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Minerva - sTdH 1

Minerva - sTdH 1

Titel: Minerva - sTdH 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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Posten. Dazu kommen
noch – was man gar nicht glauben möchte – Barding, Yarwood und Fresne. So
bietet sich ihr keine große Chance, jemandem ihre Zuneigung zu schenken, der
besser zu ihr paßt. Ich glaube, sie wird sich mit Chumley zufriedengeben.«
    »Da ist sie
wahrscheinlich bestens aufgehoben«, sagte der Marquis achselzuckend. »Frauen
sind recht nüchtern, wenn es ums Heiraten geht. Geld macht sie glücklicher als
Liebe.«
    Er sprach
mit einem bitteren Unterton in der Stimme, und Lord Sylvester schaute ihn
neugierig an. Bevor er den Besitz und die Würde des Marquis geerbt hatte, war
Peter arm wie eine Kirchenmaus. Hatte ihn ein Mädchen abgewiesen, weil er
nicht reich war? Es hatte keinen Sinn, Peter zu fragen. Er würde lachen und
alles abstreiten.
    Lord
Sylvester begnügte sich damit, zu sagen: »Wir besuchen Miß Armitage heute
nachmittag, dann kannst du deine Neugier befriedigen.«
    Sie hatten
Glück, daß sie zu einer Zeit kamen, wo Lady Godolphin sich hingelegt hatte und
Minervas sieben Freier nicht da waren.
    Der Marquis
war überwältigt von Minervas überraschender Schönheit. Ihre Haut war so hell,
daß sie fast durchsichtig war, und ihre schwarzen Haare schimmerten rötlich.
Sie behandelte sie beide höflich und war scheinbar ausgeglichen und locker.
Aber der Marquis spürte doch die Spannung zwischen seinem Freund und ihr und
wunderte sich darüber. Sein
Freund Sylvester schien sich sehr zurückzuhalten, aber schließlich fragte er
doch unvermittelt: »Sie haben also immer noch vor, Chumley zu heiraten?«
    »Ich weiß
es noch nicht«, antwortete Minerva. »Ich soll seine Eltern kennenlernen. Er
sagt, es ist wichtig, die Familie kennenzulernen, bevor man irgendwelche
größeren Entscheidungen trifft.«
    »So ernst
ist es«, sagte Lord Sylvester mit hochgezogenen Augenbrauen. »Lady Godolphin
muß außer sich vor Begeisterung sein. Er hat sie ohne Zweifel gefragt, ob er
um Ihre Hand anhalten darf.«
    Minerva
schaute verlegen und strich mit nervösen Fingern eine Falte an ihrem
Seidenkleid glatt.
    »Er bat
mich, ihr nichts zu sagen. Seine Eltern besuchen in der Nähe von Barnet
Verwandte. Lord Chumley hat vorgeschlagen, ich solle Lady Godolphin sagen, daß
ich nur eine Spazierfahrt mache. Er ist sehr rücksichtsvoll. Sehen Sie, wenn
wir doch nicht zusammenpassen, und wir kommen, nachdem ich seine Familie
kennengelernt habe, zu diesem Entschluß, dann ist Lady Godolphin nicht so enttäuscht.«
    »Und wann
soll das sein?«
    »Am
Samstag.«
    »Diesen
Samstag? Und wie wollen Sie Lady Godolphin eine so lange Abwesenheit erklären?
Sie werden mehrere Stunden fort sein, und eine normale Spazierfahrt im Park
dauert niemals so lange.«
    »Lady
Godolphin hat eine Einladung zu einer Gesellschaft bei den Aubryns angenommen.
Sie wird also nicht hier sein.«
    »Ich bin
der Ansicht, Sie sollten Lady Godolphin Bescheid sagen«, mischte sich der
Marquis plötzlich ein. Er mußte an das Lachen und Flüstern bei White denken.
    »O nein,
das kann ich nicht«, sagte Minerva einfach. »Ich habe Lord Chumley mein Wort
gegeben. Vielleicht hätte ich es Ihnen auch nicht sagen sollen. Aber er hat
mich eigentlich nur gebeten, es Lady Godolphin nicht zu sagen.«
    »Wenn ich
es mir recht überlege, glaube ich nicht«, sagte Lord Sylvester, »daß Lady
Godolphin eine gute Anstandsdame für Sie ist. Zum Beispiel sollte es Ihnen
nicht erlaubt sein – so sehr wir Ihre Gesellschaft schätzen –, sich mit zwei
Herren zu unterhalten, ohne daß noch jemand im Zimmer ist.«
    Minerva
zuckte resigniert mit den Achseln. Sie schaute die zwei schönen Männer ihr
gegenüber an und wollte ihnen erklären, daß sie keine Wahl hatte. Sie hatte
gebetet und gebetet, aber es war klar, wo ihre Pflicht lag. Sie mußte schnell
heiraten.
    In diesem
Augenblick wurden Josephine und Emily Armitage mit ihrer Mutter gemeldet, und
sie kamen in einer Woge von Seide und Spitze hereingerauscht. Lady Edwin hätte
Minerva um ein Haar übersehen; Josephine und Emily ignorierten sie völlig, da
alle drei ihr Augenmerk nur auf Lord Sylvester und den Marquis richteten.
    Peter,
Marquis von Brabington, konnte es in dieser Atmosphäre nicht mehr aushalten
und erhob sich mit den Worten, daß sie aufbrechen müßten.
    Lady Edwin
und ihre Töchter standen prompt ebenfalls auf und entsannen sich an alle
möglichen Verpflichtungen. Der Marquis drehte sich in der Tür noch einmal um,
nachdem er den anderen den Vortritt gelassen hatte, und wollte etwas sagen.
Minerva saß

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