Die Spalte öffnete sich in eine trockene Höhle, durch deren scharf abfallenden Boden sich eine lange Kluft zog. Das Gestein glitzerte in dem Infrarotstrahl, den Suzis Helm aussendete. Winzige Flecken Metall, in Kieselerde erstarrt. Suzi konnte den Grund der Kluft nicht erkennen, und der Riß war ohnehin zu schmal, als daß ihn jemand hätte ersteigen können. Nicht mal die Apostel nutzten diese Höhle.
    Mit Hilfe des Laser-Entfernungsmessers zeichnete sie ein präzises Bild der Höhle und überspielte das Ergebnis in die Datenbank des Trägheitsleitsystems. Als sie zurück in die Dorfhöhle polterte, wurde das Datenpaket in die Zusammenstellung überspielt, die Melvyn vornahm. Er brachte seinerseits Suzis Ware auf den aktuellen Stand.
    Die Katakombenkarte war in ihr Lichtverstärkerbild eingeblendet. Kumuluswolken aus massivem Licht – rote, blaue und grüne –, Höhlen, Durchgänge, die breit genug waren, um mit einem Panzeranzug hindurchzukommen, gefährliche Spalten, der See. Vielleicht traf Verwerfungszone es letztlich doch. Die Umgebung war förmlich durchsetzt mit Hohlräumen, als wäre der Fels schimmelig.
    Und schließlich mußte sich Suzi noch Dennis Naverro warmhalten, einen der beiden übriggebliebenen Beutelpsioniker des Einsatzkommandos. Melvyn wollte, daß sie einige der Spalten erweiterten, die aus der Höhle führten, um dem Team mehr taktische Möglichkeiten zu eröffnen. Suzi schloß sich also mit Dennis zusammen, und sie beide ballerten mit ihren Konica-Ripguns ungünstige Felsvorsprünge weg und traten den Schutt aus dem Weg. Verwandelten die Spalte in einen Korridor, durch den man mit einem Panzeranzug laufen konnte. Suzi brauchte Dennis später noch; er wußte es zwar noch nicht, aber er würde Leol Reiger für sie identifizieren.
    Mit Hilfe der Flachbildschirme im Dorfzentrum konnte sie verfolgen, wie die Raumfähre vorankam. Ein Kommando Teksöldner war ausgestiegen und drang in den Luftschleusensektor ein.
    Victor und Lloyd McDonald übermittelten die Bilder der Sicherheitskameras im Dockskomplex der südlichen Abschlußwand. Suzi sah sich die Übertragung mit dem

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