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Miranda

Miranda

Titel: Miranda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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machen.«
    Inmitten des Protestgeheuls von Jamie und Marcus stand Miranda stocksteif da, einen Teller in der Hand, und sah Landry an, als hätte er verlangt, dass sie bis zum nächsten Morgen ein Zimmer anbauen solle. Landry wusste nicht viel von ihr, aber er erkannte, dass sie es gewöhnt war, die »Frauenaufgaben« im Haus zu erledigen.
    Das Baby begann zu schreien und mit seinen kleinen Fäusten durch die Luft zu fuchteln. Dieses Kind hatte Mut, dachte Landry ein bisschen stolz. Er hatte den kleinen Das-Eine-oder-das Andere nicht gezeugt, aber er fühlte sich bereits für ihn verantwortlich. Er mochte Kinder, vor allem, wenn sie noch zu klein waren, um zu widersprechen.
    Miranda biss sich auf die Lippe. Schließlich nickte sie, holte ihr Kind aus dem Korb, legte es sich an die Schulter und tätschelte ihm sanft den Rücken. Der kleine Das-Eine-oder-das Andere hatte Hunger, und Miranda ging in ihr Zimmer, um ihn zu stillen.
    Der Gedanke erregte Landry, deshalb richtete er seine Aufmerksamkeit schnell auf seine zankenden Söhne. »Fangt an!«, sagte er und nickte in Richtung des Abwaschs.
    Murrend begannen die Jungen, den Tisch abzudecken und heißes Wasser vom Herd in den Ausguss zu schütten. Landry holte sich seine Kirschholzpfeife und seinen Lieblingstabak vom Kaminsims. Er war kein Witwer mehr, sondern wieder ein Ehemann, und er wunderte sich, wie sehr eine einzige Entscheidung das ganze Leben verändern konnte.
    Draußen stopfte er seine Pfeife, zündete sie an und bemühte sich nach Kräften, sich auf die Pfeife zu konzentrieren.
    Nun war es also geschehen. Er war verheiratet.
    Von jetzt an lebte eine Frau unter seinem Dach, eine Stiefmutter für seine Söhne und eine Art Gesellschaft für ihn. Er konnte nicht aufhören, an sie zu denken - wie sie mit ihrer schönen nackten Brust das Baby gestillt hatte. Und er hörte auf vorzugeben, dass er nicht an eine Hochzeitsnacht mit ihr dachte.
    Er hätte sich besser eine hässliche Frau gesucht. Was hatte ihn nur bewogen, eine zu nehmen, die jung und hübsch war und für männliche Avancen ausgesprochen empfänglich.
    Landry dachte an Caroline. Die intime Seite der Ehe hatte ihr nicht viel bedeutet, auch wenn sie willig g enug gewesen war, wenn er sich ihr nachts zugewandt h atte.
    Ärgerlich, ohne zu wissen warum, stieß er sich vom Verandapfosten ab und schritt in die Dunkelheit hinein. Er würde einen Pilgergang zu Carolines Grab unternehmen und eine Wei l e d ort im Gras sitzen. Er würde nur an sie denken und sich erneut den Umriss ihrer Gestalt in Erinnerung rufen.
    Er hatte nicht geplant, an Mirandas Fenster vorbeizugehen, aber er tat es und sah hinein. Miranda saß im sanften Schein der Lampe, ohne ihn zu bemerken, und sah mit so zärtlicher Hingabe auf ihr saugendes Baby hinunter, dass Landry gerührt war. Er blinzelte und sah weg.
    »Verdammt«, murmelte er. Die Nacht kam ihm plötzlich sehr dunkel vor und legte sich um ihn wie ein dunkles Laken. Er ging weiter in Richtung des Grabes, überschritt den Fluss und trat zu dem einfachen Holzkreuz, das er in dem unendlich langen Winter nach ihrem Tod für sie geschnitzt hatte.
    »Ich habe heute geheiratet«, sagte er, sobald er nahe genug war. Der kalte Herbstwind schnitt durch sein Hemd. »Ich weiß, dass du mich irgendwie hörst.« Landry fuhr sich mit der Hand durchs Haar. In seiner Hast, von seiner neuen Frau wegzukommen, hatte er seinen Hut liegen lassen.
    »Ich liebe sie nicht, Caroline. Zur Hölle, ich kenne sie ja kaum. Aber die Jungen sind verwildert, seit du uns verlassen hast, und ich - nun, manchmal werde ich so einsam, dass ich denke, ich werde verrückt.«
    Es kam natürlich keine Antwort, nur das Wispern der Gräser und das Rascheln kleiner Tiere war zu hören. Normalerweise half es Landry, hierher zu kommen und mit Caroline zu sprechen, aber heute war es irgendwie anders. Er war sich bewusster denn je, dass Caroline schon lange an einem besseren Ort war und ihn zurückgelassen hatte.
    Landry kauerte sich neben den Bach und klopfte seine Pfeife aus. Es war ein Fehler gewesen, wieder zu heiraten, dachte er plötzlich reuig. Das war der Grund, warum er die kostbare Gabe verloren hatte, Caroline an einem geheimen Ort zwischen dem Hier und Jetzt zu erreichen. Er seufzte und richtete sich wieder auf, um die Pfeife und den Tabak einzustecken.
    »Ich glaube nicht, dass ich jetzt noch viel Zeit hier verbringen werde«, sagte er ruhig, ohne zu wissen, ob er zu sich selber, zu Gott, oder der Landschaft

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