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Miss Monster

Miss Monster

Titel: Miss Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgefallen. Im Flur draußen hörten wir die hektisch klingenden Stimmen, dann stürmten mehrere Personen zugleich in das Zimmer, an der Spitze Frank Hill.
    »Haben Sie das alles gesehen?« rief er aufgeregt. »Das ist ja der reine Wahnsinn. Das kann man nicht packen, nicht begreifen. Da… da dreht man ja selbst durch.«
    »Wir haben es gesehen, Mister Hill«, sagte ich.
    »Und?«
    »Wo können wir in Ruhe reden?«
    Er wollte eine Antwort geben, als ein fürchterlicher Schrei durch das Treppenhaus der Schule gellte. Wir hörten, daß er eine Etage unter uns abgegeben worden war. Ich ahnte, was der Schrei bedeutete. Jemand mußte die Leiche der Rektorin entdeckt haben.
    »Kommen Sie mit, Mister Hill«, sagte ich und ging mit raschen Schritten voran…
    ***
    Etwa eine Stunde später hatte sich zwar niemand beruhigt, aber wir hatten es geschafft, die Lehrer im Lehrerzimmer zu versammeln, weil wir die Lage dort besprechen wollten.
    Es herrschte eine Stimmung, wie sie auch bei einer Beerdigung nicht bedrückender hätte sein können. Wir saßen um einen langen Tisch herum, die meisten starrten vor sich hin oder in die Tassen, in denen der Kaffee dampfte.
    Es gab auch Whisky, den nur die wenigsten tranken, allerdings gönnte sich Barry F. Bracht einen kräftigen Schluck und leckte noch genießerisch über seine Lippen.
    Ich hatte sehr lange gesprochen und die anstehenden Fragen so gut wie möglich beantwortet. Die Leiche der Rektorin lag ebenfalls im Keller, neben dem starren Körper des Kirk Redstone.
    Jetzt ging es darum, wie wir – das heißt Barry F. und ich – die nächste Zukunft anpackten.
    Es war glücklicherweise gelungen, das große Grauen von den Schülern fernzuhalten. Brenda Jackson war von uns noch einmal extra dazu verdonnert worden, ihren Mund zu halten.
    Eine Lehrerin, die eine Brille mit blauem Gestell trug und so dünn wie eine Bohnenstange war, fragte mit leicht schriller Stimme. »Und Sie wollen uns weismachen, Mister Sinclair, daß die große Gefahr vorbei ist? Wollen Sie das wirklich?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Das haben Sie doch selbst gesagt.« Sie schaute sich um, keiner stimmte ihr zu.
    Deshalb übernahm ich wieder das Wort. »Nein, das habe ich nicht gesagt.« Ich sprach gegen den Rauch aus zahlreichen Zigaretten und Zigarren an. »Ich habe nur gesagt, daß die unmittelbare Gefahr nicht mehr vorhanden ist. Das ist schon ein Unterschied.«
    »Gut, einverstanden. Aber diese… diese… Schülerin existiert nach wie vor.«
    »Im Sumpf.«
    »Aus dem sie wieder hervorkommen kann.«
    »Das streite ich nicht ab.«
    »Dann befinden wir uns ja doch in großer Gefahr. Mister Sinclair. Was reden Sie denn da?«
    Ich winkte mit beiden Händen ab, auch deshalb, weil ich den Rauch vertreiben wollte, der von zwei Seiten auf mich zufloß. »Nein, das wird nicht so leicht geschehen, weil Mister Bracht und ich in den Sumpf gehen werden, um diese Person zu stoppen.«
    Die dürre Paukerin lachte schrill. »Und das trauen Sie sich zu, Mister Sinclair? Haben Sie sich da nicht ein wenig viel vorgenommen, wie ich meine.«
    »Ganz und gar nicht. Es ist unser Job.«
    Sie bewegte sich ruckartig. »Ach ja, ich vergaß, Sie beschäftigen sich mit übernatürlichen Dingen.«
    »So ist es.«
    Die Fragerei der Frau fand nicht bei allen den nötigen Beifall. Besonders nicht bei Frank Hill, den ich als einen vernünftigen Mann ansah. Er hatte mich auch in Details eingeweiht, was die Suche anging. Wir wußten jetzt genau, wo die Leiche des Lehrers gefunden worden war und würden uns später auf diese Gegend konzentrieren.
    »Ich würde doch vorschlagen, Miss Frazer, daß Mister Sinclair und Mister Bracht die Sache allein durchziehen und wir so weit wie möglich aus dem Spiel bleiben.«
    »Dann brauche ich ja nicht mehr zuzuhören.«
    »Das steht Ihnen frei, Kollegin.«
    Mrs. Frazer stand auf. Sie trug schwarze Leggins und einen sehr langen grauen Pullover mit schmalen, aufgesetzten Seitentaschen. »Wenn man mich hier nicht mehr will, gehe ich.«
    »Bitte.«
    Niemand hielt sie auf, als sie aus dem Zimmer rauschte und die Tür hinter sich zuhämmerte. Die meisten waren wohl froh dabei, endlich vernünftig reden zu können.
    Ich wußte ja, daß die Lehrer nicht nur für sich selbst die Verantwortung trugen, sondern auch für die Schüler. Sie waren ihnen verpflichtet, und darauf wies ich hin.
    Niemand widersprach, bis Miss Winter fragte: »Wie wollen Sie denn die Schüler unter Kontrolle halten? Haben Sie dazu einen

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