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Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Titel: Miss Braitwhistle kommt in Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Ludwig
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nicht.
    »Well, Franz, ich gebe dir eine Tipp, du musst zuerst rechnen so –«
    Aber weiter kam sie nicht, denn die Tür ging schon wieder auf und Frau Klawitter kam herein. Ihr Doppelkinn zitterte vor Ärger. »Es ist wirklich ein Skandal!«, rief sie. »Auf der Treppe liegt Hundedreck!«
    »Hund ist dreckig?«, hat Miss Braitwhistle gefragt. »Welcher Hund?«
    »Sie meint Hundekacke«, hat Aki gesagt.
    »Das sagt man nicht, aber genau das meine ich! Wer von euch war das?«, hat Frau Klawitter gefragt.
    »Wieso immer wir? Das kann doch auch einer aus der 4b gewesen sein«, meinte Clemens.
    »Kann es nicht, denn alle aus der 4b haben ihre Schuhe schön brav am Eingang ausgezogen.«
    »Wir auch!«, hat Polly in die Klasse gerufen.
    »Genau, wir haben auch alle unsere Schuhe ausgezogen«, hat Molly ihr nachgeplappert.
    »Aber einer nicht«, hat Frau Klawitter gesagt und ist zu Akis Tisch gegangen. »Und zwar du, Aki!«
    Aki hat seine Beine auf den Tisch gelegt, damit Frau Klawitter sehen konnte, dass er sehr wohl Hausschuhe anhatte. Dann hat er die Nase gerümpft und geschnüffelt.
    »Igitt! Das stinkt ja ekelhaft.«
    »Ich rieche es auch«, hat Clemens gesagt, der vor Aki und mir sitzt.
    Hugo hat sich gemeldet. »Ich weiß, wonach es riecht. Es riecht nach Hundeka-, ich meine, Hundedreck.«
    Und dann haben sich alle die Nase zugehalten und »Puhh!« und »Ärx!« und »Ihh!« gerufen.
    Ich hab nichts gerochen, denn ich stand ja immer noch vorn an der Tafel.
    »Wo sind deine Schuhe?«, hat Frau Klawitter Aki gefragt.
    »Die stehen draußen«, hat Aki gesagt. »Die können nicht stinken. Es sind Ihre Schuhe.«
    »Du unverschäm-«, fing Frau Klawitter an, aber dann hat sie runter auf ihre Füße geguckt und ist ganz rot geworden.
    »Da muss ich auf der Treppe wohl reingetreten sein«, hat sie gesagt.
    »Oder auf der Straße«, meinte Aki und machte kein sehr freundliches Gesicht.
    Endlich hat auch Miss Braitwhistle was gesagt: »Warum nicht auch die Lehrer ziehen an Slippers, ich meine hausliche Schuhe.«
    »Grausliche Schuhe?«, hat Frau Klawitter gesagt und an ihrem Hörgerät gefummelt. »Meine Schuhe sind nicht grauslich, nur ein wenig, nun ja …« Dann hat sie auf mich gezeigt und danach auf Aki.
    »Franz, Aki, ihr kommt mit raus und macht die Treppe sauber.«
    »Aber ich war’s doch gar nicht!«, hat Aki gerufen.
    »Heute vielleicht nicht, aber ich bin sicher, du hast irgendwas anderes ausgefressen, das hat bloß noch keiner gemerkt.«
    Ich hab gar nichts gesagt, denn ehrlich gesagt war ich gar nicht so unglücklich darüber, dass ich nicht länger an der Tafel stehen musste.
    Aber ich hatte mich zu früh gefreut.
    »Franz muss erst rechnen die Aufgabe, dann er kann machen weg Dreck von Hund«, hat Miss Braitwhistle gesagt. »Go on, Franz.«
    Ich wollte ein großes Fragezeichen an die Tafel schreiben, doch meine Hand schrieb etwas ganz anderes. Plötzlich stand da: 1 km = 0,621 Meilen und 0,621 × 25 = 15,53 Meilen.
    »Fünfundzwanzig Kilometer sind fast sechzehn Meilen«, hab ich zu Miss Braitwhistle gesagt.
    »Siehst du, Franz, das nicht war schwer.«
    Ich schaute das Stück Kreide in meiner Hand an, es sah völlig normal aus, und doch hätte ich schwören können, dass nicht ich, sondern dass die Kreide gerechnet hatte.
    Aber ehe ich mich darüber wundern konnte, hat Miss Braitwhistle Aki und mich aus der Klasse geschickt, um die Treppe sauber zu machen.
    Wir haben dann den Hundedreck weggewischt, was ziemlich widerlich war. Aki musste nämlich auf einmal niesen und hat sich das Tuch an die Nase gehalten, mit dem er gerade …
    »Ihhh! Ärx! Kotz! Würg!«, hat er geschrien und ist rumgehüpft wie Rumpelstilzchen.
    Das würde die Klawitter uns büßen müssen, ich wusste nur noch nicht, wie. Aber Aki. Aki fällt immer etwas ein.
    »Hab ich das richtig verstanden, die Lampe auf dem Lehrerklo ist kaputt?«, hat Aki mich gefragt, als wir uns auf der Jungstoilette sauber gemacht haben.
    »Auf dem Klosett«, hab ich gesagt und musste kichern.
    »Das ist die Chance. Da sieht sie nicht, wo sie sich hinsetzt.«
    Frau Klawitter verschwindet in der großen Pause immer auf dem Klo und kommt erst wieder raus, wenn die Pause vorbei ist. Keiner von uns weiß, was sie da so lange macht.
    »Willst du etwa Ka-, ich meine, willst du was Ekliges auf die Klobrille schmieren?«, hab ich gefragt.
    »So was würde ich doch nie tun!« Aki hat ein ganz unschuldiges Gesicht gemacht. Dann hat er ein Döschen aus seiner Hosentasche

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