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Missgeburt

Missgeburt

Titel: Missgeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Gordon
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seine Nase und roch daran. »Ich bin ziemlich sicher, so eine Puppe in der Garderobe des Predigers gesehen zu haben. Und dort hat es auch ähnlich gerochen. Wenn diese Puppe hier aus Dominiques Wohnung stammt, muss sie etwas mit Voodoo zu tun haben. Außerdem ist bei genauerer Betrachtung zu erkennen, dass sich menschliche Körperflüssigkeiten darauf befinden.«
    »Und welche?«, fragte Bernardi.
    »Also für mich sieht das nach Speichel oder Sperma aus. Würde mich nicht wundern, wenn es das des Predigers wäre.«
    »Ich finde, es sieht eher wie Sperma aus, was ja auch keineswegs so abwegig wäre, wenn Sie eine ähnliche Puppe in seiner Garderobe gesehen haben. Eine zweifelsfreie Zuordnung wäre jedoch nicht einmal in den Labors der Rechtsmedizin möglich, und leider haben wir bei der Polizei auch keinen Experten für
schwarze Magie oder Heil- und Zauberkräuter, auch wenn das lauter Fachbereiche sind, die bei der Lösung dieses Falls eine wichtige Rolle spielen.«
    »Falls es sich hier um ein und dieselbe Puppe handeln sollte«, bemerkte Samuel, »wäre es natürlich interessant zu wissen, weshalb sie zuerst in der Garderobe des Zwergs war und dann in der Wohnung der Hexe gelandet ist. Aber vielleicht war es auch andersherum.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Vielleicht hat der Prediger die Puppe von Dominique bekommen, und als er sie nicht mehr benötigt hat, hat er sie ihr zurückgegeben. «
    »Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit.« Bernardi nickte nachdenklich.
    »Überlegen Sie doch mal«, sagte Samuel. »Sie ist schließlich die Hexe. Deshalb hat höchstwahrscheinlich sie und nicht der Prediger die Puppe angefertigt. Er hat sie nur benutzt und ihr dann wieder zurückgegeben.«
    »Okay, ich werde dem mal nachgehen«, murmelte der Lieutenant abwesend.
    Samuel schnitt den nächsten Punkt an. »Was ist übrigens mit den Katzenhaaren auf dem Sack?«
    Bernardi riss sich von seinen Gedanken los. »Sie sind wirklich ein scharfer Beobachter, Samuel.« Er klopfte dem Reporter mit einem kumpelhaften Grinsen auf die Schulter. »Den Hinweis auf die Katzenhaare haben wir nur Ihnen zu verdanken. Und sie sind tatsächlich identisch mit den weißen Haaren auf dem Sack, in den das Leichenteil eingeschlagen war.«
    »War der Sack mit dem Leichenteil aus demselben Stoff wie der Sack in Dominiques Katzenkorb?«
    »Nein, sie stammen leider nicht aus derselben Lieferung«, antwortete Bernardi. »Wenn dem so wäre, hätten wir den Täter bereits überführt. Aber es gab auch in Dominiques Sprechzimmer in der Kirche einen mit einem Mi-Rancho-Sack ausgekleideten
Katzenkorb, in dem wir einige weiße Haare derselben Katze gefunden haben.«
    »Und nachdem auch dieser Sack noch ganz war, ließ sich auch hier kein Zusammenhang zu dem herstellen, in den das Leichenteil eingeschlagen war. Sehe ich das richtig?«
    »So ist es.«
    »Demnach haben Sie wahrscheinlich auch keine Gefriertruhe voll mit Leichenteilen gefunden?«
    »Leider nein.« Bernardi schüttelte lachend den Kopf.
    »Kann ich wenigstens so viel schon in meiner nächsten Zeitungsmeldung schreiben?«, fragte Samuel.
    »Immer mit der Ruhe. Erst müssen wir Dominique vernehmen und sehen, was sie zu alldem zu sagen hat.«
    »Wann wollen Sie das machen? Und könnte ich Sie dabei begleiten? «
    »Das ließe sich unter Umständen einrichten«, erklärte der Polizist bedächtig. »Um sicherzugehen, dass ich auch nichts übersehen habe, möchte ich aber erst mal in Ruhe über alles nachdenken. «
    »Noch kurz zum Prediger«, sagte Samuel. »Können Sie sich denn nicht auch für seine Kirche einen Durchsuchungsbeschluss ausstellen lassen? Immerhin hatte er eine Puppe mit demselben Geruch in seiner Garderobe.«
    »Wenn es uns gelingt, den Zusammenhang, den Sie gerade hergestellt haben, zweifelsfrei nachzuweisen, können wir ihn uns natürlich vorknöpfen, aber dazu müssten Sie eine eidesstattliche Erklärung unterzeichnen. Das hätte allerdings zur Folge, dass Ihre Tarnung als Reporter auffliegt. Im Moment sprechen die Indizien nämlich vor allem gegen die Domina. Den Prediger dagegen haben wir vorerst nur im Verdacht, dass er Sara Obregon gevögelt und mit der Voodoo-Puppe irgendeinen Hokuspokus veranstaltet hat. Was stellt man übrigens mit so einem Ding genau an?«
    Statt einer Antwort begann Samuel, in seinem Notizblock zu
blättern. Als er schließlich fand, was er suchte, sagte er, ohne aufzublicken: »Dank der Röntgenbilder wissen wir inzwischen, dass die Leichenteile von

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