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Mira und das Buch der Drachen (German Edition)

Mira und das Buch der Drachen (German Edition)

Titel: Mira und das Buch der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Ruile
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Steinköpfe einfach verschwinden? Sie gehören doch zum Haus«, fragte Corrado.
    »Ich weiß es nicht. Ich habe mir gedacht, dass die schwarze Hexe sie durch einen Zauber mitgenommen hat. Genauso wie die Meerjungfrau.«
    »Und diese Steinköpfe sollen sprechen können?«, fragte Corrado.
    »Alle Figuren sprechen doch«, sagte Mira.
    Die anderen sahen sie verblüfft an.
    »Also, ich habe jedenfalls noch nie mit einer Steinfigur gesprochen«, sagte Rabeus und warf Mira einen verwunderten Blick zu.
    »Aber ihr seid doch Zauberer ...«, begann Mira.
    Miranda zuckte mit den Schultern. »Das heißt aber noch lange nicht, dass wir uns mit Figuren unterhalten können.«
    »Oh«, sagte Mira. Dann fiel es ihr ein. Sie hatte immer mit dem Zwerg alleine gesprochen. Ihre Freunde waren nie dabei gewesen. Da war wieder etwas, was sie von den anderen unterschied.
    Milena, die während des Gesprächs nervös in dem kleinen Zimmer auf und ab gelaufen war, blieb plötzlich stehen. »Also, wir haben zwei Möglichkeiten: Wir können bleiben und hoffen, dass das Buch hier erscheint. Oder wir gehen nach Schwarzburg und suchen nach Thaddäus.«
    »Ich weiß auch nicht, was sinnvoller ist.« Corrado hob abwägend die Hände.
    »In Schwarzburg hätten wir zumindest eine Spur.«
    »Wir müssen uns trennen«, beschied Milena. Sie hatte sich auf eine der umgedrehten Bierkisten gesetzt.
    »Corrado und ich bleiben hier in der Nähe. Wenn schwarze Zauberer herkommen, können wir es besser mit ihnen aufnehmen als ihr Kinder.«
    Miranda wollte etwas sagen, klappte aber dann den Mund wieder zu.
    »Und ihr sucht in Schwarzburg nach diesen steinernen Fischen.« Milena drehte sich um und warf den Kindern einenlangen Blick zu. Sie sah nicht so aus, als ob sie eine Sekunde daran glaubte, dass sie erfolgreich sein würden, dachte Mira.
    »Vielleicht könnt ihr bei der Gelegenheit auch ein paar schwarze Zauberer ausspähen und herausfinden, wohin sie Thaddäus gebracht haben«, fügte Corrado hinzu.
    »Du meinst, er ist doch entführt worden?«, fragte Rabeus.
    Corrado nickte. »Es sieht mir ganz danach aus.«
    »Aber warum hat er uns dann die Botschaft mit dem Fisch hinterlassen«, fragte Mira.
    »Vielleicht war das gar keine Botschaft. Vielleicht war das so etwas wie ein ... Merkzettel. Thaddäus ist etwas wunderlich, wie ihr wisst.« Milena sah Mira an. »Und was diesen Karpfen betrifft, kannst du dich ja auch verhört haben. Oder du hast dir etwas eingebildet, wie bei den Steinfiguren.«
    »Ich habe mir nichts eingebildet!« Mira schoss das Blut in den Kopf.
    Milena seufzte. »Geht nach Schwarzburg! Vielleicht findet ihr etwas heraus.«
    »Aber wie kommen wir dorthin?«, fragte Miranda. »Zu Fuß ist es viel zu weit.«
    »Mit dem Käfer vielleicht?« Rabeus blickte hoffnungsvoll zu Corrado auf. »Ich kann ein bisschen fahren und ...«
    Corrado sah aus, als hätte ihm jemand einen Schlag verpasst. »Mit meinem Käfer?«
    »Wir dürfen nicht riskieren, dass euch die Polizei erwischt«, warf Milena ein.
    »Ganz genau!«, sagte Corrado rasch.
    »Dann müssen wir eben fliegen!«, sagte Miranda.
    Die Freunde sahen sich an. Corrado drehte an seinen langen verfilzten Haaren.
    »Die Sperber sind wieder unterwegs.«
    »Ich weiß«, sagte Miranda und biss sich auf die Lippe. »Wir werden vorsichtig sein, ich verspreche es.«
    Mira spürte, wie ihr Herz klopfte. Wie gerne würde sie wieder fliegen! Aber sie hatte auch nicht vergessen, wovor die Hexe Fa sie so eindringlich gewarnt hatte.
    »Es gibt da nur ein Problem«, sagte sie und sah zu Boden. »Ich kann mich nicht wieder zurückverwandeln.«
    Miranda blickte sie an und grinste dann. »Das lass mal meine Sorge sein!«

12. Kapitel

    in dem Mira endlich wieder fliegt
    Vom Baumhaus in der Eiche inmitten des zugefrorenen Weihers sah man wenig später drei Vögel aufsteigen. Eine kleine zerzauste Amsel flog vorneweg. Dahinter sah man einen Raben mit weiten Schwingen und einer einzelnen weißen Feder im Gefieder und dann ganz am Ende flatterte eine weitere kleine Amsel. Sie hatte sichtbar Schwierigkeiten, sich in der Luft zu halten.
    Zunächst sah es so aus, als würde sie kopfüber auf der glitzernden Eisfläche aufschlagen. Doch dann, im letzten Moment, gelang es ihr beizudrehen. Sie schlug mit ihren Flügeln und stieg höher und höher, bis sie schließlich bei den anderen beiden Vögeln war, die sie in ihre Mitte nahmen.
    Fliegen! Nichts war vergleichbar mit Fliegen! Mira bog die Flügel und ließ sich von den

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