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Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Titel: Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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Lebensretter-UND-Rennfahrer-Erschöpfung kann ich nicht einschlafen. Ich liege ganz still in meinem Bett, lausche auf Alex’ regelmäßige Atemzüge und in mir tobt es. Die Glückshormone führen Indianertänze auf.
    Ich fühle mich einfach großartig. Superfleißige Studentin UND lässige Nachtschwärmerin – es ist, als ob ich ZWEI Leben führen kann, gleichzeitig. Und das ist nicht kräftezehrend, sondern scheint mir immer noch mehr Kraft zu geben.

W ehe dem, der heute ein Buch aufklappt«, brüllt Jenny in Feldwebel-Lautstärke über den Flur. Alex und ich tauschen einen verschlafen-verwirrten Blick.
    »Wehe dem, der mich an einem Samstag mit solchem Geschrei weckt«, murmelt Alex.
    Aber Jenny darf das. Heute ist ihr Geburtstag. Und unsere Party.
    Und das bringt uns im Nu auf die Beine.
    Wir beginnen den Tag mit einem ausufernden Frühstück. Tom ist schon in der Nacht aus München gekommen und Isa wirkt heute entspannter. Sie hat sogar zugestimmt, zur Feier des Tages nicht zu lernen – wenn auch nicht mit der gleichen Selbstzufriedenheit wie Jenny, die beim Frühstück ungefähr 70-mal betont, wie sehr sie einen freien Tag verdient hat. Unsere Geschenke entlocken ihr begeisterte Kreischer, die Glitzer-Ohrringe von Tom und Isa kommen ebenso gut an wie die Fliegenpilz-Lampe von Alex und mein kopfschüttelndes Reh im Wackeldackel-Stil für die Hutablage der Ente. Felix schießt den Vogel ab: Er hat für Jenny fünf Kassetten besprochen. Fürs Auto. Er zwingt uns, sofort zu Jennys Ente hinunterzugehen und reinzuhören.
    »1. Kardiologie«, ertönt Felix’ Stimme von der Kassette, »1.1. Anatomie des Herzens, 1.1.1. Die Wandschichten: Die erste heißt Endokard. Die kleidet die Herzbinnenräume aus. Die zweite heißt Myokard und besteht aus quergestreiftem glykogenem Muskelgewebe. Doch, hier steht quergestreift. Also Muskelgewebe …«
    Felix strahlt, als wir begreifen, welch wunderbares Geschenk das ist! Die perfekte Idee für Jenny. Sie fällt ihm um den Hals. »Endlich«, jauchzt sie. »Jetzt kann ich beim Autofahren lernen!«
    »Tja«, lächelt Isa mir schicksalsergeben zu, »nun müssen wir wohl doch immer mitfahren.«
    Felix grinst. »Ihr könnt das als CD haben. Ich hab alle Audiospuren als Dateien.«
    »Nichts gibt’s«, erklärt Jenny entschieden, »wer schlau sein will, muss leiden.«
    Nachdem wir unser Frühstück beendet haben, scheuche ich Isa und Jenny aus dem Haus, schließlich sollen sie von der Party-vorbereitung nichts mitkriegen. Felix hat Jenny versprochen, mit ihr die Geldzuwendungen ihrer Eltern zu vershoppen, die pünktlich zum Geburtstag – aber wie immer grußlos – auf Jennys Konto eingegangen sind. Und für Isa hoffe ich, dass ein Tag mit Tom etwas Druck abbaut. Alex und ich werden die Wohnung allein dekorieren.
    Die Vorbereitungen mit Alex machen riesigen Spaß. Wir sind fertig, ehe der erste Gast klingelt, sitzen eine halbe Stunde vor der Einladungszeit in der Küche und stoßen mit den sektgefüllten Reagenzgläsern an, die Felix kistenweise vom Labor geliehen hat.
    »Was hältst du davon, die Medizin an den Nagel zu hängen und mit mir eine Partyplaner-Agentur zu eröffnen?«, fragt Alex. »Nur für den Fall, dass du nach dem Examen feststellst, dass du es doch nur machen wolltest, um allen zu zeigen, dass du es kannst.«
    »Dazu wird es nicht kommen«, widerspreche ich. Diese Party vorzubereiten hat enorm viel Spaß gemacht. Aber ich weiß, was ich will.
    »Schon klar«, lenkt Alex ein, »aber falls ICH es tue, würdest du mir doch manchmal zwischen Tag- und Nachtschicht mit ein paar schrägen Ideen aus der Patsche helfen, oder?«
    »Ach«, frage ich frech, »ich soll also BEIDE Jobs machen?!«
    Alex grinst. »Ich würde im Gegenzug dafür sorgen, dass duniemals mit dem Haushalt belästigt wirst. Und zu allen Elternsprechtagen gehen.«
    »Moment, Kinder haben wir auch noch?«
    »Ich sag doch, um alles Anstrengende kümmere ich mich«, lächelt er, »du musst nur vorlesen und kuscheln und dir von ihnen Bildchen malen lassen, auf denen du als Kittel-Strichmännchen vom Himmel schwebst.«
    Liegt es am Sekt oder an der aufgekratzten Vor-Party-Stimmung, dass ich mir das plötzlich absolut vorstellen kann?
    »Keine Angst«, sagt Alex, als er mich küsst, »das war noch nicht mein Heiratsantrag. Ich frage dann noch mal richtig.«
    »Nicht vor dem Examen«, warne ich. Und lache dazu, damit er begreift, dass ich es als Scherz aufgefasst habe. Hab ich doch, oder? Es war doch ein

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