Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miss Seeton kanns nicht lassen

Miss Seeton kanns nicht lassen

Titel: Miss Seeton kanns nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heron Carvic
Vom Netzwerk:
sollen. Ich wollt’s ja, und ich hätte auch Rosie dazu gekriegt. Aber das wird schon vorübergehen, und ich finde, es ist wunderbar.« Sie blickte ihn liebevoll an. »Und du bist auch wunderbar, Len. Und das alles kommt bloß von der komischen kleinen Schraube – weißt du noch, sie hat uns zugelächelt, als wir neu hierher kamen, und wie das Kind da vor den Wagen laufen wollte, da sagte sie, wie prima du das gemacht hast, daß du angehalten und nicht laut getobt hast, wie es die meisten Leute gemacht hätten. Und wie du dich dann um sie gekümmert hast, da hat sie nicht einfach bloß danke schön gesagt – nee, da ist sie auf die Polizei gelaufen und hat denen gesagt, was sie von dir hält, und hat alles in Ordnung gebracht, und dann hat sie noch das schöne Bild von dir gemacht und mir geschenkt, weil ich sie gefragt habe, ob ich’s kaufen könnte.« Begeistert sah sie ihn an. »Du brauchst gar nicht so zu gucken – es ist ein richtiges Bild von einer Künstlerin, und du siehst da genauso aus wie in Wirklichkeit, und ich geb’s auch nicht wieder her. Ich laß es einrahmen und häng es hier auf, ganz bestimmt. Ich mag sie gerne, sie ist nett. Und jetzt weiß die Polizei Bescheid über dich, und der Mann in London, der bringt das mit der Bewährung in Ordnung, es war ja auch gar keiner von hier, es war einer in Ashford, und jetzt ist alles vorbei und ganz wunderbar.« Stolz lächelte sie ihn an. »Findest du nicht, du alter Brummbär?«
    Das verschlossene Gesicht öffnete sich. Staunen und Liebe drängten sich in Worte. »In Ordnung«, sagte Len glücklich.
    Im Hause Saturday Stop war kein Trost eingekehrt.
    »Und was hat’s uns diesmal eingebracht? Nix – gar nichts. Aber du, du weißt ja alles besser! Da oben wurd’s zu gefährlich für uns, was? In Kent sollten wir’s versuchen, in irgendeinem kleinen Nest, wo uns kein Mensch kennt. Alles bloß ‘n Kinderspiel, und wenn wir dann kräftig abgesahnt hätten, würden wir einfach verduften.«
    »Sieht ganz so aus, was?« fauchte Dick Quint. »Jetzt sitzen wir in dem Drecksnest fest, Geld ist alle, und beinahe hätte uns die Polente geschnappt!«
    »Ach nee«, gab Doris höhnisch zurück. »Wer macht hier eigentlich die ganze Arbeit? Ich! Schufte mich tagsüber ab, seh’ nach, in welchen Häusern es sich lohnt, bereite alles vor, und wenn ich nach Hause komm, muß ich auch noch kochen für euch beide. Und was tut ihr? Sitzt den ganzen Tag auf euren Hintern und tut gar nichts!«
    »Übertreib nicht«, gab er wütend zurück. »Wer macht denn den Kram, wenn’s soweit ist? Und dann ist auch noch die Hälfte falsch, billiger Schund! Die beiden alten Ziegen, die haben dich schön reingelegt!«
    Doris war entrüstet. »War das vielleicht meine Schuld? >Alles sehr, sehr wertvoll!<« äffte sie nach. »So was dürfte gar nicht erlaubt sein. Da weiß ja kein Mensch mehr, woran er ist. Aber die Sachen von den andern beiden waren wirklich gut.«
    »Wirklich gut! Und was hat uns das genützt?« höhnte er. »Alles hin, nachdem die alte Schnecke mit ihrem Schirm durch die Scheibe stieß und uns in den Graben fuhr!«
    »Weißt du was – das ist schon das zweitemal, daß die uns ein Bein gestellt hat, die mit ihrem Schirm!«
    Dick Quint zuckte die Achseln. »Wir haben jedenfalls nichts davon gehabt als massenhaft Polizei – der eine Beamte kam schon, als wir gerade eben erst nach Haus gekommen waren, und du hattest noch ganz nasse Haare.«
    »Na und?« verteidigte sich Doris. »Den habe ich ganz schön eingeseift. Mir können die nichts erzählen, die Polypen, und der da ist ‘n Schwachkopp.«
    »Eingeseift!« spottete er. »‘n Schwachkopf vielleicht, aber der ist vorsichtig. Du weißt, daß er später wiedergekommen ist mit seinem andern Heini, der im Garten und im Geräteschuppen rumgeschnüffelt hat.«
    »Aber er hat nichts gefunden, keine Spuren und kein gar nichts, die Räder waren ganz sicher, und der Laster war abgeschlossen, und außerdem darf er da gar nicht rein, das ist verboten.«
    »Hast du gesehen, wie Delphick den Jungen angesehen hat?« Quint warf seinem Schwager einen finsteren Blick zu.
    »Laß den Jungen in Ruh!« fuhr Doris auf.
    »In Ruh lassen? Den werd ich schon in Ruh lassen! Der ist doch nicht richtig im Kopf, und du auch nicht, wenn du ihn immer läßt. Wozu erwürgt er die Kinder? Warum machst du da nicht mal Schluß?«
    »Und du – warum machst du da nicht Schluß?« Ein Seitenblick streifte den jungen Bruder. »Du weißt doch selber,

Weitere Kostenlose Bücher