Miss Sophie, Sie können mir vertrauen
davon, eine Gleichaltrige zum Spielen. Der Gedanke, dass es ziemlich angenehm sein würde, Seine Lordschaft wiederzusehen, wurde sofort unterdrückt. Sophie schaute die unbußfertige Fanny an. Das Kind würde sich erkälten. Auch sie fröstelte bereits.
“Ihre Nichte muss sich trockene Sachen anziehen”, schlug sie zaghaft vor.
“Guter Gedanke”, erwiderte Seine Lordschaft, schaute sie an und wandte sofort den Blick ab.
Sie errötete. Er war offensichtlich wütend über den Unfall. Nun, zumindest wusste Miss Fanny jetzt, dass sie in dem verflixten Fluss stehen konnte! Selbst wenn sie wieder hinfiel, würde sie nicht ertrinken. Und schließlich war Lord Helford derjenige, der gemeint hatte, Kit sei ein passender Spielgefährte. Das war nicht Sophies Idee gewesen.
Miss Andrews, die sich inzwischen eingefunden hatte, sagte mahnend: “Ich glaube, meine liebe Sophie, dass auch du dich besser umziehst. Kit natürlich auch.”
“Ja”, äußerte Sophie. “Bitte Anna, unter Kits alten Sachen etwas Passendes für Miss Fanny zu suchen. Wenn Seine Lordschaft seine Nichte über die Wiesen nach Haus bringt, werden sie wahrscheinlich niemandem begegnen. Kit, bitte Anna, dir trockene Sachen zu geben.”
Sophie ging, eine nasse Spur hinter sich lassend, ins Haus und begab sich in ihr Zimmer. Ehe sie sich das triefnasse Kleid auszog, blickte sie in den Spiegel und sah genau das, was Lord Helford gesehen hatte. Kein Wunder, dass er sie nicht angeschaut hatte. Sie hätte ebenso gut nackt sein können. Das dünne Musselinkleid klebte ihr wie eine zweite Haut am Leib. Und nicht nur ihre Rundungen waren zu erkennen! Der Stoff war praktisch durchsichtig geworden, sodass man die rosigen Höfe der Brustwarzen sah. Sophie wurde knallrot. Lord Helford musste nicht seine Fantasie bemühen, um sie sich nackt vorzustellen. Wie in aller Welt sollte sie ihm je wieder unter die Augen treten? Was war, wenn er glaubte, sie hätte das absichtlich getan, um seine Aufmerksamkeit zu erregen? Wie peinlich!
Sie zog ein hochgeschlossenes Kleid an und kehrte ins Parterre zurück. Der Viscount konnte unmöglich auch nur das mindeste Interesse an ihr haben. Eingedenk seines Rufes musste er Hunderte, nun, zumindest etliche Dutzend viel hübschere unbekleidete Frauen gesehen haben. Die Tatsache, dass er Miss Sophie Marsden in einem feuchten, nein, triefnassen Musselinkleid gesehen hatte, würde kaum seinen Herzschlag beschleunigen.
Aber nicht nur sein Herzschlag hatte sich beschleunigt. Es war auch unübersehbar, dass seine sinnlichen Erlebnisse nicht umfassend genug gewesen waren, um ihn gegen Miss Marsdens offenkundig gewordene Reize immun gemacht zu haben. Und die Wirklichkeit war ebenso entzückend wie die Vorstellung, die er sich an dem Tag von Miss Marsdens Körper gemacht hatte, als er ihrem Neffen begegnet war.
Er stöhnte hörbar auf und bemühte sich, nicht daran zu denken. Leider machte das alles nur noch schlimmer. Ihr Körper war schön, zierlich und doch wohlproportioniert. Die schmale, schlanke Taille und diese gerundeten Hüften! David stellte sich vor, wie er die Hände darauf legte. Und, oh Gott!, ihre Brüste! Er glaubte, bei der Erinnerung daran, wie die Brustspitzen, durch das kalte Wasser aufgerichtet, sich unter dem Kleid abzeichneten, sterben zu müssen. So würden sie sich auch unter seinen zärtlichen Berührungen straffen. Bei dem Gedanken, Miss Sophies Brüste in die Hände zu nehmen und die hübschen rosigen Knospen, die durch das triefnasse Musselinkleid sichtbar gewesen waren, mit der Zunge zu liebkosen, bekam er einen trockenen Mund.
Zum Glück für seinen Seelenfrieden war Kit, der ziemlich rudimentäre Vorstellungen davon hatte, wie man sich abtrocknete und ordentlich umzog, der Erste, der in den Salon kam. Er sah sehr verlegen aus.
“Es tut mir schrecklich leid, Sir, dass Miss Fanny ins Wasser gefallen ist. Ich hätte sie von dem Wellenbrecher zerren sollen.”
“Schon gut”, erwiderte David. “Wahrscheinlich hat sie ihre Lektion gelernt. Aber pass auf, dass sie, wenn sie wieder hier ist, nicht mehr in den Fluss fällt.”
“Sie wollen sie noch immer herkommen lassen?”, fragte Kit überrascht.
David nickte. “Oh ja, vorausgesetzt, deine Tante hält sie nach diesem Zwischenfall nicht für eine zu große Belastung.” Er war auf dem besten Wege, seine Fassung wiederzufinden. Dann kehrte Miss Marsden zurück, in einem viel zu weiten Kleid, das ihr überhaupt nicht stand, und ihr Erscheinen machte ihm
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