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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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seiner Spitze waren mehrere Sternbilder eingeritzt: Orion, Sirius, der Kleine Wagen und die Pleiaden, die sich oberhalb von anderen Sternkonfigurationen befanden, welche Jack nicht erkannte.
    »Siehst du diese merkwürdigen Sternensysteme?«, fragte Jack fast lautlos. »Vielleicht sind sie der Schlüssel für den Herkunftsort der Außerirdischen.«
    Unter den Sternbildern wanden sich große Dogon- Schriftzeichen um den Obelisken, die Jack eifrig kopierte.
    »Was bedeuten sie?«, flüsterte Samantha.
    Jack gab eine Rohübersetzung, während er sie in seinem Notizbuch skizzierte. »Sie erzählen von den Leuchtenden. Und dem Geschenk ... der Kommunikation. Da wird etwas von den Häuptlingen des großen Dogon-Volkes gesagt ... die immer das Ohr des Alten Weisen haben werden.« Jack unterbrach kurz und versuchte mehr zu erkennen. »Das ist es im Wesentlichen. Aber da sind viele Wörter, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Es schaut aus wie eine ältere Version des Dogon.«
    »Wie alt?«
    »Ich bin nicht sicher. Wahrscheinlich ist es das Gegenstück zum Altenglisch des elften Jahrhunderts. Im Satzbau und bei der Grammatik ist einiges gleich geblieben, aber die Schreibweise ist fast nicht zu erkennen.«
    Am Fuß des Obelisken, direkt unter den Dogon-Inschriften, leuchtete etwas, das wie ein grobes rechteckiges Auge aussah. Jack und Samantha erkannten es.
    Die Augen-Göttin war in unzähligen alten Kulturen verehrt worden, auch von den Ägyptern. Aber Statuetten der AugenGöttin waren ebenfalls in Europa gefunden worden, aus der Zeit vom siebten bis fünften vorchristlichen Jahrtausend. Diese frühen Völker Südosteuropas hatten eine einzigartige Zivilisation geschaffen, die nichts den Kulturen des Nahen Ostens verdankte, sondern sich sogar vor ihnen entwickelt hatte. Aber wie die Ägypter verehrten sie ein einfach dargestelltes rechteckiges Auge.
    Anthropologen faszinierte an diesen scheinbar voneinander unabhängigen Völkern, dass die weit verbreitete Verehrung der Augen-Göttin auf ähnliche Erfahrungen schließen ließ. Die Vorstellung, dass autonome Kulturen die gleichen Rituale teilten, war ein beunruhigendes Rätsel. War es einfach Zufall, oder verband diese Kulturen etwas?
    Jack hatte das rechteckige Auge auf rudimentären Schnitzereien und Statuetten aus verschiedenen Teilen des Globus gesehen. Aber dass es hier auf dem Obelisken war, hatte etwas Verwirrendes.
    Vielleicht war es auch die ungewöhnliche Darstellung - von dem rechteckigen Auge führten grobe Linien nach außen, als ob es Strahlen in den Himmel senden würde. Jack dachte, sie könnten Sonnenstrahlen darstellen, doch war er sich nicht sicher. Auf jeden Fall aber kam es ihm komisch vor, das rechtwinklige Auge hier, an diesem Ort, zu sehen.
    »Ich wusste nicht, dass die Dogon die Augen-Göttin verehren«, flüsterte Samantha.
    Genau in diesem Moment fügte sich für Jack alles zusammen.
    Die Wahrheit traf ihn wie eine Flutwelle.
    »Tun sie nicht.« Jack sprang auf. »Das ist kein Auge. Komm, los.«

 
Entdeckung
     
    Jack und Samantha waren wieder in ihrem Versteck. Er hatte sie ohne Pause entlang des Flussbetts zurückgetrieben und ihr gesagt, er werde ihr alles erklären, wenn sie da seien.
    »Was ist passiert?« Dorn hatte beim Geräusch der ersten Schritte seine Pistole gezogen.
    »Wo sind die beiden Artefakte?«, fragte Jack außer Atem.
    »Jack!«, rief Samantha. »Sag mir verdammt noch mal, was los ist...«
    »Ich wusste, dass mir die Stücke bekannt vorkamen, aber irgendwas passte nicht.« Jack riss sich die Jacke vom Leib und breitete sie auf der Motorhaube eines der Rover aus.
    »Seid vorsichtig damit«, mahnte Dorn, als Baines und François den Brustschmuck herausnahmen und ihn auf Jacks Jacke legten.
    Jack blätterte in seinem Notizbuch.
    »Um was geht’s eigentlich?«, fragte Ricardo.
    Schließlich war das andere Stück neben dem ersten auf der Motorhaube.
    Jack seufzte in seinem Triumph. »Es ist ganz einfach. Wirklich.«
    Beide Dreiecke befanden sich Seite an Seite, ihre Spitzen zeigten von der Gruppe weg. Jack legte sein offenes Notizbuch darüber. Samantha, Ricardo und Dorn rückten zusammen und schoben wie drei hungrige Küken den größeren Baines aus dem Weg.
    »Diese Stücke kamen mir zwar vertraut vor«, erklärte Jack, »aber ich hatte keine Ahnung, warum, bis wir dieses quadratische Auge auf dem Obelisken gesehen haben.«
    »Was für ein Obelisk?«, fragte Ricardo.
    »Pst!«, machte Samantha.
    »Es gibt einen guten Grund,

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