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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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träumen und in den Zustand hineingleite, um Zebulon entstehen zu lassen. Das ist die einzige Chance.«
    Ich ließ mir seine Erklärungen durch den Kopf gehen. »Ja, das könnte ich mir vorstellen.«
    »Dazu müßten wir die Schule hier verlassen.«
    »In der sich möglicherweise ein Mörder befindet.«
    »Genau.«
    Barry F. Bracht schüttelte den Kopf. »Der Mörder und der Sumpf stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang. Wer immer auch der Täter ist, er muß damit rechnen, daß die Tote hier gefunden wird. Er wird kaum die Nerven aufbringen, sich noch länger in der unmittelbaren Nähe des Geschehens aufzuhalten.«
    »Bist du sicher?«
    »Täuschen kann man sich immer und…« Bracht sprach nicht mehr weiter, er drehte sich um, weil er leise Schritte gehört hatte. Noch auf dem Gang, aber dann sehr nahe und einen Moment später im Raum. Durch die offenstehende Tür war ein junges Mädchen getreten. Als sie uns sah, blieb sie stehen und fing an zu zittern.
    »Wer sind Sie?« fragte ich.
    »Brenda Jackson…«
    ***
    Wir führten sie nicht in den Nebenraum und erzählten ihr auch nichts von der Tat. Zunächst einmal mußte sie beruhigt werden, denn zwei fremden Männern gegenüberzustehen, ließ eine sehr verständliche Angst in ihr hochkeimen.
    Als sie dann erfuhr, von welch einer ›Truppe‹ ich kam, ging es ihr wohler.
    »Und Sie wollten Mrs. Paulsen besuchen.«
    »Ja, das wollte ich. Aber Sie können ruhig du zu mir sagen. Ich bin ja erst sechzehn.«
    »Okay, Brenda, was trieb dich her?«
    »Die Sorge um Mrs. Paulsen«, flüsterte sie. »Mister Redstone ist schon getötet worden, da dachte ich, daß es sie möglicherweise auch erwischen könnte.«
    »Einfach so?«
    »Nein, das nicht, Mister Sinclair.«
    »Was war es dann?«
    »Es hängt ja auch mit Wiebke Crotano zusammen«, sagte sie leise.
    »Wer ist das?«
    »Eine Freundin. Wir wohnen im selben Zimmer, aber wir müssen alle im Saal schlafen, die reinste Schikane.«
    »Und was war mit Wiebke?«
    »Sie ist so verbohrt, so verhaßt. Sie hat viele Lehrer gehaßt, die sie schikanierten.«
    »Auch Redstone?«
    »Den am meisten. Sie glauben gar nicht, wie sie sich über seinen Tod freute. Ich habe Verständnis dafür, wenn man einen Menschen nicht mag, aber froh darüber zu sein, wenn er stirbt?« Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, Mister Sinclair, das kann ich nicht unterschreiben.«
    »Und Wiebke war froh?«
    »Sehr sogar. Ich hatte sogar den Eindruck, daß sie am Tod dieses Mannes nicht ganz unschuldig war. Sie wußte sehr genau Bescheid, auch schon früher als der Suchtrupp. Sie hat es mir gesagt, und sie erklärte mir ferner, daß sie nun zu Mrs. Paulsen wollte.«
    »Da hattest du Angst davor, daß ihr dasselbe Schicksal widerfahren würde wie Mister Redstone.«
    »So war es.«
    Barry und ich schauten uns an. Wir überlegten beide, ob wir mit der Wahrheit herausrücken sollten. Brenda war nicht dumm. Sie hatte unsere Blicke bemerkt.
    »Ist etwas mit Mrs. Paulsen geschehen?«
    Ich räusperte mich, um die Verlegenheit zu überbrücken, aber ich konnte das Mädchen nicht hinters Licht führen.
    »Was ist denn mit ihr?«
    Ich hob die Schultern. »Weißt du, Brenda, du hast irgendwo schon richtig gefolgert.«
    »Dann ist sie tot?« Ich nickte.
    Sie aber schrie auf, sie schwankte plötzlich. Barry lief hin, um sie abzustützen. Brenda drehte sich in seinen Arm hinein, preßte ihr Gesicht gegen den Körper und weinte.
    Etwas vorwurfsvoll schaute mich Bracht an, als wollte er fragen, ob dies sein mußte.
    »Sie hätte es doch erfahren«, sagte ich. »Unter dem Eindruck des Schocks wird sie uns möglicherweise mehr über ihre ungewöhnliche Freundin berichten.«
    »Wiebke Crotano.«
    »Kannst du mit dem Namen etwas anfangen?«
    »Nein, John, überhaupt nicht. Auch in meinem Traum habe ich keine Namen erlebt. Das ist erst hier geschehen. Wir werden uns mit dieser Wiebke beschäftigen müssen.«
    Brenda Jackson löste sich von Barry F. Bracht. Mit dem Taschentuch wischte sie die Tränen aus dem Gesicht und putzte auch ihre Nase. Sie machte auf uns einen so hilflosen Eindruck, als wäre eine Welt für sie zusammengebrochen.
    »Ich… ich hätte nie gedacht, daß Wiebke zu einer derartigen Tat hätte fähig sein können.«
    Ich wiegelte ab. »Noch steht nicht fest, daß Wiebke auch die Täterin gewesen ist.«
    »Wer dann?«
    Ich lächelte schmal und unecht. »Um dies herauszufinden, sind wir hergekommen.«
    Brenda kam nicht zurecht. Sie holte tief Luft. »Aber wie konnten

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