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Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition)

Titel: Minus 0: Märchen-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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In der Dunkelheit erkannte Lüc die zerstörten Möbel, die verschüttete Blumenerde und die Fensterscherben auf dem Holzboden, die von dem zerbrochenem Fenster stammten. Die Couchgarnituren waren durchgesessen, Federn ragten neben dem Brandflecken heraus. Auf dem Boden war Blumenerde verstreut, Pilze und Unkraut sprossen aus dem künstlichen Boden. Zumindest bis zur Hütte waren sie in keinen Hinterhalt geraten, also handelte es sich um keine Falle der V3. Lüc war gespannt, welches Monster Marian zu derartigen Taten gezwungen hatte.
    „Folg mir. Ich hab ihn im Keller festgebunden.“
    Beide gingen langsam die steinerne Treppe zum Weinkeller hinunter. Unten angekommen zielte Lüc mit ihrem Revolver in die Dunkelheit.
    „Marian, wo ist er?“
    „Moment.“
    Er zündete das Licht der Öllampe an und leuchtete auf den Haken am Boden, an dem die geöffneten Handschellen dranhingen sowie ein Seil, das lose auf dem Boden lag. Nur der modrige Geruch erwartete sie.
    „Er ist weg“, keuchte Marian überfordert. „WEG!“
    „Das Fenster!“ schrie Lüc und stürmte die Treppe nach oben, zurück ins Erdgeschoss. „Mach dich sofort wieder auf den Weg nach Blutwäldchen! Alarmier Zack und Willi, erzähl ihnen alles, was du über diesen Kerl weißt!“
    „ER WIRD MICH TÖTEN! ER WIRD MICH TÖTEN!“, schrie Marian.
    Wieder oben angekommen schaute sich Lüc prüfend nach verdächtigen Spuren um. Sie öffnete langsam die Tür nach draußen.
    Aus dem Keller war immer noch Marians Geheul zu hören: „TOT! ER WIRD MICH IN STÜCKE REISSEN! ER WIRD MIR DAS HERZ RAUSREISSEN, WIE DEN ANDEREN! ER WIRD NICHTS VON MIR ÜBRIG LASSEN! MEINE ARME ZIEHMUTTER!“
    Mit dem Revolver in der Hand machte Lüc einen Schritt nach dem anderen über das Gras und vermied es, auf Äste zu treten, um kein Geräusch zu erzeugen. Sie entfernte sich immer weiter von der Hütte, bis sie letztendlich mitten im finsteren Wald stand.
    Plötzlich vernahm sie vor sich das laute Krachen eines Astes. Sie zielte in die Schwärze.
    „KOMM RAUS MIT ERHOBEN HÄNDEN!“, schrie sie.
    Keine Reaktion.
    Wieder brach ein Ast lautstark. Sie nahm das Dunkle ins Visier, legte den Finger auf den Abzug. Ein Fuchs sprang aus dem Nichts und nahm Lüc die Furcht.
    Lüc atmete erleichtert aus und senkte den Revolver. Dann drehte sie sich um; Das letzte, was sie erblickte bevor sie in Ohnmacht fiel, war ein großer Ast, der ihr ins Gesicht donnerte.
    Sogleich ließ Marian den Ast fallen. Er kniete sich neben sie, strich ihr durch ihr schwarzes Haar und sagte: „Es tut mir Leid... Es tut mir so Leid... Er zwingt mich dazu.“
    „Gut gemacht, Marian.“
    Eine Stimme erklang, frostig und böse. Sie war grell, aber immer noch dunkler als Marians Stimme.
    „Warum zwingst du mich, solch böse Sachen zu tun?“, fragte Marian.
    „Du fragst zu viel, Marian. Bring sie in den Keller und kette sie an. Dann können wir spielen.“
    „Es tut mir Leid, Lüc.“ Widerwillig packte er sie und schleppte sie zurück in die Holzhütte. „Es tut mir Leid...“
    „Wen willst du eigentlich belügen, Marian?“ Die Stimme fing an zu lachen. „Dir macht es genau so viel Spaß wie mir.“
     
     
    16
     
    In der Mittagssonne planschte der freundliche Orca-Wal Friedel vor Blutwäldchens Steg mit den Schulkindern herum. Die kleine Josefine schwamm im Wasser um den lachenden Wal, schwang ihre Hand flach über das Wasser und schleuderte eine mickrige Wasserwelle gegen den monströsen Walrumpf.
    Der Wal kam auch diesmal nicht ohne Geschenke. Das erste Geschenk waren zwei Kisten gefüllt mit Revolvern, Granatpistolen und Munition, die von Frederick in Richtung Baumhaus getragen wurden. Für die Kinder hatte der Orca diesmal einen japanischen Seetransporter überfallen und Spielzeug erbeutet. Die kleine Josefine bekam ein Puppenhaus, der kleine Boris eine neue Spielkonsole und die anderen Kinder Spielzeugautos, Puppen oder Wasserpistolen.
    Josefine schmuste sich seitlich an den warmherzigen Wal. „Ich hab solche Angst, Onkel Friedel.“
    „Ach warum denn, meine Kleine?“, fragte der Wal besorgt.
    „Unsere Lehrerin wurde getötet und der alte Mann mit der Augenklappe ist auch tot.“
    „Wer macht denn so etwas?“, fragte Friedel überrascht.
    Ein anderer Junge begab sich ebenfalls zum Schmusen an den riesigen Wal. „Ein ganz, ganz böser Mann!“, antwortete er für Josefine.
    „Das war der Kartenmann!“, sagte Josefine. „Ich habe soooooo viel Angst vor ihm.“
    „Ach meine Kleine, du

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