Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mira und das Buch der Drachen (German Edition)

Mira und das Buch der Drachen (German Edition)

Titel: Mira und das Buch der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Ruile
Vom Netzwerk:
Fernsichtkugel geblickt und es ist mir nichts passiert«, erklärte sie.
    »Dir vielleicht nicht«, meinte Milena, »aber woher willst du wissen, ob diese Kugel nicht abgehört wird?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, sagte Mira.
    »Ich hoffe nur, du hast nichts Wichtiges verraten!«
    Mira schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht!«, entgegnete sie langsam.
    Milena zog die dunklen Augenbrauen hoch. »Du glaubst es nicht?«
    »Ich habe nicht erzählt, wo ich bin, wenn du das meinst«, erklärte Mira aufgebracht.
    Milena sah sie zweifelnd an. »Wir müssen jedenfalls schleunigst die anderen wecken.«
    Sie drehte sich um und stieg dann mit großen Schritten die Leiter nach oben. Mira folgte ihr beklommen. Hatte sie wirklich die anderen in Gefahr gebracht, indem sie mit Tante Lisbeth über die Kugel gesprochen hatte?
    »Jedenfalls könnten sie nun wissen, wo wir sind«, sagte Corrado später, während er sich die langen verfilzten Haare zu einem Zopf band.
    Die Freunde waren alle wach und hatten sich um den runden Tisch in Thaddäus’ Baumhaus versammelt.
    Mira fühlte sich elend.
    »Ich glaube nicht, dass die schwarzen Zauberer Mira belauscht haben. Und außer dem Spiegel in Fas Haus kenne ich keine Möglichkeit herauszufinden, an welchem Ort die Kugeln gerade benutzt werden«, sagte Miranda und warf Mira einen tröstlichen Blick zu.
    »Wenn du keine andere Möglichkeit kennst, heißt das noch lange nicht, dass keine existiert«, warf Milena ein. »Wir sind hier nicht mehr sicher und sollten schleunigst verschwinden.«
    »Ich fürchte, Milena hat recht«, brummte Corrado.
    Im Ofen knackte ein abgebranntes Holzstück, als es in sich zusammenfiel.
    »Aber wir können nicht von hier weg«, sagte Rabeus leise.
    Alle sahen ihn an.
    »Habt ihr vergessen, was heute für ein Tag ist?«, fragte Rabeus in die Runde.
    Es war einen langen Moment still in dem Baumhaus. Mira sah einen Sonnenlichtstreifen durch das Fenster fallen. Draußen sah es nicht so aus, als ob Unheil drohte. Nein, es sah eher nach einem friedlichen, wunderschönen Wintertag aus. Einem sehr kurzen Wintertag. Dem kürzesten des Jahres. Auf den die längste Nacht des Jahres folgen sollte. Mira dachte an die Worte des Dachen: »Dann, wenn die Macht der schwarzen Hexe unermesslich sein wird.«
    »Der Drache hat gesagt, dass heute das Buch der Metamorphosen ganz in Thaddäus’ Nähe auftauchen wird«, sagte Rabeus. »Es muss also hier in der Gegend sein.«
    »Nur ist Thaddäus nicht mehr da«, gab Corrado zu bedenken.
    Miranda zuckte mit den Schultern. »Oder das Buch taucht dort auf, wo sich Thaddäus jetzt befindet.«
    Rabeus seufzte. »Aber wir haben doch keine Ahnung, wo er ist.«
    Die Freunde schwiegen.
    »Ich ...«, begann Mira zaghaft. »Ich habe euch eine Sache noch nicht erzählt. Der Karpfen hat mir etwas verraten. Ich habe nichts gesagt, weil Hippolyt dabei war.«
    Die anderen blickten sie gespannt an.
    »Ich habe ihn gefragt, ob er weiß, wo Thaddäus ist. Er sagte, wir sollen die von ihnen fragen, die aus Stein sind.«
    »Und was soll das heißen?«, fragte Rabeus.
    Mira schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    »Die, die aus Stein sind ...«, wiederholte Miranda langsam Miras Worte. »Meint er Fische aus Stein?«
    »Vielleicht Muscheln?«, überlegte Corrado laut.
    »Muscheln sind keine Fische«, sagte Milena streng.
    »Natürlich nicht«, verbesserte sich Corrado hastig.
    »Und was ist mit Korallen?« Rabeus kratzte sich am Kopf. »Also ich meine: versteinerte Korallen.«
    »Mhmm.«
    »Vielleicht meinte er Figuren aus Stein. Steinerne Fische«, sagte Miranda.
    Die Freunde überlegten. Das klang schon besser.
    Mira ging in Gedanken alle Figuren durch, die sie in Schwarzburg kannte.
    Und es gab viele davon. Sie dachte an den Seedrachen unter der Brunnenfigur des Neptun. Das war kein Fisch und er war aus Bronze, wie sie von dem überheblichen Meergott gelernt hatte. Dann dachte sie an den Zwerg und die Meerjungfrau. Der Zwerg! Er musste immer noch vor dem Haus der schwarzen Hexe stehen. Allein und verzweifelt, weil er seine geliebte Nixe nicht finden konnte. Denn die, obwohl sie aus Stein war, war von der Kellertür der schwarzen Hexe verschwunden. Genauso wie ...
    »Der Maskaron vor dem Haus der schwarzen Hexe«, rief Mira aus.
    Miranda schlug sich an die Stirn. »Klar. Du meinst die beiden Fischköpfe an der Eingangstür?«
    Mira nickte. »Als ich das letzte Mal vor dem Haus der schwarzen Hexe war, waren sie verschwunden.«
    »Wie können diese

Weitere Kostenlose Bücher