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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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jünger", es klang fast empört.
    "Danke Frau Stromberg. Sie können gehen. Sie haben uns sehr geholfen." Richard Mees entließ die Frau.
    "Sonderbar", Richard dachte laut, als Karin Stromberg die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    "Was meinst du?" Sandra Götze wurde neugierig.
    "Na ja, als ich eben von meiner kleinen Einkaufstour zurückkam, sah ich wie der Doktor und diese Nicoletta das Heim zusammen verließen."
    "Na und, was ist dabei, vielleicht haben beide Feierabend."
    "Ja, aber sie haben sich so angeregt unterhalten, das passt so gar nicht zu dem, was die Stromberg gerade erzählt hat. Ich hatte fast den Eindruck, die beiden haben mehr miteinander zu tun, als man uns hier erzählen will."
    "Meinst du, die beiden hätten was miteinander?"
    "Keine Ahnung, aber ich sag dir was Kleines, zwischen den beiden ist mehr, als sie uns weiß machen."
    "Wie kommst du denn darauf?", Sandra wurde hellhörig. Richard war ein Fuchs, wenn er einmal eine Fährte aufgenommen hatte, dann war meist etwas daran. Von ihm konnte sie immer wieder neu lernen. Deshalb arbeitete sie so gern mit ihm.
    "Es war die Art, wie sie sich unterhielten. Sie wirkten recht vertraut, obwohl ich den Eindruck hatte, dass sie nicht einer Meinung waren. Sie schienen sich zu streiten und gestikulierten aufgeregt herum. Sah sonderbar aus und so redet die kleinste Küchenangestellte wirklich nicht mit ihrem Chef."
    "Und deshalb glaubst du, dass zwischen den beiden mehr ist, wie das übliche Angestellten-Chef-Verhältnis?
    "Ich weiß es nicht, ich hab nur so ein komisches Gefühl. Der Heb ist zwar verheiratet, aber die Kleine ist schon ein heißes Geschoss. Ich würde sie nicht von der Bettkante schmeißen."
    "Dann müsstest du dir aber mal das Bier aus dem Kopf lassen, sonst klappt das mit dem Bett nicht mehr", sagte Sandra neckend.
    "Schätzchen, dann geht es sogar länger." Richard konterte eiskalt. Jetzt lächelten beide.
    Es dauerte noch zehn Minuten, bis die Kollegen von der Spurensicherung kamen. Weitere fünf Minuten später traf Wagner mit zwei anderen Kripobeamten ein. Ihnen allen genügte ein kurzer Blick.
    "Tja, dieser Fall wird zunehmend mysteriöser. Am Montag sah hier alles noch wunderbar aufgeräumt aus. Scheint so, als ob jemand was gesucht hat", wandte sich Wagner an die Spezialisten vom K7. "Schaut euch gründlich um Leute, jetzt kommt Bewegung in den Fall." Die Beamten von der Spurensicherung begannen umgehend mit ihrer Arbeit.
    "Na, was hältst du davon Mees?", fragte Wagner.
    "Seltsam, ich habe die Befürchtung, dass uns eine große Sache ins Haus steht. Das ist alles mehr als oberfaul. Baumel war das nicht selbst, das halte ich für ausgeschlossen. Außerdem warum sollte er Fährten legen, die auf einen Einbruch deuten? Das macht jemand, der sich absetzen muss, aber niemand, der sich die Welt leisten kann und in der Politik groß rauskommen möchte. Hier hat jemand versucht Spuren und Beweismaterial zu finden, das Aufschlüsse über Baumels Verschwinden gegeben hätte. Also ich habe das untrügliche Gefühl, dass unserem Freund Baumel etwas Ernsthaftes zugestoßen ist."
    "Ja, das glaube ich auch schon von Anfang an", pflichtete Wagner bei.
    "Spricht etwas dagegen Martin, wenn wir zur Unterstützung eurer Leute unser Team von der KTU auch noch heranziehen würden? Nicht dass ich falsch verstanden werde, ich möchte den Kollegen nicht zu nahe treten, aber wir haben halt doch noch etwas andere Möglichkeiten."
    "Nein Mees! Um Gottes Willen, ruft eure Jungs. K ein Problem. Ich will mir auf keinen Fall irgendwelche Versäumnisse vorwerfen lassen, zumal es sich um Baumel handelt." Mit dieser Einschätzung hatte Wagner recht. Es war so sicher wie das Amen in der Kirche, dass die Prioritäten im Fall Baumel ab jetzt anders gehändelt wurden. Spätestens von diesem Moment an lag richtig Druck auf den ermittelnden Beamten.
    " Sandra würdest du bitte unsere Jungs von der KTU zur Unterstützung der Kollegen dazu rufen“, wies Richard die Polizeimeisterin an.
    Es dauerte fast eine weitere Stunde, bis ein Trupp der Koblenzer Spezialisten vor Ort war.
    "Wo bleibt ihr denn?", die junge Polizeimeisterin begrüßte das Spurenkommando.
    "Meint ihr, wir hätten gerade auf euren Anruf gewartet und hätten Abmarschbereit auf den Stühlen gesessen? Außerdem ist Feierabendverkehr." erklärte Peter Michel, der den Einsatz leitete.
    Immer wenn Richard seinen Kollegen Peter Michel sah, wurde er an den Schauspieler Danny de Vito erinnert. Warum genau,

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