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Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Titel: Miss Braitwhistle kommt in Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Ludwig
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deswegen merkt euch …«
    Aber er kam nicht mehr dazu, zu sagen, was wir uns merken sollten, denn Annalisa hatte angefangen zu heulen. Und Polly hat gejammert: »Der kleine Moritz ist tot.«
    »Mausetot«, hat Molly gesagt und auch mit Weinen angefangen.
    »Wer ist tot?«, hat Henni gefragt. Und Max hat gesagt: »Ich nicht, aber Moritz.«
    »Ruhe!«, hat der Polizist gebrüllt. Doch wir waren nicht ruhig. Wir mussten alle an den kleinen Moritz denken, wie er da unter dem Lastwagen lag und mausetot war. Und der Einzige, der nicht geheult hat, war Hugo, der hat gerufen: »Weiß doch jeder, dass man bei Grün nicht fahren darf«, was ja nun völliger Blödsinn ist.
    Da ging die Tür auf und Miss Braitwhistle ist reingekommen.
    Sie hat gesehen, dass wir alle geweint haben, und hat den Polizisten böse angeschaut. »Was Sie haben gemacht mit meine Kinder?«
    »Sind Sie die Lehrerin? Dann bringen Sie Ihre Schüler zur Vernunft, ich wollte doch nur erklären, was man im Verkehr beachten muss.«
    »Der kleine Moritz ist überfahren worden«, hat Annalisa geschluchzt. »Und jetzt ist er tohohohooot.«
    Miss Braitwhistle hat die Karte von der Tafel genommen, sie zusammengerollt und dem Polizisten gegeben. »Ihre Methoden sind ein wenig seltsam, Constable.«
    »Pichler, wenn ich bitten dürfte. Polizeiobermeister Pichler. Und ich muss schon sagen, diese Klasse ist wirklich sehr ungewöhnlich.«
    »Gehen Sie doch nach nebenan in die 4b, die ist ganz gewöhnlich«, hat Aki gesagt.
    »Genau das hatte ich auch vor«, hat der Polizist gesagt und ist gegangen.
    Miss Braitwhistle hat ihre Tasche aufgemacht, die Teekanne rausgezogen und viele kleine Tassen und hat jedem von uns Tee eingeschenkt. Der Tee war heiß und süß und stark. Uns ging es hinterher gleich viel besser.
    »Es gibt wirklich nichts, was man nicht kann heilen mit eine Tasse Tee«, hat Miss Braitwhistle gesagt und sich noch ein Stück Zucker in ihren Tee getan.
    »Auch den kleinen Moritz?«, hat Annalisa gefragt und sich die Augen gewischt.
    »Auch den kleinen Moritz.«

7. KAPITEL
Wer beißt denn da?
    Als der Oberpolizist endlich weg war, hat Miss Braitwhistle überlegt, worüber sie mit uns sprechen könnte, damit wir uns nicht wieder aufregen.
    »Über Monster«, hat Aki vorgeschlagen, seine Hausschuhe ausgezogen und sie sich wie Kasperlepuppen über die Hände gestülpt.
    »Aliens sind viel besser«, hat Clemens gesagt.
    »Dann eben über Monster-Aliens«, hat Aki gemeint und seine Hausschuhe miteinander kämpfen lassen.
    Hugo hat sich gemeldet. »Können wir nicht lieber über die Fragen in der Radfahrprüfung sprechen, damit wir sie am Freitag auch beantworten können?«
    Das hätte er lieber nicht sagen sollen, denn Aki hat sich zu ihm umgedreht und ihm mit seinen Monsterhausschuhen eins auf den Kopf gegeben. Das war nicht weiter schlimm, denn die Hausschuhe waren ja weich, aber eine der gruseligen Klauen hat sich in Hugos Brille verhakt und dann saß die Brille auf dem Hausschuh, und Hugo hat gebrüllt, dass Aki sie ihm wiedergeben soll und dass sie jetzt nach Käse riechen würde.
    »Wer riecht nach Käse?«, hat Henni gefragt.
    »Hugos Brille!«, hat Annalisa gesagt.
    »Aber Brillen können nicht nach Käse riechen«, hat Pauline ihren Senf dazugegeben, und Hugo hat gebrüllt: »Meine schon!« Und dann haben mal wieder alle durcheinandergeschrien.
    Miss Braitwhistle hat in ihre Trillerpfeife geblasen und wie durch ein Wunder saß die Brille wieder auf Hugos Nase, Akis Hausschuhe klebten an seinen Füßen und keiner hat mehr was gesagt.
    Miss Braitwhistle hat ihre Tasche geöffnet, und wir dachten schon, sie holt noch einmal ihre Teekanne raus, aber es war nur ein dickes Buch. Es sah aus wie ein Märchenbuch. Vielleicht wollte sie uns ja etwas vorlesen.
    Von wegen.
    »Ich habe geschaut auf Plan, auf Plan steht, dass ihr habt Mathematik, also rechnen wir.«
    Sie hat ein Stück Kreide genommen und damit auf mich gezeigt. »Komm an die Tafel, Franz, du fangst an.«
    Anfangen? Womit? Etwa mit Rechnen?
    Ich bin ganz langsam aufgestanden und noch langsamer an die Tafel geschlurft.
    »Ein Kilometer hat wie viele Meter?«, hat Miss Braitwhistle gefragt.
    Das wusste ich ja gerade noch. »Tausend.«
    »Very good. Nun, in England wir nicht haben Kilometer, wir haben Meilen. Eine Meile ist lang 1609 Meter.«
    Das interessierte mich nicht die Bohne. Aber ich hab höflich zugehört.
    »Und nun rechnest du, wie viele Meilen sind fünfundzwanzig Kilometer.«
    Machte sie

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