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Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition)

Titel: Miss Emergency, Band 4: Miss Emergency , Operation Glücksstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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unglaubliche Gefühl, wenn ein Kind den Weg auf die Welt geschafft hat. Den Blick der Mutter, wenn man ihr das Baby in den Arm legen durfte. Schnell muss ich mir auch ein winziges Tränchen aus dem Gesicht wischen.
    Es gelingt uns, Isa in ein Taxi zu verfrachten. Wir schleppen sie bis nach Hause in unsere Küche. Die Vorbereitungen für das Geburtstagsfrühstück stehen parat, als wären sie aus einer anderen Zeit hergebeamt. Wir sitzen vor Torte und Kanapees, Sekt und Obst-Teilchen und wissen nichts damit anzufangen.
    Jenny ist die Erste, die wieder spricht. »Wie konnten wir das nicht merken?!«, fragt sie. Ja, mir wäre auch keine wichtigere Frage eingefallen.
    »Ich hab gedacht, es ist der Stress«, flüstert Isa. »Ich dachte, das ALLES kommt vom Stress …«
    »So was MERKT man doch! Ob man gestresst ist – oder SCHWANGER!«
    »Du musst es ja wissen«, entgegnet Isa; der patzige Tonfall gelingt ihr nicht ganz.
    »Vielleicht wolltest du es auch einfach nicht wahrhaben …«, gebe ich zu bedenken. Isa schweigt.
    »Es tut mir leid«, sagt Jenny und köpft rücksichtslos die Sektflasche, »aber ich muss das verarbeiten.«
    Isa macht eine Geste, die bedeuten könnte, dass sie selbst eine ganze Flasche auf den Schreck trinken würde – wenn der Schreck das nur zuließe … Auch ich bin unsolidarisch genug, ein Glas Sekt anzunehmen. Aber mein: »Na dann auf euch beide! Und Happy Birthday!«, war eigentlich netter gemeint, als Isa es auffasst.
    »Genau, Happy Birthday«, stöhnt sie und lässt den Kopf in die Hände sinken.
    Ich kann sie verstehen. Ein Baby ist etwas Wunderbares. Aber nicht zu jedem Zeitpunkt. Und dieser hier ist ausgesucht mies. Trotzdem: Wenn es erst da ist, wird sie es über alles lieben und um nichts in der Welt wieder hergeben wollen. Ich habe allerdings so viel Selbstbeherrschung, das nicht jetzt zu sagen. Schließlich bin nicht ich es, die schwanger ist. Vier Wochen vor dem Examen. Acht Wochen vor dem Antritt der Assistenzarztstelle.
    Das ist der Moment, in dem es klingelt. Jenny geht öffnen. Und kommt mit dem strahlenden Tom zurück. Überraschung.
    Wenn der wüsste.
    Tom ist mitten in der Nacht aufgestanden, um rechtzeitig zu Isas Geburtstagsfrühstück hier zu sein. Er hat Blumen dabei und sicher etwas mehr Begeisterung erwartet.
    »Freust du dich nicht?«, fragt er fröhlich, nachdem sich Isa, statt seinen Begrüßungskuss zu erwidern, einfach weggedreht hat.
    »Weiß ich noch nicht«, schnieft sie und scheint schon wieder kurz vor einem neuen Hysterie-Lachanfall zu stehen.
    Tom ist irritiert, versucht Isas Reaktion aber mit Humor zu nehmen: »Ich hab dir das ultimative Geschenk mitgebracht«, lächelt er. »Willst du es gar nicht sehen?«
    »Oh Mann«, seufzt Isa bitter. »Ich hab schon was zum Geburtstag bekommen. Etwas FÜR IMMER!« Und dann bricht sich doch wieder das irre Lachen Bahn. Gefolgt von Schlosshund-Heulen.
    Wir kennen das schon, sind aber nicht weniger betroffen als vor zwei Stunden. Tom ist vollkommen entsetzt.
    »Die Prüfung?«, fragt er angstvoll. »Ist es wegen der Prüfung?!«
    »Die Prüfung fällt aus«, erwidert Isa mit Grabesstimme.
    »IST es wegen der Prüfung?!«, fragt Tom verständnislos nach.
    »Nein«, flüstert Isa, »es ist wegen des Babys.«
    Es dauert einen Moment, bis Tom begreift.
    Dann aber zeigt er eine vorbildliche, beinahe hollywoodmäßige Reaktion. Er fällt vor Isa auf die Knie, umarmt sie und sagtungefähr hundert Mal, wie sehr er sich freut. Und dass alles kein Problem ist, er für das Kind da sein wird, sie alles hinkriegen. München hat wundervolle Kindergärten. Und ein Kinderzimmer lässt sich problemlos aus dem bisherigen Arbeitszimmer seiner Wohnung machen. Oder sie ziehen gleich um …
    Isa sagt nichts, hört nur zu. Aber es scheint ihr gutzutun. Oder sie ist einfach nur berauscht von seinen vielen Worten.
    Wir lassen die beiden allein. Jenny macht nur noch einen schnellen Schritt zurück, um sich die Sektflasche zu schnappen.
    Wir teilen uns den Sekt auf Jennys Bett. »Ist doch schön, wie Tom sich freut«, sage ich. Ist es doch, oder? Wenn es etwas Gutes an dem ganzen Baby-Schreck gibt, dann dass Tom so offen und begeistert reagiert hat.
    »Klar«, schnaubt Jenny, »der wollte immer schon Kinder. Und ER muss ja nicht seine Karriere an den Nagel hängen.«
    Ich widerspreche sofort, dass auch Isas Karriere damit nicht geplatzt ist. Jenny sieht mich durchdringend an. Als hätte ich behauptet, dass Isa problemlos während der

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