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Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Miss Braitwhistle kommt in Fahrt

Titel: Miss Braitwhistle kommt in Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Ludwig
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gezogen. »Weißt du, was da drin ist?«
    Ich kenne Aki, also wusste ich auch, dass in dem Döschen nur eins sein konnte: Juckpulver.
    »Hoffentlich reicht das«, hab ich gesagt. Frau Klawitter hat einen sehr dicken Hintern.
    »Das reicht«, hat Aki gesagt.
    Wir haben geschaut, ob die Luft rein ist. Dann ist Aki zur Lehrertoilette gegangen und darin verschwunden.
    In diesem Moment hat es zur Pause geklingelt und Aki ist wie ein Blitz aus der Toilette geschossen. Wir haben uns ans Schwarze Brett gestellt und so getan, als würden wir uns für die Regeln zur Mülltrennung interessieren.
    Frau Klawitter kam aus dem Lehrerzimmer gewatschelt und verschwand im Klo.
    Aki und ich haben uns in die Seite geboxt und versucht, keinen Mucks von uns zu geben, aber das war gar nicht einfach.
    Inzwischen strömten auch die anderen aus unserer Klasse und wollten gerade auf den Hof gehen, als aus dem Lehrerklo ein lauter Schrei ertönte. Die Tür flog auf und Frau Klawitter stolperte heraus. Sie drehte sich im Kreis, wie eine Katze, die versucht, sich in den Schwanz zu beißen.
    »Da ist was! Da ist was in meiner Unterhose!«, hat sie geschrien. »Das beißt. Oh, wie das beißt!«
    Aki und ich sind ganz schnell an ihr vorbei und auf den Hof gerannt, damit wir endlich in Ruhe lachen konnten.
    Und das haben wir gemacht. Und wie!

8. KAPITEL
Von Tulpen und Kröten
    In der nächsten Stunde hatten wir glücklicherweise kein Mathe, sondern Biologie. Darauf hatte ich aber auch keine Lust, denn wir hatten gerade die Tulpe am Wickel. Ich hab nichts gegen Tulpen. Ich schaue sie mir gern von Weitem an, im Park, zum Beispiel, auch von Nahem, wenn sie in der Vase stehen. Aber ich nehme sie nicht gern auseinander. Und das sollten wir. Wir sollten alle Teile von der Tulpe abmalen und bestimmen. Dazu musste ich der Tulpe natürlich erst mal die Blätter ausreißen. Das fand meine Mutter aber überhaupt nicht gut.
    »Was machst du mit meinen schönen Tulpen?«, hat sie gerufen.
    »Das muss ich machen«, hab ich gesagt. »Das ist für die Schule.«
    »Reicht denn da nicht eine?«
    Ich hatte schon zehn Tulpen zerrupft.
    »Wenn ich nur wüsste, wo der verdammte Fruchtknoten ist«, hab ich gesagt.
    Meine Mutter wusste das auch nicht. Wir haben den Fruchtknoten gesucht und nicht gefunden und schließlich haben wir in einem Buch nachgeguckt, und dann wusste ich, was ein Fruchtknoten ist, aber meine Mutter hatte keine Tulpen mehr.
    »Ich hab keine Lust auf diese dämlichen Blumen«, hab ich in der Pause zu Aki gesagt.
    »Meinst du etwa, ich?«, hat Aki geantwortet. »Blumen sind sowieso nur was für Mädchen.«
    »Wir können Miss Braitwhistle ja sagen, dass wir mit Herrn Fischli Säbelzahntiger durchgenommen haben«, hat Clemens vorgeschlagen.
    »Oder Vielfraße«, hat Max gesagt.
    »Dazu muss man sich ja nur dich anschauen.« Das hätte Annalisa lieber nicht sagen sollen, denn Max hat sich einfach auf sie drauffallen lassen, und das war nicht nett, denn er ist mindestens dreimal so schwer wie Annalisa.
    Polly und Molly wollten gern Regenwürmer durchnehmen, weil sie gehört hatten, dass man die in der Mitte durchschneiden kann und sie dann halbiert weiterleben.
    »Dann bekomme die eine Hälfte nämlich ich«, hat Polly gesagt.
    »Und die andere Hälfte ich«, hat Molly gesagt.
    Ich fand, dass das keine gute Idee war. »Wenn die eine Hälfte einen Millimeter länger ist, streitet ihr bloß wieder.«
    »Und säbelt so lange an dem armen Regenwurm rum, bis nichts mehr von ihm übrig ist«, meinte Aki.
    Polly und Molly wollten sich gerade auf Aki und mich stürzen, da hat’s glücklicherweise zur Stunde geklingelt.
    Als wir in die Klasse kamen, haben wir es gleich gesehen: das Bild. Das Bild von einer Tulpe, das am Tafelständer hing. Darunter war eine Zwiebel abgebildet und neben lauter Pfeilen standen so Sachen wie Brutzwiebel , Tochterzwiebel und Spross . Wer wollte so was wissen?
    Wir mussten das Ding verschwinden lassen. Unbedingt. Sonst würde Miss Braitwhistle bestimmt merken, dass Aki und ich unsere Hausaufgaben nicht gemacht hatten. Denn wir sollten den Fruchtknoten nicht nur finden, sondern auch zeichnen.
    Clemens hat Schmiere gestanden, Aki ist auf einen Stuhl geklettert, hat das Tulpenbild vom Ständer genommen, eingerollt und in den Schrank gestopft.
    »Beeilt euch!«, hat Clemens gerufen. »Sie kommt.«
    Miss Braitwhistle hat ihre Tasche auf den Tisch gestellt und einen Zeigestock herausgezogen. Wir hatten schon lange keinen mehr.
    »Wer mir

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