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Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser

Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser

Titel: Miss Daisy und der Tote auf dem Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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genommen.«
    »Ich würde an Ihrer Stelle nicht so schnell aufgeben.«
    »Wirklich?« Miss Hopgood wirkte erfreut, doch voller
    Zweifel. »Na ja, ich würde ihm sowieso nicht die Pistole auf die Brust setzen. Aber wer sagt mir denn, daß er mich immer noch will, wenn er erst einmal an dieses Cavendish Labor gelangt? Wer ist denn Ihr Freund? Bestimmt ein Lord, nicht wahr?«
    Daisy lachte. »Nein, ein Polizist.«
    »Ach nee! Sie machen sich lustig über mich! Ein Bobby?«
    »Nicht gerade ein Durchschnitts-Bobby. Er ist Detective Chief Inspector bei Scotland Yard.«
    »Jui, Detective, da werden Sie wohl in Habachtstellung gehen, vermute ich mal«, kicherte Miss Hopgood. »Aber wenn Sie eine Honourable sind, dann bedeutet das doch, Ihr Vater ist ein Lord, nicht wahr? Muß ich Sie jetzt etwa mit ›Mylady‹
    anreden?«
    »Nein, ›Miss Dalrymple‹ ist schon in Ordnung. Aber nennen Sie mich doch bitte Daisy.«
    »O nein, das könnte ich nicht. Ich meine, Ihre Tante ist doch eine richtige Lady, nicht wahr? Sir Rupert und Lady Cheringham, hat mir Horace gesagt. Wirklich unglaublich nett von denen, die ganze Mannschaft zu beherbergen, nicht wahr?«
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    Plötzlich verdüsterte sich Miss Hopgoods Miene. »Du
    liebe Zeit, glauben Sie, es macht Ihrer Tante etwas aus, wenn Horace noch zwei weitere Nächte dableibt, obwohl sein College aus dem Rennen ist?«
    »Ich bin sicher, Tante Cynthia erwartet ohnehin, daß sie alle dableiben werden, um den Vierer anzufeuern. Das werden die meisten doch sicherlich auch tun.«
    »Ja, aber Horace … Die anderen sind doch alle Standes-genossen von Ihnen, nicht wahr? Ich meine, richtige Gentlemen. Die Sache ist nämlich so, ich hab schon für Freitag und Sonnabend bezahlt, aber ohne ihn möchte ich nicht hierbleiben. Und Horace kann sich ein Hotelzimmer gar nicht leisten, selbst wenn er eines finden würde, was dieser Tage nicht sehr wahrscheinlich ist. Möglicherweise könnte er in seinem Zelt übernachten.«
    »Ich bin ganz sicher, daß er bis Sonntag bei meiner Tante wohnen bleiben kann«, versicherte Daisy »Warum hat er denn ein Zelt mitgebracht? Erzählen Sie mir nicht, daß er ernsthaft geglaubt hat, man würde ihn auf dem Rasen schlafen lassen!«
    »O nein!« Miss Hopgood lachte bei dem Gedanken. »Die-
    ser nette Mr. Frieth, der Mannschaftskapitän, hat gesagt, daß sie sich zu zweit Zimmer würden teilen müssen, aber letztlich war doch für alle Platz, und Horace hatte sogar ein Zimmer für sich allein. Nein, er geht nach der Regatta wandern, deshalb hat er sein Zelt und seinen Rucksack und das alles mitgenommen. Er mag gerne …«
    Sie hielt inne, als die Vermieterin mit Botts zerknittertem Hemd und seinen weinroten Shorts über dem Arm eintrat.
    »Wie ich gesagt habe, fast trocken, und es läßt sich jetzt bestens bügeln. Das mache ich schnell, damit der junge Herr sich nicht erkältet.«
    Miss Hopgood sprang auf. »Ach, ich danke Ihnen so sehr.
    Aber bügeln kann ich auch gerne. Sie haben sicherlich noch anderes zu tun.«
    »Na ja, ich muß für meinen Mann das Abendessen …« Die Zimmerwirte blickte Daisy unsicher an.
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    »Ich muß jetzt sowieso dringend los«, sagte Daisy sofort.
    »Meine Cousine wird sich schon wundern, wohin in aller Welt ich verschwunden bin. Haben Sie herzlichen Dank für den Tee. Und vielen Dank für die nette Unterhaltung! Vermutlich werden wir einander bald wieder am Fluß begegnen.«
    Als Daisy in der General Enclosure ankam, war die Menschenmenge deutlich gewachsen. Zwar herrschte noch nicht das Gedränge, das am nächsten Tag bestimmt einsetzen
    würde, wenn die oberen Zehntausend zum Abschlußrennen am Finals Day eintrafen, aber hier und da zeigten sich doch schon leuchtend bunte Kleider und feierliche Anzüge zwischen den College-Blazern.
    Daisy, die nach ihrem Spaziergang durch die Stadt unter der mittlerweile recht heißen Sonne Durst bekommen hatte, machte sich auf zum Zelt mit den Erfrischungen und dem Büffet. Da die Seitenwände aufgerollt waren, bot es Schatten, ohne daß die Luft dabei stickig würde, und man konnte von dort auf den Fluß blicken.
    Im Zelt traf sie auf Tish, Dottie, Rollo und Cherry, die Mädchen mit Limonaden-, die Jungs mit Biergläsern in der Hand.
    »Wo in aller Welt hast du denn gesteckt?« begrüßte Tish Daisy.
    »Wir hatten schon überlegt, die Polizei zu benachrichtigen«, sagte Dottie, »aber wir waren uns nicht sicher, ob wir die hiesigen Leute holen oder Scotland Yard direkt benachrichtigen sollten.«
    »Ach

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