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Mirad 02 - Der König im König

Titel: Mirad 02 - Der König im König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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Liebe und Treue über so viele Jahre hinweg. Nur… habe bitte Geduld mit mir.«
    Seine grünen Augen begannen zu strahlen. »Du wirst kaum jemanden finden, der so viel Geduld aufzubringen vermag wie ich, Inimai!«
     
     
    Kaguan kauerte auf einem kahlen Felsvorsprung und beobachtete aus luftiger Höhe das Treiben im Lager der Menschen. Sein Schuppenkörper sah aus, als bestehe er ebenfalls aus grauem Gestein. Im Innern des Zoforoths kochte unbändiger Zorn. Die erlittene Niederlage war eine große Schmach. Er würde sich zurückziehen müssen, um neue Kräfte zu sammeln und neue Pläne zu schmieden.
    Noch war nichts verloren. Anders als dereinst Magon hatte sich der Herr in den Eisigen Höhen noch nicht wieder mit Mirad fest verbunden gehabt, als die Sirilimzwillinge ihn herausforderten. Im Gegensatz zu Tarin von Schilmao war den Söhnen der Zwei Völker daher nur der Sieg über eine Verkörperung gelungen, nicht aber über den Gott selbst. Jetzt war Magos aus Mirads Falten herausgerissen, aber nicht wie sein Bruder auf ewig vertrieben worden. Es bestand also Hoffnung! Schon einmal war der Gebieter, als Jazzar-fajim dereinst die Zoforoth fast ausgerottet hatte, schwer angeschlagen gewesen. Damals fehlte ihm, Kaguan, die Kraft, seinen Herrn an Mirad zu binden und ihm zu unbegrenzter Macht zu verhelfen. Aber jetzt sah die Sache anders aus. Er war der bedeutendste und stärkste seiner Art. Nie hatte es auf Mirad einen Zoforoth wie ihn gegeben. Selbst wenn ihm durch die Niederlage des Gebieters die Macht über die vier Elemente genommen war, verfügte er noch über eine Menge Talente, mit denen er sein Ziel erreichen konnte.
    Die Aussichten standen nicht einmal schlecht. Er hatte das Schwert Schmerz zurückgewonnen. Die Bruchstücke waren sicher im dunklen Herzen des Gebirges versteckt, so tief, dass sogar die Feinde sie mit ihrer schwarzen Kristallnadel nicht aufzuspüren vermochten. Es würde einige Zeit dauern, sie zu bergen, da durch den Vulkanausbruch alle bekannten Zugänge in das labyrinthische Reich unter den Harim-zedojim verschlossen worden waren, aber dann…
    Zum Glück gab es jemanden, der das Schwert wieder neu schmieden konnte.
    Kaguan zog sich unbemerkt von dem Felsen zurück – im Lager der Menschen entdeckte niemand den so gut wie unsichtbaren Chamäleonen. Bald würde er einen offenen Eingang in die unterirdischen Höhlen finden. Notfalls musste er eben einen freilegen.
    Im Schmerz der Niederlage des Gebieters liegt auch etwas Gutes, machte er sich Mut. Magos’ Fluch hatte seinen Tribut gefordert – es konnte gar nicht anders sein. Das bedeutete, auch der Gegner war geschwächt: Von den beiden Söhnen der zwei Völker hatte einer für seinen Frevel mit dem Leben bezahlen müssen. Jetzt gab es nur noch einen König im König.
     

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