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Mirandas Monsterwelt

Mirandas Monsterwelt

Titel: Mirandas Monsterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geblieben.
    Suko klärte die Sache innerhalb einer Minute auf und ließ sich sofort zu Sir James, seinem Chef, hochschießen. Zusammen mit Percy Morton betrat er das Zimmer, und der Superintendent wußte, daß es brannte, wenn jemand so eilig zu ihm kam.
    »Berichten Sie«, sagte er nur.
    Das tat Suko auch. Er blieb bei den Fakten und wurde hin und wieder durch Percy Mortons Aussage ergänzt.
    Sir James hörte sehr genau zu. Grund, an den Worten seines Mannes zu zweifeln, hatte er nicht. Er reagierte auch sofort, als Suko seinen Wunsch äußerte.
    »Wollen Sie einen Piloten dazu haben?« fragte Sir James.
    »Das ist nicht nötig. Ich fliege«, erklärte Morton und fügte seinen Beruf hinzu.
    Sir James hatte keine Einwände mehr. Er führte noch ein Telefonat und versprach, daß der Hubschrauber in wenigen Minuten auf dem Dach des Hauses startbereit sein würde.
    Suko bedankte sich. Beide Männer ernteten zum Abschied ein knappes Lächeln.
    »Geht das bei euch immer so fix?« fragte Morton auf dem Weg zum Copter.
    »Wenn es sein muß — immer.«
    »Finde ich gut.«
    Scharfer Wind empfing sie. Böenhaft schlug er ihnen ins Gesicht und zerwühlte ihre Haare. Die Libelle war tatsächlich schon gelandet. Eine sehr wendige Maschine mit einer Kuppel aus Hartglas. Der Pilot wartete und wies Morton kurz ein, während Suko schon auf dem zweiten Sitz hockte.
    Zwei weitere Leute bekamen sie zur Not noch unter, mehr wollten sie auch nicht mitnehmen.
    Percy Morton stieg ein. Der Pilot draußen hob den Arm. Er gab die Maschine zum Start frei.
    »Na denn«, sagte Suko. »Wünschen wir uns Haisund Beinbruch.«
    Sekunden später jagten sie hoch. Unter ihnen blieb London wie ein großer grauer mit unzählichen Lichtern verzierter Teppich zurück…
    ***
    Licht hatte ich nicht. Es sei denn, ich schaltete meine kleine Lampe ein oder ging zurück in die Hütte, um mir eine der brennenden Kerzen zu holen. Auf beide verzichtete ich.
    Statt dessen suchte ich noch einmal die Umgebung vor mir ab. Da war nichts zu machen. Ich hätte schon Katzenaugen haben müssen, um etwas Konkretes erkennen zu können.
    Durch den dünnen Dunst wirkte die Fläche schwammig und wie mit grünem Schimmel überdeckt. Der Wind fuhr vom Wasser der Themse her über die flache Landschaft, bewegte das Gras, die Büsche und rüttelte auch an den knorrigen abgestorbenen Ästen, so daß stets neue Figuren entstanden. Die gesamte Szene schien zu wandern, kam aber nicht von der Stelle. In weiter Ferne sah ich noch den letzten blassen Streifen Tageslicht am sonst dunkelgrauen Himmel. Genau dort, wo das Moor und der dunkle Himmel zusammenstießen. Es würde nicht mehr lange dauern, dann war auch dieser Rest verschwunden.
    Wollte ich gegen vier Monstren bestehen, konnte ich nicht einfach drauflosschlagen, sondern mußte mir einen Plan zurechtlegen. Sie besaßen einen Vorteil.
    Sie konnten mich aus ihren Verstecken beobachten, aber ich wußte nicht, wo sie sich aufhielten, und das ärgerte mich.
    Also mußte es mir irgendwie gelingen, sie aus der Reserve zu locken. Auch das rote Auge des Zyklopen sah ich nicht mehr, der Werwolf war ebenfalls verschwunden, und der Vampir zeigte seine Schwingen auch nicht mehr. Selbst der Mond war verschwunden.
    Er hatte sich hinter den am Himmel entlangsegelnden düsteren Wolken versteckt und ließ sich auch in den nächsten Sekunden nicht mehr blicken.
    Bei vier Gegnern braucht man Rückendeckung. Wo konnte ich die bekommen? Da kam eigentlich nur die Hütte in Frage. In sie wollte ich mich zurückziehen und dort abwarten, was passierte. Ich hatte Zeit, die anderen vielleicht nicht.
    Außerdem war ich in der Hütte ziemlich sicher, denn es konnte auch passieren, daß die Magie nicht mehr hielt und der Sumpf wieder seine ursprüngliche Form annahm. Dann würde ich wie ein Stein versinken, denn niemand war da, der mir half.
    Aus diesen Gründen zog ich mich zurück. Dabei ging ich sehr vorsichtig, war innerlich gespannt und schaute auch hin und wieder zum Dachrand der Hütte hoch, ob sich der Werwolf nicht doch noch zeigte.
    Er blieb verschwunden.
    Unangefochten betrat ich die Behausung und atmete zunächst einmal tief durch, bevor ich mit einem letzten Blick die weite grünlich schimmernde Moorfläche streifte, die vor mir lag.
    Ich war ein wenig traurig darüber, daß es mir nicht gelungen war, Miranda zur Umkehr zu bewegen. Das verbuchte ich auf der Negativseite meines Kontos. Wahrscheinlich waren der Hang und die Verbindung zur Mutter so

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