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Miss Seeton riskiert alles

Miss Seeton riskiert alles

Titel: Miss Seeton riskiert alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heron Carvic
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auf einem Bummel verbringt das Wochenende auf dem Lande. Und«, warnte er, während Haley zur Tür ging, »denken Sie an die Spesen!«
    »Ja, Sir.«
    »Und«, als letzten Hieb, »halten Sie sich ans Bier!«
    Delphick beglückwünschte sich; es war insgesamt ein sehr zufriedenstellender Tag. Er hatte Miss Seeton die Karikatur entwunden, Borden war aufgegangen, welche Skizze geeignet war, hatte auch schon gewußt, daß Lord Kenharding zum Aufsichtsrat des Goldfisch gehörte, und verfolgte diesen Aspekt weiter. Auch hatte Sir Hubert, den Delphick von unterwegs angerufen hatte, die Alarmvorrichtung genehmigt. Er hatte auch eingewilligt, einen annehmbaren Vergleich oder eine Teilung von Miss Seetons Gewinn, abzüglich der Spesen und der Kosten für die Alarmanlage, zu empfehlen. Delphick hatte daher auf dem Rückweg nach London im Präsidium von Ashford vorgesprochen, wo sein alter Freund Superintendent Brinton ihn zu dem Sergeanten brachte, der für Sicherheitsfragen zuständig war. Delphick hatte ihm Sweetbriars geschildert und das Versprechen erhalten, daß man mit einer der empfohlenen Firmen in Verbindung treten und einen Eilauftrag für eine Alarmanlage erteilen würde. Ein sehr zufriedenstellender Tag!

4
     
    Miss Seeton drehte den Schlüssel um, der auf jeder Seite einen breiten Bart hatte. Hatte sie alles richtig gemacht? Sie las nochmals die Gebrauchsanweisung: »Schließen Sie den Hauptschalter auf der Treppe, nachdem Sie sich vergewissert haben, daß alles am richtigen Platz ist und das grüne Licht aufleuchtet, wenn Sie auf >Test< drücken.« Nun, das hatte sie erledigt. Die Räume oben und auch unten waren gesichert. Dann – wenn man auf der Matte an der Eingangstür stand – mußte man diesen seltsam gezackten Schlüssel im Schlüsselloch umdrehen, das im Türpfosten steckte. Auch das hatte sie getan. Jetzt mußte sie die Eingangstür hinter sich zuziehen und abschließen, wie immer.
    Deirdre lächelte sie an. »Startklar? Ich nehme Ihren Koffer.«
    »Ich glaube, ja.« Sie sah wieder auf die Gebrauchsanweisung. Im letzten Satz stand, daß man die Küche durch die Hintertür ungestört betreten konnte. Wenn man jedoch von dort in den Flur wollte, mußte man vorher die Alarmvorrichtung im Türpfosten der Küchentür, die mit der Eingangstür gekoppelt war, abstellen. Auf diese Weise konnte die Anlage eingeschaltet bleiben, wenn sie im Garten zu tun hatte und nur mal rasch in die Küche wollte. Miss Seeton seufzte. Sie wußte, daß alles in guter Absicht geschah, aber es war so viel einfacher gewesen, als sie nur die Hintertür zu verriegeln und dann die Eingangstür abzuschließen brauchte.
    Hatte sie die Hintertür überhaupt verriegelt? Ja, natürlich. Oder doch nicht? Besser, sich zu vergewissern.
    Martha wäre verärgert… Sie riß die Eingangstür auf und eilte den Korridor entlang. Im gleichen Augenblick ertönte eine Kakophonie von Klingeln und Sirenengeheul durch den Ort. Oh! Der Teufel sollte das Ding holen! Schnell steckte sie den Schlüssel in den Türpfosten und drehte ihn um. Die Klingeln schrillten noch, die Sirene heulte. Natürlich – nur der Hauptschalter würde dem Lärm ein Ende machen. Sie rannte die Treppe hinauf. Die für das Haus bestimmte Klingel war über dem Schalter angebracht und dröhnte ihr in den Ohren. Betäubt von dem Lärm, fand sie das Schlüsselloch nicht sofort. Endlich stand der Schalter auf »Aus«, und es herrschte wohltuende Stille.
    Außer Atem lehnte sich Miss Seeton an die Wand. Wie dumm, daß sie vergessen hatte, an die Anlage am Eingang zu denken. Jetzt würde sie es noch einmal durchexerzieren. Zunächst die Hintertür verriegeln. Sie ging hinunter in die Küche. Die Hintertür war bereits verriegelt. Alle Aufregung umsonst. Außerdem, fiel ihr jetzt ein, hätte sie sehr gut um das Haus herumgehen können, um es zu überprüfen. Sie las noch einmal die Gebrauchsanweisung, drehte Schalter und Schlüssel vorschriftsmäßig und stand kurz darauf vor der Haustür. Sie sah den Polizisten Potter, der zufällig in seinem Wagen im Dorf die Runde machte, an ihrem Gartentor halten. Hinter ihm drängten sich Mrs. Wyght von der Bäckerei und drei ihrer Kundinnen, die Schwester des Vikars, Miss Treeves, der Schmied und ein oder zwei interessierte Zuschauer, während hinter dieser Gruppe Deirdre an ihrem Wagen lehnte und sich vor Lachen krümmte.
    »Das ist wirklich sehr eindrucksvoll«, sagte Miss Treeves.
    »Hat mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt«, erklärte Mrs.

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