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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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abschneidet und sie so richtig beackert.“
    „Ich fühle mich unwohl, wenn ich so ein Gespräch über sie führen muss, Frederick. Das ist etwas respektlos.“
    „Löckchen, mein guter Freund. Liebe ist etwas natürliches und wahrhaftige, innige Liebe, wie von der ich so gern berichte, ist in der Gesellschaft leider viel zu verpönt. Wir reden täglich über so grausame Themen, sehen uns an wie arme Zigeuner hingerichtet werden, aber über Liebe verlieren wir kein Wort. Ihr müsst euch etwas lockerer machen, dann lernt ihr auch, die schönen Seiten des Lebens zu genießen.“
    „Vielleicht“, sagte Löckchen lächelnd. „Dennoch denke ich, dass Zack und Lüc zur Zeit andere Probleme haben.“
    „Ich hoffe die Gemüter werden sich da etwas beruhigen. Mein Gott, ob der Kartenspieler vor einem halben Jahr gestorben wäre oder ich ihn demnächst ins Koma prügel’, spielt doch keine Rolle. Zack sollte sich wie gesagt etwas lockerer machen. Vielleicht auch öfters Sex haben, sofern er wegen seinen Fingern keine Komplexe kriegt.“
    „Zack ist es eher ein Dorn im Auge, dass auch Lüc verletzt wurde. Du weißt, sie ist sein wunder Punkt. Wenn ihre Sicherheit in Gefahr ist, sieht er rot und kann nicht mehr klar denken.“
    „Sobald der Kartenspieler vertrieben ist, können wir Willi und Zack mal wieder an einen Tisch setzen und die zwei sollen das wie Männer klären. Bis dahin ist es MEINE Aufgabe, dem Kartenspieler eines überzuziehen. Die anderen zwei sind zu sehr abgelenkt. Sie verlieren zu schnell ihren Fokus, aber ich BLEIB STAR C K!“
    „Natürlich, Frederick“, sagte Löckchen unbeeindruckt. „Zuerst müssen wir später das Treffen mit den Zigeunern überleben.“
    „Die Zigeunerbande dreht natürlich am Rad, wenn es uns gar nicht passt“, seufzte Frederick. „Nachdem wir denen ordentlich auf die Kasse gegeben haben, werden die sich aber wieder am Riemen reißen. Trotz ihres Hokus-Pokus!“
    Fredericks Problemlösungen liefen stets auf die selbe Pointe hinaus.
    „Schade, dass wir Zack nicht mitnehmen können“, sagte Löckchen. „Es ist zwar besser, Willi und ihn zunächst mal auseinander zu halten, aber falls es wirklich hart auf hart käme, könnten wir ihn gebrauchen.“
    „Du hast doch immer noch mich“, sagte Frederick selbstüberzeugt.
    „Wie konnte ich das vergessen...“
    Frederick sah zur gut beleuchteten Uhr am Kirchturm. „Fast sechs Uhr. Die Nachtschicht verging wirklich wie im Flug.“
    „Was wir deinen Geschichtchen zu verdanken haben“, sagte Löckchen grinsend.
    Frederick nickte. „Die Bäckerei müsste gleich öffnen, lass uns den Feierabend mit einer Zimtschnecke versüßen.“
    „Oh“, sagte Löckchen kleinlaut. „Ich fürchte, ich möchte nichts von der Bäckerei.“
    „Was? Hast du Fieber?“ Frederick schreckte vorerst über die Ablehnung einer köstlichen Zimtschnecke entgeistert auf, erinnerte sich jedoch an Löckchens schrecklichen Liebeskummer zurück. Wie Willi von Zack nicht die erwartete Freundschaftlichkeit empfangen konnte und ihm deswegen soweit es ihm möglich war aus dem Weg ging, wollte Löckchen nicht emotional entwaffnet auf Rebecca treffen. Es war vermutlich nicht die Angst in Löckchen vor einer weiteren Abfuhr oder Blamage, sondern durch ihre bloße Anwesenheit vorgeführt zu bekommen, was er alles verpasst hatte. Welches Glück er doch vergeigt hatte, was unter anderen Umständen ihm gehören könnte.
    „Verstehe“, sagte Frederick verständnisvoll und klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Heute werde ich Brötchen kaufen gehen. Ich werde dir etwas mitbringen.“
    Löckchen sah hoch und lächelte. „Danke.“
     
     
    3
     
    Der Tag in Blutwäldchen verging ohne weitere Katastrophen im gewöhnlichen Trott. Selbst der erwartete Schneefall blieb an diesem Tag aus und auch die Sonne traute sich wieder hervor. Die Dorfbewohner gingen ihren alltäglichen Geschäften nach, Frederick und Löckchen erholten sich von ihrer Nachtschicht und Willi plante im Baumhaus sein Vorgehen gegen die Zigeuner.
    Zack und Lüc dagegen hielten sich im Südosten, am anderen Ende des Dorfes auf. Sie saßen nicht weit entfernt von der kaum besuchten Kirche auf einer der Parkbänke, doch auch die Idylle des sonnigen Blutwäldchens konnte ihre Stimmung nicht aufheitern. Obwohl es nicht verordnet wurde, hielten sie ihre eigene Wache und hofften, dass sich der Kartenspieler aus seinem Versteck trauen würde, damit sie dem Schrecken ein für alle Mal ein Ende setzen

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