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Mirad 03 - Das Wasser von Silmao

Titel: Mirad 03 - Das Wasser von Silmao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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von Ostrich aufmarschieren. Und schickt Eure Flotte durch den Eisigen Ozean. Wenn Susan in den Kampf eingreift, kann Soodland vielleicht noch gerettet werden.«
    Das Lächeln schwand aus Oramas’ Gesicht. Ausweichend antwortete er: »Meister Dormund erzählte mir, der Seeweg sei durch Eis blockiert.«
    »Ich bin zuversichtlich, den Fluch brechen zu können, der mein Reich in eine eisige Fessel gelegt hat, aber das allein wird Soodland nicht retten, wenn es weiter der Übermacht der Achse ausgeliefert ist. Mit Eurer Hilfe könnte dieses Ungleichgewicht der Kräfte beseitigt werden. Außerdem würde König Godebar es sich zweimal überlegen, ob er seine Truppen in einem fremden Land kämpfen lässt, wenn sein eigenes von den Heeren Susans umlagert wird.«
    Man konnte regelrecht zusehen, wie hinter der Stirn des Mazars ein Räderwerk rotierte und Gedanken umeinander schaufelte. Schließlich sagte er: »Ich kann Euer Anliegen verstehen, lieber Ergil. Aber was Ihr da von mir verlangt, kann tausenden meiner Untertanen das Leben kosten.«
    »Majestät«, sagte Ergil beherrscht, aber unüberhörbar drängend. Er hob das Satimsäckchen mit den Ginkgoähren. »Meine Freunde und ich haben unser Leben aufs Spiel gesetzt, um diese Pollen hier und die Rezeptur für das Wasser von Silmao wiederzubeschaffen. Es ist unser Blut, das Euren heiligen Baum neue Frucht tragen lässt. Bald werden in den königlichen Gärten von Susan tausende von Ginkgos gedeihen. Ich habe Euch so viel getrockneten Xkschleim mitgebracht, dass Ihr damit in Zukunft vielen tausend das Leben retten könnt. Ihr könnt alles behalten, wenn Ihr mir versprecht, diese einzigartige Gabe keinem Hilfsbedürftigen im Herzland vorzuenthalten. Ich weiß, was das für Euer Volk bedeutet, weil Euch der Goldfruchtbaum heilig ist. Wollt Ihr mich für all das wirklich nur mit ein paar Vertröstungen abspeisen? Sieht so der Dank des großen Mazars von Susan aus?«
    Oramas war im Verlauf des beherzten Appells seines jungen Gastes zunehmend blasser geworden. Würde er Ergil seine Bitte rundweg abschlagen, hätte er auf der Stelle sein Gesicht verloren und in Susan kam das einem Selbstmord gleich. Der Mazar nickte daher anerkennend. »In Euch stecken die Weisheit Eures Vaters und die Macht Eurer Mutter. Bitte gebt mir Bedenkzeit, bis zu erkennen ist, ob der Ginkgo wieder Frucht tragen wird. Danach werde ich Euch meine Entscheidung mitteilen.«
    Ergil verbeugte sich. »Ich danke Euch, Majestät.«
    Der Mazar erhob sich von seinem Stuhl und schickte sich an, das Weite zu suchen.
    »Eine kleine Bitte hätte ich noch«, hielt Ergil ihn zurück.
    Oramas schloss die Augen, stöhnte leise, atmete sodann tief durch und wandte sich zu dem König um. »Ja?«
    »Die heilige Handlung der Bestäubung heute war ein schönes Symbol für die Freundschaft unserer Völker. Ich habe mir überlegt, dass sich diese Botschaft Euren Untertanen noch viel besser vermitteln ließe.«
    Das maskenhafte Gesicht des Mazars entspannte sich etwas. »Das klingt vernünftig. Was genau habt Ihr Euch vorgestellt?«
    »Die Prinzessin und ich könnten den heiligen Ginkgo bis zur Ernte der ersten Früchte gemeinsam pflegen.«
    Selten hatte Ergil das sparsame Mienenspiel der Susaner als so hinderlich empfunden wie in diesem Moment, während der Mazar den Vorschlag überdachte. Zu seiner Überraschung entrollte sich plötzlich ein Lächeln auf Oramas’ Gesicht, es begann bei den Augen und erreichte schließlich den Mund.
    »So soll es sein, so werde es verkündet, so soll es geschehen«, sagte er, womit seine Entscheidung Gesetzeskraft erlangte. Er gab seinem Hofschreiber einen entsprechenden Wink und eilte davon.
    Ergil warf der Prinzessin einen Blick zu.
    Nishigo strahlte vor Glück.

 
    23
     
    VOR DEM STURM
     
     
     
    Irgendwo tropfte es. Normalerweise hätte Torbas das ferne, kaum wahrnehmbare Geräusch überhört, aber das Zwielicht im Kerker und die Gegenwart des Chamäleonen schufen stets eine ganz besondere Stimmung, in der er selbst den Flügelschlag einer Motte am anderen Ende des Verlieses vernommen hätte. Zumindest kam es ihm so vor.
    »Hast du ihn für uns gewinnen können?«, fragte Kaguan. Seine leise Stimme übte einen Zwang aus, dem sich der Waffenmeister nicht widersetzen konnte.
    »Er hört mir zu und denkt darüber nach.«
    »Borst war König von Pandorien. Will er seinen Thron nicht zurückhaben?«, zischte der Zoforoth.
    »Mein Herr ist nicht bestechlich«, gab Torbas zu bedenken.
    »Macht

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