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Miss Meermaid steht zur Wahl

Miss Meermaid steht zur Wahl

Titel: Miss Meermaid steht zur Wahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Risiko
ein, wenn Sie mit mir hier allein bleiben«, antwortete ich.
    »Bleiben Sie ernst«, verlangte
sie schroff.
    »Das bin ich«, erwiderte ich
wahrheitsgemäß.
    »Wir müssen uns darauf
verlassen können, daß heute abend nichts passiert«, sagte sie.
    »Und warum tragen Sie dann
dieses Kleid?« beschwerte ich mich.
    »Können Sie mir einen guten
Grund dafür nennen, weshalb ich Sie nicht sofort hinauswerfe?« fragte sie
zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    Ich verringerte den Abstand
zwischen uns und schloß sie in meine Arme. Sie wehrte sich wie eine Wildkatze,
wodurch es erst interessant wurde, zuerst eine Frage der Strategie und später
eine der Leidenschaft. Als ich ihre Handgelenke gepackt hielt und ihre Arme
hinter ihrem Rücken festhielt, und sie zurückgebeugt stand und nur durch meinen
Griff davor bewahrt wurde, auf den Boden zu fallen, war der strategische Teil
erledigt und es blieb nur noch die Leidenschaft. Ich widmete mich dieser
Aufgabe, und nach zehn Sekunden hielt sie es offenbar für unfair, so gänzlich
abweisend zu sein. Als sich ihre Lippen entspannten, trat die sinnliche Fülle,
die ich erwartet hatte, tatsächlich zutage. Wenn sie küßte, dann mit der Glut
von flüssigem Stahl, glühend und schmelzend.
    Ich zog sie vor, bis sie ihr
Gleichgewicht wiedergewann. Ihre Arme legten sich fest um meinen Nacken, ihre
Fingerspitzen wühlten sanft in meinem Haar. Ich strich mit meiner Hand leicht
über ihren seidenbedeckten Rücken, und sie schauderte und drängte sich enger an
mich. Das war die Art Wettbewerb, wie sie mir liegt. Nur ein Preisrichter und
nur eine Bewerberin, bei dem der Gewinner immer verliert und der Verlierer
immer gewinnt. Die Liebe ist meiner Meinung nach in einer Weise demokratisch,
daß sich selbst ein Republikaner für sie einsetzen kann.
    Ein Klopfen an der Tür
ruinierte gerade in dem Moment alles, als das Quecksilber den Siedepunkt
erreichte. Helen riß sich plötzlich von mir los und entfernte sich mit einem
einzigen Sprung auf sechs Schritte von mir. Dann öffnete sich die Tür und
Elaine Curzon trat ein.
    »Hallo, Helen«, sagte sie
gelassen und nahm mit einem einzigen, kurzen, aber umfassenden Blick alle
wesentlichen Einzelheiten wahr. »Ich bin froh, daß du da bist. Myers sagte mir,
ich würde dich hier finden.« Sie richtete ihren Blick auf mich und schnüffelte
kalt. »Treffen Sie immer noch Verabredungen, Mr. Boyd?«
    »Verabredungen?« fragte Helen.
    »Meine Liebe.« Elaine lächelte
sie strahlend an. »Hast du noch nichts von dem neuartigen Typ Preisrichter
gehört? Mr. Boyd hier ist der erste dieser Art. Sie glauben, der leichteste
Weg, sich mit einem Mädchen zu verabreden, führe über den Tisch des
Preisgerichts mitten im Wettbewerb. Auf diese Weise verabredete er sich mit
Alisha Hope, und sie wurde ermordet. Aber das ist natürlich reiner Zufall. Ich
hoffte, einen weiteren Mord zu verhindern, indem ich ihn bat, sich heute abend
nicht wieder mit einer Bewerberin zu verabreden.«
    »Das ist sehr interessant,
Elaine«, sagte Helen ungehalten. »Wirklich sehr interessant.«
    »Nun«, Elaine lächelte sogar
noch strahlender, »ich glaube, ich sollte mir noch einmal die Nase pudern, ehe
das Halbfinale anfängt. Haben Sie die Sieger schon ausgesucht, Mr. Boyd, oder
wollen Sie, daß wir alles noch einmal durchmachen?«
    »Sind Sie wirklich frigid«,
fragte ich höflich, »oder ist es einfach nur die Angst vor Ihren eigenen
Reaktionen, wenn Sie einen Mann nah an sich herankommen lassen?«
    Ihr Gesicht wurde weiß vor
Zorn, dann ging sie schnell aus dem Zimmer und schlug die Tür laut hinter sich
zu. Ich zündete mir umständlich eine Zigarette an und tat so, als ob das
Tapetenmuster mich so sehr fesselte, daß ich es die ganze Zeit betrachten
müßte.
    »Mr. Boyd«, sagte Helen mit
zuckersüßer Stimme.
    »Ja, bitte?« sagte ich nervös.
    »Sie sind entlassen.«
    »Einen Augenblick mal«,
widersprach ich. »Als ich mich mit Alisha Hope verabredete, kannte ich Sie noch
nicht.«
    »Hätte das eine Rolle
gespielt?«
    »Das habe ich doch gerade
bewiesen.«
    Für einen kurzen Augenblick
erschien ein brennender Blick in ihren Augen, dann verschwand er, und sie war
wieder ganz die Chefin, die einem bezahlten Knecht wie mir Befehle gab.
    »Es wäre besser, wenn Sie
nachprüfen, daß keiner der Bewerberinnen etwas fehlt, ehe die Veranstaltung
beginnt«, sagte sie knapp. »Ich übernehme heute abend mit Elaine und Duval
Ihren Platz als Preisrichter. Sie können also die

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