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Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Miss Sophie, Sie können mir vertrauen

Titel: Miss Sophie, Sie können mir vertrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Rolls
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Bedürfnis, das sie bis jetzt noch nie empfunden hatte.
    Nachdenklich nickte David. “Das macht es mir leichter, Sie um Ihre Hilfe zu bitten.”
    Sophie blieb stehen und starrte ihn an. “Um meine Hilfe? Was könnte ich Ihrer Meinung nach für Sie tun?”
    Eine ganze Menge. David versuchte, sich nicht allzu deutlich vorzustellen, wie es sein würde, ihr Gesicht zwischen die Hände zu nehmen und sie zu küssen, zu spüren, wie sie ihre Lippen öffnete, sie an sich zu drücken, während er sie begieriger küsste. Sogleich rief er sich zur Ordnung.
    “Stimmt etwas nicht, Sir?” Der besorgte Klang ihrer Stimme rief ihn in die Realität zurück. Ihr Blick war verwundert, und sie hatte leicht die Stirn gefurcht.
    Großer Gott! Was dachte er sich dabei, sich zu wünschen, ihr zärtlich die Stirn zu glätten? “Fanny braucht gleichaltrige Gesellschaft und eine Frau ihres Standes, die ihr die dringend benötigten Belehrungen erteilt”, erklärte er. “Ich habe überlegt, ob Sie einverstanden sein würden, sie, nun, sagen wir, an einem Nachmittag in der Woche bei sich zu haben. Ich weiß, dass ich schrecklich aufdringlich bin. Aber das, was Sie über Kit geäußert haben, macht es leichter. Zum Ausgleich werde ich mit Fanny einmal in der Woche mit ihrem zweiten Pony zu Ihnen kommen und Kit zum Ausritt mitnehmen.”
    Sophie war verblüfft. Wieso glaubte Lord Helford, sie könne Miss Fanny Melville unterweisen? Warum nicht die Gouvernante? Und was war mit Lady Maria? Wieso suchte er nicht ein anderes kleines Mädchen als Spielgefährtin? Diese Fragen und noch viele andere gingen ihr durch den Sinn. Ziemlich verwirrt versuchte sie, dem Viscount das alles zu erklären.
    “Ich weiß”, unterbrach er sie. “Aber ich möchte jemanden haben, der in keiner Weise von mir abhängig ist und keine Bedenken hat, für die notwendige Disziplin zu sorgen. Miss Harris, Fannys Gouvernante, ist charakterschwach und hat gegen meine Nichte keine Chance. Ich habe nicht das Herz, sie zu entlassen, weil sie alt ist und vermutlich keinen anderen Posten findet. Ich könnte ihr ein Altersruhegeld zahlen, aber sie zieht es vor zu arbeiten. Tante Maria hat mir gesagt, Fanny brauche die Aufsicht durch jemand Jüngeren. Und nichts wäre leichter, als ein anderes Mädchen zu finden, mit dem meine Nichte spielen könnte, aber ich möchte, dass sie mit einem Kind zusammen ist, das sich keinen ihrer Wutanfälle gefallen lässt. Kit wird das nicht tun.”
    “Ich werde ihn fragen müssen”, sagte Sophie. “Schließlich ist er derjenige, der sich am meisten mit Miss Fanny befassen muss.”
    “Ja, fragen Sie ihn.”
    Als man Willowbank House erreicht hatte, waren alle Einzelheiten geklärt. Am Montagnachmittag würde Fanny für zwei oder drei Stunden zu Miss Marsden kommen. Am Dienstag würde David nach dem Mittagessen Kit abholen und mit den beiden Kindern ausreiten. Er schlug Miss Marsden vor, sich ihnen dann anzuschließen, doch das lehnte sie nachdrücklich ab und war auch nicht umzustimmen.
    “Das würde zu viel Gerede erzeugen, Mylord”, entgegnete sie unumwunden. “Sie mögen gegen üble Nachrede immun sein, Sir, ich hingegen bin das nicht.” Lord Helford begriff ihren Standpunkt. Das Letzte, was er wollte, war, jetzt Klatsch zu erzeugen. Für seine Ehepläne wäre das fatal.

5. KAPITEL
    Sophie lud Lord Helford zu einer Erfrischung ein. Dankend nahm er die Einladung an. Die Pferde wurden am Zaun angebunden, und die Kinder liefen zum Fluss, um die Enten zu sehen. Sophie stellte Thea dem Viscount vor und bat sie, ihnen Gesellschaft zu leisten.
    “Ich habe Lord Helford ein Glas Schlüsselblumenwein angeboten, und jetzt ist er wohl davon überzeugt, dass ich versuche, ihn zu vergiften.”
    Sophie lächelte, und überrascht stellte er fest, dass neben ihren Mundwinkeln äußerst faszinierende Grübchen erschienen, die dafür gemacht zu sein schienen, geküsst zu werden. Warum zum Teufel hatte er sie nicht schon früher bemerkt? Er musste blind gewesen sein. Er hatte schon zuvor bei Frauen Grübchen gesehen, aber noch nie welche, die so verlockend waren.
    Miss Marsden war sich der Versuchung, die sie darstellte, nicht bewusst.
    “Nun, dein Schlüsselblumenwein macht mich immer etwas schläfrig”, erwiderte Thea.
    Einige Augenblicke später saß man im Salon. Die Sonne strahlte durch die Fenster. Misstrauisch nippte David an dem Glas mit dem Schlüsselblumenwein. So etwas hatte er noch nie getrunken. Er musste jedoch zugeben, dass der Wein

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