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Miss Winbolt ist schockiert

Miss Winbolt ist schockiert

Titel: Miss Winbolt ist schockiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Andrew
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verzeihen, Mrs. Fenton? Ich hatte keine Ahnung, dass mein baufälliger Besitz solche Rivalitäten hervorrufen würde. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass die gestrige Besichtigung geschäftlicher Art war. Ich habe die Winbolts gebeten, mich bei der Anlage der Gärten zu beraten. Miss Winbolt kennt sich damit besonders gut aus. Darf ich Ihnen in die Kutsche helfen?“
    Anmutig nahm Mrs. Fenton Platz. „Ich wünschte, Sie hätten mich zuerst um Rat gebeten. Ich habe mich ebenfalls immer für Gartengestaltung interessiert. In einem Garten kann man die ganze Welt um sich herum vergessen, finden Sie nicht? Man ist der Natur so nahe, die Düfte, die Farben, das Spiel von Licht und Schatten. Das ist alles so erbaulich. Und bestimmt sind Charlwoods Gärten herrlich.“ Sie legte eine Hand auf seinen Arm. „Sie müssen mich auch ein wenig helfen lassen. Ich schmeichle mir, ein ausgezeichnetes Gespür für Farben zu haben.“
    Inzwischen befanden sie sich auf der Straße nach Charlwood, und William versuchte, etwas klarzustellen: „Ich würde mich zwar über Ihren Rat freuen, aber Miss Winbolt …“
    Mrs. Fenton unterbrach ihn schnippisch: „Oh, Sie müssen nicht denken, dass ich Emily Winbolt ihre Beschäftigung wegnehmen möchte. Die arme Rosa wird erleichtert sein, wenn sich ihre Schwägerin einmal etwas anderem als Shearings widmet, sodass sie sich nicht mit ihr um die Haushaltsführung streiten muss.“
    „Nach allem, was ich beobachtet habe, sind die beiden sehr gut miteinander befreundet.“
    „In Gesellschaft halten sie wahrscheinlich eine Fassade aufrecht. Aber ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass sie zu Hause miteinander auf dem Kriegsfuß stehen.“
    „Wer ist denn diese Quelle?“, erkundigte sich William unbeeindruckt.
    Mrs. Fenton merkte, dass ihr Gerede nicht die gewünschte Wirkung erzielte. „Oh, ich bin keine Klatschbase, Sir William. Es wurde mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitgeteilt. Ich hätte Ihnen diese Geschichte mit den Winbolts niemals erzählt, wenn ich nicht wüsste, dass ich Ihnen vertrauen kann, und Sie nichts davon weitertragen.“ Sie musterte ihn kurz und rief: „Was für eine reizende Aussicht man hier hat! Wie weit ist es denn noch bis Charlwood?“
    Unter Mrs. Fentons belanglosem Geschwätz über die Landschaft erreichten sie das Anwesen. Als sie durch das Haupttor fuhren, fragte William: „Verraten Sie mir, was Sie an Charlwood so interessiert? Nur der Garten? Ich fürchte, das Herrenhaus ist noch nicht besuchsfertig, ich könnte Ihnen jedoch das Witwenhaus zeigen. Es wird schon bald bewohnbar sein. Ich muss kurz mit meinem Verwalter sprechen, deshalb halten wir hier.“
    „Bewohnbar? Sie werden doch nicht selbst dort einziehen wollen?“
    „Warum denn nicht?“
    „Ich dachte, Sie wären der Eigentümer von Charlwood.“
    „Ja, das bin ich. Aber die Instandsetzung eines so großen Herrensitzes ist eine langwierige und kostspielige Angelegenheit. Bevor ich dort einziehen kann, wird mindestens ein Jahr verstreichen.“
    „Ich verstehe.“ Maria Fenton machte ein nachdenkliches Gesicht.
    William zeigte ihr das Witwenhaus, was sie indes nicht sonderlich zu interessieren schien. Als sie in Richtung der Gärten aufbrachen, erkundigte sie sich: „Das Herrenhaus wird also noch eine ganze Weile leer stehen?“
    „Leider ja. Finden Sie das falsch?“
    „Oh nein! Es ist bloß schade …“
    „Zumindest wird es nicht mehr vernachlässigt. Auch momentan wird dort gearbeitet.“
    „Ja, natürlich. Und Ihr Verwalter wirft sicherlich auch ein Auge auf das Haus, oder?“ Mrs. Fenton fiel auf, dass sie etwas zu neugierig wirkte, deshalb sagte sie lachend: „Entschuldigen Sie, Sir William. Ich habe eine besondere Vorliebe für alte Gebäude, und ich habe Charlwood als Kind gekannt.“
    „Ihre Familie kommt aus Stoke Harbone, nicht wahr? Stammt Ihr Schwager ebenfalls aus dieser Gegend?“
    „Nein, er hat sein ganzes Leben in London zugebracht.“
    „Und Ihr Freund? Ist er auch aus London?“
    „Mein Freund … Oh, Sie meinen Walters Freund. Ja, er ist ebenfalls von dort.“ Sie lächelte herausfordernd. „Langsam habe ich den Eindruck, Sie sind eifersüchtig! Dazu besteht allerdings kein Anlass. Walters Gast ist nur ein alter Freund der Fentons, nichts weiter. Aber wir haben über Charlwood geredet … Ist das Herrenhaus tatsächlich eine Ruine?“
    „Das nicht, aber es muss vollkommen renoviert werden. Möchten Sie jetzt die Gärten sehen?“
    William machte

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