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Mira und das Buch der Drachen (German Edition)

Mira und das Buch der Drachen (German Edition)

Titel: Mira und das Buch der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Ruile
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und veröffentlicht.« Das Meerschweinchen sah sich kurz unter den Tieren um. »Leider ist hier keiner in der Lage, einen Stift zu führen.«
    »Oh, ich kann es gerne für euch aufschreiben«, erklärte Mira.
    »Ein andermal!«, rief Polly streng dazwischen. Der belustigte Ausdruck auf ihrem Gesicht war verschwunden. »Also, weiß jeder, was er zu tun hat?«
    Die Tiere murmelten ihre Zustimmung.
    »Ich verlasse mich auf dich!«, raunte Polly dem Meerschweinchen zu.
    »Ich werde dich nicht enttäuschen!«, quiekte es.
    Die Katze sprang von dem Gemälde und streckte sich.
    »Also dann! Gehen wir!«
    Eine seltsamere Gesellschaft als die, die sich wenig später nach unten begab, hatte das dunkle und abweisend wirkende Treppenhaus noch nie gesehen.
    Polly Lux und die Angorakatze sprangen als Erste über die knarrenden Eichentreppen. Dahinter folgte der schwarze Pudel. Auf dem goldenen Handlauf des Geländers huschte die graue Maus, und ganz zum Schluss kam Mira, die hoffte, dass die eigenartige Truppe von keinem der Bewohner des Hauses entdeckt werden würde. Doch zum Glück blieben die großen dunklen Wohnungstüren geschlossen.
    Unten, vor der Haustür, standen zwei große Kinderwagen.
    »Wartet hier!«, rief Polly, die nun ganz in ihrem Element war. Ihre grünen Augen leuchteten. »Als Erstes benötigen wir den genauen Standort der schwarzen Zauberer!«
    »Bin schon weg«, piepste die kleine Maus – es war die, die Mira auf ihrer Hand gehalten hatte – und schlüpfte dann unter dem Spalt der prächtigen Eingangstür hindurch.
    Angespannt warteten Mira und die Tiere, bis sie nach kurzer Zeit wieder unter der Tür hindurchgekrochen kam.
    »Sie sind auf der rechten Seite, ungefähr hundert Meter entfernt und kommen auf uns zu.«
    »Es ist immer ein Spaß, schwarze Zauberer zu sehen«, schnurrte die weiße Angorakatze. »Dann wollen wir sie mal ablenken!«, rief Polly. »Domino!« Der schwarze Pudel stellte sich vor die Katze und wedelte mit dem Schwanz. »Du bringst Mira nach links zum Auto! Warte aber damit, bis die Männer euch nicht mehr sehen!«
    Dann sprang Polly Lux auf die Türklinke. Die schwere Tür öffnete sich. Schneeflocken und helles weißes Licht drangen in das düstere Treppenhaus. Mira drückte sich hinter einen Mauervorsprung neben die Kinderwagen.
    Die beiden Männer im Overall waren noch ein paar Meter entfernt. Sie sahen schlecht gelaunt und verfroren aus. Der ältere stieß mit der Fußspitze gegen die vereisten Schneehaufen und murmelte etwas Unverständliches.
    »Wünscht mir Glück!«, rief die Angorakatze und sprang nach draußen, den beiden Männern direkt vor die Füße. Sie hob sich mit ihrem weißen Fell kaum von dem Schnee hinter ihr ab. Der Mann wollte sie vom Bürgersteig kicken, doch die Angorakatze wich ihm geschickt aus. Sie flüchtete sich auf einen Schneehaufen.
    »Na, sucht ihr was?«
    »Sie spricht!«
    Der Mann sah die Katze mit zusammengezogenen Augenbrauen an.
    »Was machst du hier?«
    »Spielen«, erwiderte die Katze, machte einen großen Satz an den Männern vorbei und huschte nach rechts in eine kleine Seitenstraße. »Schnell!«, rief der Mann mit der Mütze und setzte zur Verfolgung an.
    »Blödes Vieh«, murmelte der junge Mann und dann rannte er dem anderen hinterher.
    »Jetzt!«, rief der Pudel. Er gab Mira mit der Schnauze einen Schubs und sie taumelte durch die Tür. Mira zog sich mit klammen Fingern die Kapuze ihrer Winterjacke über den Kopf. Der orangefarbene Käfer war nicht allzu weit entfernt. Zwei Radfahrer, die den Bürgersteig der vereisten Straße vorzogen, kamen ihr entgegen. Mira beschleunigte ihre Schritte.
    »Nicht zu schnell«, murmelte der Pudel neben ihr. »Wir wollen nicht auffallen!
    Kleine Schneeflocken wehten Mira ins Gesicht, als sie langsam, den Pudel immer neben sich, die Straße entlanglief. Alle Geräusche waren durch den Schneefall merkwürdig gedämpft.
    Doch dann hörte sie plötzlich hinter sich die Stimmen der Männer, gefolgt von einem Fauchen und einem durchdringenden Miauen.
    »Schau dich nicht um, schau dich auf keinen Fall um«, knurrte der schwarze Pudel.
    Mira beschloss, nur die verschneite Straße vor sich im Auge zu behalten. Der VW-Käfer tauchte vor ihren Augen auf. Eiszapfen hingen von seinen rostigen Kotflügeln und die Tür an einer Seite war eingebeult. Nur noch wenige Meter und sie hatten es geschafft.
    Da hörte sie wieder ein Fauchen. Lauter und eindringlicher als zuvor, gefolgt von einem lang anhaltenden Miauen.
    »Du

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