Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mirad 02 - Der König im König

Titel: Mirad 02 - Der König im König Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
Vom Netzwerk:
Überwindung dich diese Maskerade gekostet hat. Danke, Kira.«
    »Schon gut. Lass uns über Wichtigeres sprechen. Ihr werdet verfolgt.«
    »So etwas haben wir schon fast befürchtet. Hat einer der Suchtrupps unsere Fährte gefunden?«
    »Das vermute ich. Eine Vierergruppe ist ungefähr zwei Meilen hinter euch und holt schnell auf. Ein Reiter ist ins Lager zurückgekehrt und hat in sein Horn geblasen. Jetzt sammeln sich dort die versprengten Teile von Waltrans Meute. Bald werden sie alle hinter uns her sein.«
    Die Wirkung der unerfreulichen Nachricht auf Ergils Gemüt war verheerend. Schon vorher hatte er sich kaum im Sattel halten können. Jetzt fühlte er sich, als erlebte er einen Rückfall und das Gapagift lähmte ihn erneut. Rasch gab er Schekiras Bericht an die Gefährten weiter.
    »Wir dürfen uns kein zweites Mal überrumpeln lassen«, sagte Falgon.
    Múria musterte Ergil besorgt von der Seite. »Er hat Recht, mein Lieber. Waltran würde uns töten. Hältst du noch durch?«
    »Wird schon gehen«, wiegelte der Gefragte ab. Im nächsten Moment sprang Schneewolke über einen umgestürzten Baumstamm hinweg und Ergil wäre fast aus dem Sattel gefallen.
    »Er ist noch zu schwach«, rief Múria dem Waffenmeister zu.
    »Dann muss jemand von uns ihn wieder mit zu sich aufs Krodibo nehmen und ihn festhalten.«
    Weil Popi für diese Aufgabe nicht kräftig genug schien und Twikus sich mit der Rolle des hilflosen Schwächlings nicht anfreunden wollte, lehnte wenig später einmal mehr Ergil an Múrias Brust. Er brauchte alle Kraft, um sich aufrecht zu halten, und trotzdem hätte er ohne den festen Griff seiner Meisterin schon bald einen unfreiwilligen Abgang gemacht. Ihm war zum Speien übel. Bäume und Büsche wischten seltsam verschwommen an ihm vorüber. Alle Geräusche klangen dumpf.
    Zu zweit kam man auf einem Krodibo allerdings nicht so schnell voran wie ein einzelner Reiter. Schekiras Meldungen waren dementsprechend Besorgnis erregend: Die Verfolger holten rasch auf. Múria wechselte mit Ergil regelmäßig auf das jeweils freie Krodibo über, doch auch dies kostete wertvolle Zeit.
    »Reicht deine Kraft noch aus, um die Alte Gabe zu wecken und die Kerle unschädlich zu machen?«, fragte sie ihn, nachdem der Abstand zu der nachrückenden Vierergruppe auf eine halbe Meile zusammengeschmolzen war.
    »Ich weiß nicht. Würde Magos uns dadurch nicht entdecken?«
    »Vermutlich. Aber das erscheint mir allemal besser, als uns umbringen zu lassen.«
    »Mir ist so schlecht, Inimai. Ich kann mich kaum auf dem Krodibo halten. Wenn ich versage…«
    »Das wirst du nicht. Nisrah und ich stehen dir bei.«
    O gewiss wird er das! Wir vereinen unsere Macht, kam prompt die Stimme des Netzlings aus dem Hintergrund.
    »Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig.«
    »Vorerst genügt es, wenn du uns die vier Verfolger, die uns am nächsten sind, vom Halse schaffst.«
    »Ich mag es nicht, anderen Schaden zuzufügen.«
    »Sie wollen uns töten, mein Lieber.«
    »Trotzdem will ich nicht wie sie werden.«
    Múria seufzte. »Dann verwandele meinetwegen ihre Pferde in neugeborene Fohlen. Das wird die Kerle auch aufhalten.«
    »Also gut. Ich versuche es.«
    Die Geschichtsschreiberin gab den anderen Männern ein Zeichen und zügelte ihr Krodibo.
    »Was ist?«, fragte Falgon.
    »Wir kämpfen.«
    »Soll mir recht sein.« Der Waffenmeister zog sein Schwert. Dormund machte seinen Hammer bereit. Popi begann zu zittern.
    »Zunächst wollen die Zwillinge, Nisrah und ich es allein versuchen«, beeilte sich Múria hinzuzufügen.
    Falgon seufzte.
    Während die Gefährten noch hinter den Blättern eines dichten Strauches Deckung suchten und sich aus den Sätteln gleiten ließen, war bereits das dumpfe Trommeln von Hufen auf dem Waldboden zu hören. Kurz darauf tauchten zwischen den Stämmen die vier Reiter auf.
    »Jetzt!«, flüsterte Múria.
    Ergil fixierte die Verfolger, schloss die Augen und suchte nach einem Eingang im Gewebe aus Zeit und Raum. Für einen Moment glaubte er hinter Sträuchern und Bäumen etliche grünlich schimmernde Gestalten wahrzunehmen. Dann durchrollte ihn eine Welle der Übelkeit. Sein Magen fühlte sich an, als wolle er sich umstülpen. Ergil warf sich zur Seite und erbrach Galle und die kärglichen Überreste der letzten Mahlzeit. Verzweifelt schüttelte er den Kopf.
    »Es geht nicht.«
    Falgon tauschte mit dem Schmied einen Blick, der ganze Schlachtpläne zu enthalten schien. Dormund schulterte seinen Hammer.
    In unmittelbarer

Weitere Kostenlose Bücher