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Missing Link

Missing Link

Titel: Missing Link Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walt Becker
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Baines.
    »Er hat Recht.« Doms Blick überflog besorgt den Fluss.
    Jack sah sich das Artefakt aus der Nähe an. Er hatte keine Ahnung, wo er anfangen sollte. »Das kann nicht schwieriger sein als bei einem Haushaltsgerät«, sagte er.
    »Vorsicht«, mahnte Samantha. »Du konntest ja nicht einmal unseren Videorecorder programmieren. Erinnerst du dich?«
    Jack drehte sich zu Ricardo. »Warum lässt du deinen Physikabschluss nicht endlich mal zur Geltung kommen?«
    Vorsichtig schlich Ricardo um das Hologramm, das sein Hemd zum Glänzen brachten. »Sagen wir mal, ich habe die Gebrauchsanweisung verloren.«
    »Wir haben nicht viel Zeit«, warnte Dorn.
    »Ich bin am Nachdenken.« Schweißperlen krochen aus ihrem Versteck unter Ricardos Koteletten hervor und bahnten sich einen Weg hinab.
    »Versuch auf das Ding draufzuschlagen«, sagte Baines.
    »Du kannst draufschlagen«, erwiderte Ricardo, »aber lass mich vorher ein paar hundert Meter von hier abhauen, ja?«
    Ricardo wischte sich den Schweiß ab, dann wandte er seine Aufmerksamkeit auf die Reihe von Tastenfeldern entlang der Unterseite des Hologramms. Auf jedem Tastenfeld befand sich in der oberen rechten Ecke ein Symbol. Das sah vielversprechend aus. Vielleicht dienten sie als Funktionstasten.
    »Das hier scheint das Richtige zu sein, oder?«, fragte Ricardo und zeigte auf das hellste Tastenfeld.
    Jack hatte keine Ahnung. »Du wirst’s schon wissen.«
    Ricardo atmete tief durch und streckte seine Hand in Richtung Hologramm. Die anderen wichen ein paar Schritte zurück.
    »Ich kann die Energie spüren ... wie statische Elek...«
    In dem Moment brachten Ricardos Finger das Hologramm zum Platzen. Das dreidimensionale Gitter verschwand und hinterließ in seinem Sog absolute Schwärze. Für einen Augenblick waren alle blind, bis das schwache Mondlicht nach und nach die Leere ausfüllte.
    »Ich nehme an, wir haben den Schalter zum Abstellen gefunden«, meinte Jack.
    Das Artefakt lag genauso wie zuvor auf der Motorhaube des Rovers.
    Ricardo zitterte. »Ich schlage vor, jemand sollte das für zukünftige Einsätze aufschreiben.«
    Jack konzentrierte sich auf den Schein der sich nähernden Fackeln. Die Dogon konnten nicht mehr als eine Meile entfernt sein, sie befanden sich wahrscheinlich bereits jenseits der großen Biegung des Flusses. Die Gruppe unterhielt sich nur flüsternd und drängte sich in der relativen Sicherheit der Fahrzeuge zusammen, die einen willkommenen Schild gegen unvorhergesehene Gefahren bot.
    Dorn und Baines versuchten die Zulus zu überzeugen, dass das wundersame Schauspiel, welches sie gerade gesehen hatten, nur von einem Teil der hochtechnischen amerikanischen Ausrüstung hervorgerufen worden sei und sie keine Angst zu haben brauchten.
    Doch das nahmen ihnen die Zulus nicht ab.
    »Samantha«, flüsterte Dorn.
    »Ja?«
    Er kauerte sich neben sie. »Bist du in Ordnung?«
    Sie nickte.
    »Nimm das.« Dorn reichte ihr einen 9-mm-Browning. »Er ist geladen. Und gesichert.«
    »Nein, danke. Ich stehe nicht auf Waffen.«
    »Nur vorsichtshalber.«
    »Ich kann nicht mal ein Luftgewehr benutzen, ohne dass mir schlecht wird.«
    »Du musst sie nicht benutzen«, beruhigte sie Dorn. »Aber ich will dir zeigen, wie sie funktioniert. Nur für den Notfall.« Dorn legte die Pistole auf seine flache Hand. »Hier ist die Sicherung. Wenn du hier reindrückst, kannst du schießen. Lass die Pistole gesichert, bis du weißt, dass du sie brauchst.« Er sicherte die Waffe wieder.
    Samantha wollte die Pistole nicht anfassen. »Und was dann?«, fragte sie.
    »Dann zielst du und schießt.«
    »Zielen und schießen«, wiederholte sie leise.
    Er ließ die Waffe auf dem flachen Felsen neben ihr liegen.
    Flussaufwärts marschierten die Dogon um die Flussbiegung; ihre Fackeln schimmerten in der Ferne wie kleine Sterne. Die Unterhaltung verebbte. Baines platzierte am Rand ihres Verstecks bewaffnete Männer. Jack kroch durch die Gruppe und mahnte alle, still zu blieben. Er wusste, dass eine Vorhut der Dogon unterwegs war; jedes Geräusch würde ihnen ihre Position verraten. Schließlich ließ er sich hinter dem Landrover nieder und fuhr mit seinen Fingern über die AK-47, die Baines ihm gegeben hatte.
    Wenn meine Studenten mich jetzt sehen könnten, dachte er.
    Es wurde so still, dass nur noch das Wasser zu hören war, das sich in kleinen Strudeln seinen Weg durch das Riedgras am Ufer bahnte. Hin und wieder rutschte ein Stück Erde platschend ins Wasser.
    Ein gellendes Quietschen

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