Missgeburt
mit Butter ausstreichen. Die verschiedenen Käse reiben und mischen. Tortillas erwärmen, bis sie weich werden, etwas Soße auf den Boden des feuerfesten Gefäßes geben, dann jede Tortilla in die Soße tauchen, mit den restlichen gehackten Krabben und Käse füllen. Dann einrollen und in das Gefäß legen. Die restliche Soße über die Enchiladas verteilen. Dann den Käse gleichmäßig darüber verteilen und im vorgeheizten Rohr bei 200 Grad zwischen 2 und 15 Minuten backen.
Mit gehackten Frühlingszwiebeln garnieren.
Als Beilage eignet sich Romana-Salat mit Yambohnen, Gurke und Orangenschnitzen.
6 VERBOTENE FRÜCHTE
D ie Düfte von Rosa Marías Festessen hingen auch am nächsten Morgen noch in Samuels Nase, als er mit der Adressenliste, die sie ihm gegeben hatte, mit dem Bus in die Rechtsmedizin fuhr. Coroner Barnaby McLeod begrüßte ihn mit seinem üblichen schiefen Grinsen und deutete auf einen der zwei unbequemen Stühle, die vor seinem mit Papieren überladenen Schreibtisch standen.
»Hier habe ich eine Aufstellung sämtlicher Großabnehmer, die im vergangenen Jahr vom Mi Rancho Market Pintobohnen geliefert bekommen haben«, kam Samuel gleich zur Sache.
»Na, wunderbar«, brummte der Coroner ungeduldig. »Im Morddezernat werden sie bestimmt begeistert sein.«
»Soll das etwa heißen, Sie haben nichts mehr mit der Sache am Hut?«, fragte Samuel verdutzt.
»Ich hatte noch nie etwas damit am Hut. Ich bin Rechtsmediziner. Die Aufklärung von Mordfällen ist Sache der Polizei. Detective Lieutenant Bernardi bearbeitet den Fall.«
»Bruno Bernardi?«
»Sie haben von ihm gehört? Er hat die Stelle erst vor kurzem angetreten. Davor war er mehrere Jahre in Richmond, wo ich übrigens bei mehreren Ermittlungsverfahren mit ihm zusammengearbeitet habe. Der alte Charlie MacAteer hat den Löffel abgegeben – Herzinfarkt –, deshalb ging das Ganze recht schnell über die Bühne. Sie haben jemanden gesucht, der die Stelle
umgehend übernehmen konnte, und da kam ihnen Lieutenant Bernardi gerade recht. Keine schlechte Wahl, der Junge hat noch Biss.«
»Ich kenne den Lieutenant sehr gut. Ich habe erst vor kurzem bei einem Fall mit ihm zusammengearbeitet.«
»Er ist jedenfalls ein absolut integrer Mann, was man beim SFPD sonst nicht von jedem behaupten kann«, bemerkte der Coroner knurrig.
»Wo kann ich Bernardi erreichen?«
»Hören Sie mir eigentlich zu?«, brummte McLeod ungehalten.
»Beim Morddezernat natürlich.«
Als fände er, ohnehin schon genügend Zeit verschwendet zu haben, stand der Coroner unwirsch auf und komplimentierte den Reporter zur Tür hinaus, um sich wieder an die Arbeit zu machen.
Samuel legte das kurze Stück zur Bryant Street 850 zu Fuß zurück. Dort war die neue sechsstöckige Justice Hall, in der sich außer dem Strafgericht auch die Staatsanwaltschaft und das Präsidium des San Francisco Police Department befanden. Dahinter, direkt am Freeway, war der eingeschossige Bau, in dem die Rechtsmedizin untergebracht war. Die beiden neuen Gebäude waren grau und klotzig und hatten nichts vom Charme des alten Polizeihauptquartiers in der Kearny Street, aus dessen Bogenfenstern man einen herrlichen Blick auf die Bay gehabt hatte. Das Einzige, was aus der neuen Justice Hall zu sehen war – und auch das nur aus den oberen Stockwerken –, war der Freeway 101, der zur Bay Bridge führte.
Samuel fuhr mit dem Aufzug zum Morddezernat hinauf.
»Könnte ich bitte Detective Lieutenant Bernardi sprechen?«, bat er die Frau am Empfang.
»Bedaure, Sir. Er kommt erst gegen zwei wieder zurück.«
»Kann ich mich darauf verlassen?«
»Was wollen Sie eigentlich, Mister? Ich schreibe hier nur auf,
was mir die Detectives sagen, wenn sie gehen. Ob sie sich daran halten, ist deren Bier.«
Samuel hob beschwichtigend die Hände. »Schon gut, schon gut. Es ist nur, die Sache ist ziemlich dringend.«
»Dann kommen Sie doch einfach um zwei wieder.«
»Könnten Sie ihm wenigstens bestellen, dass Samuel Hamilton hier war?«
Ohne noch einmal zu ihm aufzublicken, schrieb die Frau etwas auf einen Block.
Samuel beherzigte den Wink und ging. Er fuhr in die Cafeteria im Erdgeschoss hinunter und nahm sich die Liste vor, die Rosa María für ihn zusammengestellt hatte. Er ordnete die Firmen nach den Regionen der Bay Area, in denen sie lagen: East Bay, San Jose und zum Schluss der Mission District, auf den er sich vor allem konzentrieren wollte.
Pünktlich um vierzehn Uhr fuhr er mit dem Aufzug wieder nach oben. Als
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