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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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der Kern eines besessenen Monomanen zu verbergen.
    Sie hatte den Eindruck, daß das ganze Raumfahrtprogramm
    aus solchen Leuten bestand.
    York stellte sich nun die Frage, ob sie wirklich eine
    Nebenrolle an der Seite eines Hauptdarstellers spielen wollte, dessen Ziele nicht einmal die ihren waren?
    Sie betraten die Kommunikationszentrale. Die Wände waren mit Bildschirmen bedeckt, die allesamt körnige, unscharfe Schwarzweiß-Darstellungen zeigten. Handbücher lagen auf den Tischen, und Bahnen von Computerausdrucken schlängelten sich über die Tische, den Boden und an den Wänden entlang.
    Das Personal – überwiegend hemdsärmlige, langhaarige
    Männer, deren Sicherheitsausweis an der Hemdtasche
    baumelte – brütete über den Bildern und Computerausdrucken.
    Auf den Tischen standen Tassen mit kaltem Kaffee – manche in gefährlicher Nähe zu wichtigen Unterlagen –, und in einer Ecke sah sie einen angebissenen Krapfen, aus dem noch die Füllung troff.
    Ein schwacher, aber unverkennbarer Schweißgeruch lag in
    der Luft.
    Priest zuckte die Achseln und schaute wie ein Schaf. »So sieht das immer hier aus, Natalie. Eine Art kontrolliertes Chaos. Dies ist das Herz des Raumfahrt-Operationszentrums.
    Hier gehen in einem steten Strom die Daten von Mariner ein.
    Die Leute arbeiten im Schichtdienst. Die Arbeit ist ›adaptiv‹: die Daten des einen Orbits dienen als Grundlage für die nachfolgenden Berechnungen. Da bleibt nicht viel Zeit fürs Saubermachen.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du müßtest erst einmal sehen, wie eine geologische Forschungsstätte nach ein paar Tagen aussieht.«
    Ein etwa metergroßes Modell des Mariner 9-Raumschiffs
    hing in einer Ecke des Raums. Sie blieb stehen und betrachtete es. Vier silbrige Sonnensegel waren um eine achteckige Kiste aufgefächert. Ein Raketentriebwerk mit Brennstofftanks war auf der Oberseite der Kiste montiert, und an der Unterseite klebte eine Instrumentenbatterie. York erkannte die winzigen Linsen von Kameras, die im fluoreszierenden Licht glitzerten.
    Die Sonde wirkte ziemlich primitiv im Vergleich zu den
    schweren Viking-Sonden, die bereits für den für 1975
    geplanten Start entwickelt wurden. Dennoch war Mariner 9
    eine Augenweide, wie eine schöne Uhr.
    York hegte nach wie vor Zweifel am wissenschaftlichen
    Nutzwert des Raumflugs. Als Kind hatten die Bilder von
    Mariner 4 sie fasziniert, ihr sogar einen Schauder über den Rücken gejagt. Doch diese Faszination hatte sich gelegt, und die Fortschritte der späteren Sonden hatte sie gar nicht mehr verfolgt. Und dennoch: dieses schöne, filigrane Ding war von Menschen wie ihr gebaut und ins All geschossen worden, um auf eine Umlaufbahn um den Mars einzuschwenken. Es war das erste von Menschenhand erschaffene Objekt, das einen anderen Planeten umkreiste.
    Was für eine Vorstellung!
    Priest erzählte ihr vom Staubsturm. »Er hat den ganzen
    verdammten Planeten überzogen, Natalie. Als wir ankamen, haben wir nichts gesehen. Messungen haben ergeben, daß der Staub eine Höhe von achtzig Kilometern erreichte. Es klingt unmöglich, aber es stimmt. Einen Gefallen hat der Sturm uns aber getan.«
    »Wie das?«
    »Auf einmal wollten alle unbedingt einen Blick auf die
    Monde werfen. Übrigens, soll ich dir einen Kaffee holen? Oder einen Krapfen?«
    »Nein danke, Ben.«
    Er führte sie durch weitere Korridore zu einem kleineren Labor. Noch mehr hemdsärmliges Personal, das an Computern und Monitoren arbeitete.
    »Bildbearbeitung«, sagte Priest. Er führte sie zu einem freien Monitor, und sie nahmen auf wackligen Klappstühlen Platz.
    Dann bearbeitete er die Tastatur. »Das erste halbwegs deutliche Bild von Phobos bekamen sie beim einunddreißigsten Umlauf – gerade erst vergangene Nacht. Ich bin bis zum frühen
    Morgen aufgeblieben und habe ihnen bei der Verarbeitung der Daten zugesehen…« Ein Bild wurde nun auf dem Monitor
    zusammengesetzt, Zeile um Zeile, von oben nach unten.
    »Mariner nimmt die Bilder auf Magnetband auf und schickt sie zur Erde; einem Zeitungsfoto vergleichbar, das per
    Fernschreiber übertragen wird. So haben die Leute heute nacht das erste Bild erhalten.«
    Sie lächelte. »Was soll das, Ben? Weshalb zeigst du mir nicht einfach das fertige Bild? Veranstaltest du wieder so eine NASA-Show?«
    Er hob die Augenbrauen. »Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich dir Zynismus attestieren.«
    Impulsiv berührte sie seine Hand. »Es tut mir leid, Ben.«
    Seine Haut war warm und ledrig.
    Er

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