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Miss Winbolt ist schockiert

Miss Winbolt ist schockiert

Titel: Miss Winbolt ist schockiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Andrew
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Stirn, doch dann zeigte sich Erleichterung auf seinem Gesicht. „Mein Gott! Du hast das gestrige Gespräch belauscht! Das kann ich leicht erklären.“
    Emily entzog sich seinem Griff und ging auf das Haus zu. „Gib dir keine Mühe, mir irgendetwas zu erklären“, erwiderte sie im Gehen. „Ich will kein Wort mehr hören!“
    William holte sie ein und zog sie an sich. „Oh, das musst du auch nicht!“, sagte er und küsste sie fest. „Wenn Worte nichts nützen, hilft das vielleicht.“ Erneut küsste er sie. Erst versuchte sie, sich zu befreien, weshalb er sie noch fester an sich zog, sodass sie jeden Zentimeter seines Körpers spürte. Einen Moment lang war sie wieder wie verzaubert, als er sie ein drittes Mal zärtlich küsste … bis sein Kuss plötzlich leidenschaftlicher, heftiger und drängender wurde und die Sehnsucht verriet, die sie füreinander hegten. William brach den Kuss ab. Er löste die Umklammerung und lächelte sie an.
    „Nun?“, erkundigte er sich.
    Wütend, dass sie sich von ihm so leicht hatte verführen lassen, schrie Emily: „Nein! Nein! Mich hältst du nicht erneut zum Narren! Ich will deine Küsse nicht! Spar sie dir für die nächste Erbin!“
    Bestürzt blickte William sie an. „Emily, was ist mit dir los? Du verhältst dich wie eine Wahnsinnige. Du kannst dein verdammtes Vermögen wegwerfen, wenn du möchtest, es wäre mir egal. Ich bin ein sehr wohlhabender Mann. Ich bitte dich, nimm Vernunft an!“
    Sie stand ein paar Schritte von ihm entfernt und zögerte. „Bist du das? Woher soll ich das wissen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß wirklich nicht mehr, was wahr und was gelogen ist, aber es ändert auch nichts an deinen Äußerungen. Als die Deardons sagten, ich wäre unansehnlich und eigenwillig, hast du zugestimmt, oder nicht?“
    „Verdammt, sie haben einen Satz von mir zitiert, den ich geäußert habe, bevor ich dich kannte! Das ist lächerlich. Emily, glaube mir, seit ich die Miss Winbolt, von der sie gesprochen hatten, mit dem wundervollen Mädchen auf der Eiche in Zusammenhang brachte, habe ich dich für die faszinierendste und attraktivste Frau gehalten, der ich je begegnet bin.“
    „Das hörte sich gestern anders an. Und das ist nicht Monate her, es war gestern. Gestern hast du nicht widersprochen, als sie mich unansehnlich nannten. ‚Das ist sie noch immer‘, hast du gesagt. Ich habe es genau gehört, William. Du hast verärgert geklungen und ungeduldig, als ob dich meine Unansehnlichkeit sehr störte.“
    „Himmel! Ich war ungeduldig, weil es mich ärgerte, dass die Deardons mich daran erinnert haben, wie sehr ich mich geirrt habe. Aber hast du ganz vergessen, was dann folgte?“
    „Ich kam nicht, um euch zu belauschen. Ich hatte genug gehört.“
    „Was? Du willst mir doch nicht erzählen, dass dieser ganze Unsinn auf diesen Gesprächsfetzen beruht? Du hast das Ende nicht gehört!“ William war außer sich. „Das hättest du aber hören sollen, Emily Winbolt. Das hätte uns beiden diese melodramatische Szene erspart. Warum vertraust du mir nicht?“
    „Ich glaube nicht, dass ich je wieder einem Mann vertrauen kann. Und … und ich will auch nicht weiter darüber reden. Mein Entschluss steht fest. Ich kann dich unmöglich heiraten!“
    „Ich kann nicht glauben, was ich da höre! Wirklich nicht! Ein dummes Missverständnis und plötzlich führst du dich wie die Königin in einer Tragödie auf, weigerst dich, vernünftige Erklärungen anzuhören, und bist bereit, alles zu zerstören, was wir geplant haben. So viel ist also von deinen Versprechungen zu halten! So wenig sorgst du dich in Wahrheit um die Kinder, so wenig steckt hinter deinem Versprechen, ihnen Liebe, ein Zuhause und Glück zu schenken!“ Er starrte sie an. „Ich stelle keine Forderungen für mich, denn ich scheine dir völlig egal zu sein, auch wenn ich den Grund nicht kenne. Oder ist das alles nur eine Ausrede? Wahrscheinlich willst du deine Unabhängigkeit nicht verlieren und kannst den Gedanken an die Nähe in einer Ehe nicht ertragen.“ Er schüttelte den Kopf. „Das hätte ich nie gedacht. Ich glaubte, eine lebhafte und leidenschaftliche Frau gefunden zu haben, die einzig Wahre für mich, eine die ich würde lieben können, aber jetzt …“ Er packte sie an den Schultern, und sie bekam Angst, als sie erkannte, wie zornig er war. „Was bist du für eine Frau, die die Zuneigung von zwei kleinen Kindern gewinnt, ihnen Hoffnungen auf Glück und Geborgenheit macht und sie dann

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