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Missbraucht

Missbraucht

Titel: Missbraucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Berk
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Wenn dies hier Achern West war, gab es bestimmt auch ein Achern Ost mit einem ähnlichen Industriegebiet, so seine nachvollziehbare Logik. Uwe machte es sich auf dem Fahrersitz bequem und wartete einfach ab. Plötzlich sah er das Auto, als es leise surrend auf den Parkplatz einbog und zielstrebig auf ihn zu steuerte. Der dunkelblaue Mercedes hielt direkt neben Uwe, der bei offenem Fenster und Schiebedach gerade dabei war in Baumels Wagen einzunicken. Sie waren zu dritt, zwei von ihnen stiegen aus und traten dicht an den BMW heran. Sie sagten bis dahin kein Wort, sahen ihn nur an. Uwe versuchte ihren Blicken stand zuhalten, aber dafür war er einfach nicht professionell genug. Plötzlich bekam er Angst.
    "Nun!", es war das Einzige, was Glatzkopf Eins sagte. Beide hatten den Kopf kahl rasiert, waren braun gebrannt und muskelbepackt. Die aufgesetzten, riesig wirkenden Sonnenbrillen vermittelten Coolness. Ihre Muskelberge trugen sie durch entsprechende Shirts für jeden eindrucksvoll zur Schau. Die schwarzen Hosen, mit den aufgesetzten Taschen an den Oberschenkeln und die, für die Hitze fast lächerlich anmutenden Stiefel sollten ihre Gefährlichkeit unterstreichen. Uwe schätzte sie älter ein. Ende Dreißig bis Anfang Vierzig. Die beiden Männer hatten die Gabe, durch bloße Anwesenheit Respekt einzuflößen. Sie waren nicht groß und breit, sie waren sehr groß und sehr breit. Uwe, selbst ein stattlicher Kerl, erschien gegenüber den beiden Brechern wie ein Jüngling. Der Fahrer des Mercedes hielt sich dezent im Hintergrund. Er blickte noch nicht einmal herüber.
    Uwe Stromberg hob den Kopf und schaute die beiden an. Er war mächtig beeindruckt.
    "Was nun?", kam es ihm über die Lippen.
    Glatzkopf Eins und Zwei schauten sich an und grinsten. "Wir nehmen das Auto mit." Es klang, als sei es das selbstverständlichste der Welt.
    Mit einem Schlag wurde Uwe bewusst, was er hier überhaupt machte. Eine
    Fahrzeugübergabe dieser Art kannte er nur vom Film, jetzt war er mittendrin. Waren das überhaupt die richtigen Leute, auf die er wartete? Aber wer sollten sie sonst sein? Sein Kopf arbeitete im Akkord und doch nicht schnell genug.
    "Hör zu Sportfreund! Du bewegst jetzt deinen Arsch sofort aus der Karre, oder du kannst die Flunder Ilia wieder zurückbringen. Der freut sich bestimmt." Der Benz Fahrer blickte weiter stur nach vorne. Uwe würdigte er keines Blickes. Er war augenscheinlich der Älteste von den Dreien. Sein pockennarbiges, braun gebranntes Gesicht und seine ruhige, tiefe Stimme verliehen ihm einen Hauch von Brutalität, die selbst seine zwei Begleiter wie Chorknaben wirken ließ. Uwe wurde von dem Auftreten der drei Typen förmlich erschlagen. Aber er registrierte zumindest, dass der Kerl am Steuer den Namen Ilia erwähnt hatte. Es durfte wohl kein Zweifel daran bestehen, dass er es mit den richtigen Leuten zu tun hatte. Uwe stieg aus, schaute die beiden Kahlköpfigen an und sagte: "Okay, der Schlüssel sticht." Er machte eine großzügige Geste und zeigte auf das Lenkrad. Es machte keinerlei Eindruck. Glatzkopf Eins stieg in den BMW, während Glatzkopf Zwei wieder im Mercedes Platz nahm.
    "Moment, ich hab noch eine Tasche drin." Uwe hatte fast seine Einkäufe vergessen. Glatzkopf Eins reichte sie im durch das Seitenfenster. "Und wie komm ich jetzt zurück?"
    Jeder der Drei musste grinsen. "Glaubst du, wir sind ein Taxiunternehmen? Nimm die U-Bahn!" rief ihm Glatzkopf Zwei aus dem abfahrenden Auto zu.
    Plötzlich stand Uwe allein, mitten auf dem Parkplatz vor dem riesig wirkenden Einkaufszentrum, irgendwo am Fuße des Schwarzwalds und verfluchte sich dafür.
    Wut kochte in ihm auf. Seit sie gestern Abend hier angekommen waren, war er nur gedemütigt worden. Erst von Ilia, diesem Arschloch und jetzt von diesen drei Typen.
    Das war eine Scheißtour , dachte er bei sich. Nicoletta hatte ihn auch im Stich gelassen, sie schien mehr auf der Seite von Ilia, diesem Rumänen zu sein, als auf seiner. Uwe war froh, wenn sie wieder zurück in Montabaur waren. Aber jetzt stand er erst einmal allein hier auf diesem beschissenen Parkplatz.
    Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte Nicoletta an.
    "Und was soll ich da jetzt machen?", Nicoletta ärgerte sich über das weinerliche und jungenhafte Verhalten ihres Liebhabers. Er war eben doch kein richtiger Mann.
    "Okay, du wartest erst mal ab, bis Ilia wieder hier ist. Dann sehen wir weiter. Oder du machst dich schon mal zu Fuß auf den Weg."
    "Ich weiß doch gar nicht, wo

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