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Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept

Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept

Titel: Miss Emergency Bd. 3 - Liebe auf Rezept Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antonia Rothe-Liermann
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als ich sie besuche. Aber der OP-Bericht ist gut, die Untersuchung des Wächterlymphknotens hat keine weiteren vorhandenen Tumorzellen gezeigt. Vorerst also keine neue Horrormeldung für Frau Rühlemann; es ist gut möglich,dass sie den Krebs los ist. Zumindest fürs Erste. Ich habe das Gefühl, einen äußerst erfolgreichen Freitag zu beenden, als ich mich selbst in den Feierabend entlasse.
    Beim Umziehen entdecke ich in unserem Umkleideraum einen irritierenden Zettel: »Montag Freiarbeitstag«. Dort steht, dass die Chirurgie-PJler am Montag vom Stationsdienst befreit sind, um ihre Fallvorstellung vorzubereiten. So etwas gab’s bisher noch nie! Wo war MEIN Fallvorstellungs-Freiarbeitstag?! Ich bin perplex … und die Ankündigung kommt mir komisch vor. Das hat sicher auch ein klein wenig damit zu tun, dass Jenny den Aushang so stolz angrinst! Sie wird doch nicht …?! Misstrauisch schaue ich ihr tief in die Augen. »So was gibt’s nicht!«, sage ich entschieden.
    Jenny lacht unbekümmert. »Was meinst du, wie Dr. Thiersch ausflippt, wenn die nicht erscheinen!«, kichert sie.
    Oh Mann, diesmal geht sie echt zu weit! »Was wird Isa sagen?«
    »Isa ist noch im OP«, beruhigt Jenny mich. »Glaubst du, ich sorge nicht dafür, dass sie ein Alibi hat?! Du weißt doch, wie schlecht sie lügen kann.«
    Okay, an die Möglichkeit, dass Isa diese Arglist unterstellt werden könnte, hatte ich noch gar nicht gedacht – sicher nur, weil ich sie gut genug kenne, um zu wissen, dass sie niemals … Was denkt Jenny sich nur?! Schon drängt sich die nächste unangenehme Frage auf. »Und wenn Isa den Zettel nachher sieht?«
    »Dann beichte ich ihr Montagmorgen, dass es nicht stimmt.« Jenny ist überaus zufrieden und findet ihre Rache einfach perfekt. Und, ja, ich gebe es zu: Mich beißt plötzlich auch der kleine Teufel. Setzt Jenny nicht im Grunde nur in die Tat um, was ich insgeheim auch am liebsten tun würde?!
    Auf dem Gang wird es laut, Isas Kollegen kommen. »Wehe, wenn du jetzt rot wirst«, droht Jenny. Da ich das keineswegs garantieren kann, verlasse ich den Umkleideraum lieber noch einmal, als hätte ich irgendwas auf der Station vergessen. Und schon als ich auf dem Flur an den Fieslingen vorbeigehe, fällt es mir schwer genug, mir nichts anmerken zu lassen.
    »Ich helf dir«, ruft Jenny hinter mir her und folgt mir eilig. Aha. Sie ist auch nicht sicher, ob sie es schafft, mit Unschuldsmiene danebenzustehen!
    Am Fahrstuhl warten wir, bis die fröhlichen Verabschiedungen der Chirurgie-PJler über den Gang schallen, erst dann wagen wir uns in die Umkleide zurück. Jenny will den Zettel wieder abnehmen. Sie öffnet die Tür, macht auf dem Absatz kehrt und fällt mir kreischend in die Arme. Ich kriege einen Riesenschreck – dann wird mir klar, dass es ein Lachanfall ist.
    Jenny klammert sich an mir fest und japst nach Luft. »Es ist noch was viel Besseres passiert!« Ich kriege fast Angst, dass sie vor Lachen erstickt!
    Ich stürme in die Umkleide. Der Zettel ist weg. Jenny hält sich schwer atmend am Türrahmen fest. »Die haben ihn abgenommen!«
    Erst begreife ich gar nichts. (Prima, GANZ verdorben bin ich offenbar doch nicht!) »Warum das denn?«
    Jenny schüttelt begeistert ihre Locken. »Na, damit die Beststudentin Isa nichts von dem freien Tag erfährt!« Und wenn ich vor fünf Minuten noch ein bisschen gezweifelt habe, ob diese Rache nicht ZU gemein ist – jetzt gönne ich den hinterhältigen Isa-Kollegen den brutalen Reinfall von ganzem Herzen!
    »Nur eins, Lena.« Jenny nimmt beschwörend meine Hände. »Lass uns Isa nichts davon sagen!«
    Ich weiß, das wird nicht leicht. Aber im Interesse des Seelenfriedens meiner Isa ist es wohl wirklich das Beste. Also verspreche ich, dass ich mir Mühe geben werde, Isa nicht das Tom-Wochenende mit Sorgen zu beschweren. Zum Glück wird meine Geheimnisträger-Fähigkeit nicht gleich auf die Probe gestellt, denn als Isa zu uns stößt, kennt sie nur ein Thema: Tom. Den sie eine Woche nicht gesehen hat, vermisst wie verrückt und in einer halben Stunde endlich zurückbekommt. Dass ich vielleicht ein bisschen wortkarg bin, fällt ihr gar nicht auf. Ich kann nur hoffen, dass das so bleibt.
    Tom kommt zur Tür herein wie ein abgekämpfterKreuzritter. Er schließt Isa in die Arme, als hätten sie einander nicht eine Woche, sondern ein ganzes Jahr vermisst, drückt auch Jenny und mich ans Herz und kündigt Geschenke an. Seine Gaben entpuppen sich als Weißwürste, wir sind

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