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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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sich gezwängt hatte, ihm immer noch nicht zu Gesicht.
    Im Raum knisterte es förmlich vor Spannung.
    Als die Columbia-Truppe Platz nahm, ging die Gruppe, die vor ihnen an der Reihe war, nach vorn. Es war McDonnell, deren Angebot für eine Zusammenarbeit Lee abgelehnt hatte.
    Und zu McDonnells Partnern gehörte Hughes, die wiederum
    Columbias Avancen zurückgewiesen hatten.
    Der Kontrast zwischen den beiden Gruppen stach Lee ins
    Auge. Der McDonnell/Hughes-Kader bestand aus dynamischen Männern im mittleren Alter, mit zurückgekämmtem Haar und souveränem Auftreten. Da war zum Beispiel Gene Tyson von Hughes, der wie eine ganze Parfümerie roch und den Eindruck machte, als ob er gerade der Titelseite eines Lifestyle-Magazins entstiegen sei. Lee hingegen hatte seinen eigenen Diaprojektor mitgebracht, und sein ganzer Rückhalt bestand aus Kollegen, die noch halbe Kinder waren, und einem Doktor mit einem Kater.
    Lee hatte McDonnells Bericht bereits zu Gesicht bekommen.
    In diese Studie waren viele Millionen Dollar investiert worden.
    Sie basierte auf dem Doppelkegel-Konzept, einer Variante des Themas, mit dem auch Rockwell sich befaßte. Die Studie war fundiert und so umfangreich, daß niemand bei Columbia Zeit gefunden hatte, sie durchzulesen.
    Tyson kam zu Lee herüber. »Ach, JK. Es überrascht mich,
    Sie hier zu sehen.«
    »Wir sind zufällig vorbeigekommen«, sagte Lee. »Da haben wir spontan etwas zusammengewürfelt und wollen mal schau’n, was dabei rauskommt.«
    Tyson lachte, klopfte Lee auf die Schulter und ging davon.
    Nun schritt Art Cane gemessen und würdevoll zum Podium.
    Er war eine eindrucksvolle Erscheinung. Er erläuterte kurz, weshalb seine Firma sich um diesen Auftrag bewarb, und erwähnte ihre Tradition und Unternehmensphilosophie.
    Anschließend ging Lee nach vorn. Er lächelte die Leute im Gremium an und nickte ihnen zu. Nachdem er Cane kurz und förmlich die Hand gegeben hatte, stellte er sich ans Pult und rief das erste Dia auf.
    Der Raum wurde verdunkelt und das Dia auf die Leinwand
    projiziert.
     
    Donnerstag, 24. September 1981
    Lyndon B. Johnson-Raumfahrtzentrum, Houston
     
    Phil Stone und Adam Bleeker schauten sie unverwandt an.
    Die drei befanden sich in einem Konferenzraum, den man
    dem Auswahlkomitee für die Ares-Landezone zur Verfügung
    gestellt hatte. Die Wände waren mit Abbildungen vom Mars förmlich tapeziert: Fotos des Mariner-Orbiters, Karten des Geologischen Instituts der USA, Falschfarbendarstellungen der Stratosphäre und geologische Karten. Die Tischreihen waren mit weiteren Grafiken, Bildern und Aktenordnern bedeckt.
    York entrollte ein Plakat und heftete es über Karten und Fotos an die Wand. Es handelte sich um eine schlichte Vierfarbenkarte mit vielen Fähnchen.
    »Der Mars«, sagte sie. »Mit allen Details, die Sie im Moment wissen müssen. Dies ist eine geologische Karte des Planeten, die auf der Grundlage von Mariner-Daten erstellt wurde.« Das stimmte allerdings nicht, denn diese Karte war Kinderkram und allenfalls geeignet, dem Betrachter einen groben Überblick zu verschaffen. Ganz nützlich, wenn man den Mars bombardieren will, aber für Studienzwecke völlig ungeeignet. »Also. Was fällt Ihnen auf?«
    Stone grinste. »Ich sehe sieben kleine Sternenbanner und sieben kleine Flaggen mit Hammer und Sichel und zu jedem Fähnchen einen Kommentar.«
    »Zu den Fahnen kommen wir noch. Zuerst widmen wir uns
    der Geologie. Beschreiben Sie einfach, was Sie sehen.«
    Bleeker zuckte die Achseln. »Nord und Süd unterscheiden
    sich voneinander«, sagte er artig. »Die obere Hälfte der Karte ist rosa und die untere gelb. Mehr oder weniger.«
    »Richtig. Die Geologie gründet sich auf die Prämisse, daß ein Planet weder eine homogene Kugel noch ein chaotischer Brocken ist. Ein Planet besteht aus einzelnen Stücken –sogenannten geologischen Einheiten. Jede Einheit wurde zu einer bestimmten Zeit auf eine bestimmte Art und Weise geformt. Sie hat drei Dimensionen, und wir Geologen sind immer bestrebt, unter die Oberfläche zu blicken und die dreidimensionale Struktur zu rekonstruieren, die sich der direkten Betrachtung entzieht. Die Beziehungen zwischen den Einheiten geben uns Aufschluß über die Altersstruktur, die Prozesse, die sie geformt haben und wie weit sie sich unter der Oberfläche erstrecken…«
    Stone schaute verstohlen auf die Uhr.
    »Widmen Sie mir auch Ihre volle Aufmerksamkeit, meine
    Herren?«
    Stone und Bleeker sahen sich an wie ertappte Sünder.
    »Sie tun

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