Mirage: Roman (German Edition)
Bein aus, um dafür eine Erklärung zu finden. Bei so vielen theologischen Innovationen ist es schwer, auf dem Laufenden zu bleiben, selbst mit Rechnern … Erzähl mir mehr von diesen Objekten, die ihr gefunden habt. Kann ich welche davon sehen?«
Mustafa öffnete seinen Aktenkoffer und reichte Wajid die Landkarte des fata-morganischen Nahen und Mittleren Ostens.
Waj sah es sofort. »Israel liegt in Palästina?«
Mustafa zuckte die Achseln. »Wenn Gott will, ist alles möglich.«
»He, und Kirkuk gehört zum Irak! Die Leute von der Redaktion der kurdischen ›Bibliothek‹ wären ja total begeistert! « Waj lachte. »Das ist ja echt scharf, auf eine völlig hirnrissige Weise. Habt ihr noch mehr von dem Zeug?«
Mustafa zeigte ihm die Zeitung, die sie in Costellos Wohnung gefunden hatten. »›The New York Times‹«, las Wajid, dessen Englischkenntnisse ebenso gut wie die Mustafas waren. »›Alle Nachrichten, die es wert sind, gedruckt zu werden‹ …«
»Das ist eine Geisterzeitung«, sagte Mustafa. »Nach unseren Recherchen gab es zwar früher eine ›New York Times‹, aber sie wurde 1971 von der amerikanischen Regierung wegen Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen verboten. Die Herausgeber wurden wegen Hochverrats hingerichtet.«
»Tja, aussehen tut sie durchaus echt. Professionell gedruckt.«
»Aber das Foto ist doch offensichtlich eine Fälschung«, warf Samir ein. »Was meinst du, Waj? Fotobasar?«
»Wäre möglich.« Er zeigte auf die rechte untere Ecke der Titelseite, wo ein rechteckiges Stück Drucktext sauber herausgeschnitten worden war. »Was ist hier passiert? Hat sich jemand ein Rezept ausgeschnitten?«
»Wir wissen nicht genau, wie das passiert ist«, sagte Mustafa. Dass ein Stück fehlte, war ihm erst eine Stunde, bevor er die telefonische Mitteilung von Gabriel Costellos Tod erhalten hatte, aufgefallen. »Vom Innenteil sind außerdem ein paar ganze Seiten verschwunden.«
»Wäre es in Ordnung, wenn ich mir davon eine Kopie mache?«, fragte Waj. »Ich würde gern das Ganze durchlesen, vielleicht auch ein paar meiner Rechercheure einen Blick reinwerfen lassen.«
»Solange du es nicht aus dem Haus gibst.«
»Keine Sorge, das kommt nicht in die ›Bibliothek‹.
Waj verließ sein Büro, um die Zeitung kopieren zu lassen, und Samir zockelte mit. Mustafa und Amal blieben sitzen und schauten beide wortlos aus dem Fenster.
»›Nummer drei‹«, sagte Amal endlich, nicht mehr imstande, sich zu beherrschen.
»Ich entschuldige mich dafür«, sagte Mustafa verlegen. »Ich versichere dir, ich habe Waj nichts über dich gesagt, woraus er auf eine ungehörige Beziehung hätte schließen können. Aber er hat eine blühende Fantasie, und ihm fehlt ein funktionierender Filter zwischen Gehirn und Mundwerk.«
»Den Eindruck habe ich auch.«
»Außerdem nimmt er auf eine sehr persönliche Weise Anteil an meinen ehelichen Verhältnissen. Er ist auf meine Ehe mit Nur stolzer, als ich es derzeit bin; er glaubt, er sei dafür verantwortlich.«
»Und wieso? Hat er dich mit ihr bekannt gemacht?«
»Nein«, sagte Mustafa. »Er hat dafür gesorgt, dass ich es mir leisten konnte, sie zu heiraten. Aktienoptionen«, erklärte er. »Waj hat mir einige seiner Anteile an eBasar verkauft, ein paar Monate vor dem Börsengang.«
»eBasar! Aber dann bist du ja reich! Wieso arbeitest du dann überhaupt noch für den Staat?«
»Ich wäre reich, wenn ich alle Anteile gekauft hätte, die Waj mir seinerzeit angeboten hat. Aber ich beschloss damals, mich abzusichern und auch einiges in andere Internetz-Aktien zu investieren – die sich nicht annähernd so gut gemacht haben … Trotzdem war es ein ordentlicher warmer Regen. Ich bildete mir ein , reich zu sein. Reich genug, um mich sehr dämlich zu verhalten, zumindest eine Zeitlang.«
Infertilität
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(Weitergeleitet von Unfruchtbarkeit )
Unter Infertilität oder weiblicher Unfruchtbarkeit versteht man die Unfähigkeit einer Frau zur Empfängnis beziehungsweise, eine Schwangerschaft erfolgreich zu beenden. Es gibt viele Formen von Infertilität und viele mögliche Ursachen, so beispielsweise Gendefekte , anatomische Missbildungen , Hormonstörungen und die Auswirkungen verschiedener Krankheiten .
Infertilität ist einer der häufigsten Scheidung sgründe …
A n dem Abend, als Mustafa Nur kennenlernte, betete Fadwa gerade zur Jungfrau Maria.
Mustafa kannte Fadwa seit seiner Kindheit. Sie war die Tochter der ältesten Freundin seiner Mutter, und wann immer Umm
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