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Mission Ares

Mission Ares

Titel: Mission Ares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Zielplaneten.
    Sie rückte an ihn heran und beugte sich über die Fotos vom Mars. Ihre Lippen berührten sich sanft, fast furchtsam. Seine Haut war kühl und etwas rauh. Sie drückte sich wieder an ihn, und diesmal wurde es ein richtiger Kuß.
    Das hat verdammt lang gedauert. Ben Priest und der Mars.
    Es war eine passende Kombination.
    Schließlich lösten sie sich wieder voneinander.
    Er tätschelte ihr die Wange. »Wie, zum Teufel, komme ich denn dazu?«
    »Die Sowjets senden Bilder von der Marsoberfläche«, sagte sie. »Das ist ein großer Tag für uns und die Menschheit.
    Vielleicht sogar ein Schritt in der Evolution. Wie sollte man das sonst feiern?« Sie holte den Zimmerschlüssel aus der Tasche ihrer Bluse. »Komm.«
    Ben war schon lang eingeschlafen, und York war immer noch wach. Es war eine höllische Nacht gewesen; die Dunkelheit war mit Wärme und Feuchtigkeit gesättigt. Die Laken lagen lose auf ihr und hinterließen ein klammes Gefühl auf der Haut.
    Sie hörte das Ticken des Weckers neben dem Bett und das
    Knarren der sich abkühlenden Rolläden. Aufnahmen der Mars 9 und Computerausdrucke waren am Fußende des Betts auf dem Boden verstreut, und obendrauf lagen die Kleider.
    Sie spürte die Wärme von Ben neben sich. Ben war um den
    Mond geflogen, und nun lag er hier, in ihrem Bett.
    Sie erinnerte sich an Bens Frage. Woher, zum Teufel, kommt das denn? Genau das war die Frage. Und wohin gingen sie nun?
    Sie fragte sich, ob sie ihn auf Karen und die Kinder
    ansprechen sollte.
    Er hatte sie nicht erwähnt; York wußte nicht einmal, wo
    Karen sich im Moment aufhielt. Er hatte ihr nur gesagt, daß sie Probleme mit ihrem Sohn hatten: der junge, enthusiastische Petey hatte sich zu einem Peter gewandelt, einem schwierigen Siebzehnjährigen, der die Wände seines Zimmers schwarz gestrichen – und die Bilder von den Sternen und Astronauten überpinselt hatte. Er verbrachte nun mehr Zeit damit, Alice Cooper zu hören als sein Vater.
    Ben sprach zwar kaum darüber, aber sie sah ihm an, daß es ihm Kummer bereitete. Ben sprach überhaupt kaum von seiner Familie.
    Und York war ein heuchlerisches Arschloch. Vor ein paar
    Stunden war Karen ihr noch scheißegal gewesen.
    Würde Ben Karen jemals verlassen? Offensichtlich waren sie schon lang zusammen. Und sie war eine Seemannsbraut gewesen. Karen hatte Ben geheiratet, obwohl sie wußte, daß sie oft allein sein und sich um ihn Sorgen machen würde.
    Vielleicht glaubte Ben, ihr Loyalität zu schulden.
    Und wenn er sie verließ – was dann? Würde York ihn
    überhaupt wollen?
    Und was war mit Mike?
    Es war, so sagte sie sich, ein einziges Chaos. Es war schwer zu verstehen, daß eine Person mit einer derart ausgeprägten Rationalität und Logik nicht imstande war, ihre Beziehungen zu einer Handvoll Leute zu regeln.
    Sie dachte nicht weiter darüber nach, sondern hob den Ordner vom Boden auf und vertiefte sich in den Inhalt der sowjetischen Akte.
    Sie stieß auf RSF-Ergebnisse. Das Röntgenstrahlen—
    Fluoreszenz-Gerät hatte eine Analyse der Zusammensetzung des Mars-Regolith zur Erde übermittelt. Sie überflog die Analyse. Siliziumdioxid: fünfundvierzig Prozent; Eisenoxid: achtzehn Prozent… Es gab reichlich Silizium, Eisen, Magnesium, Aluminium, Kalzium und Natrium. Allerdings wichen die prozentualen Anteile von irdischem Gestein ab.
    Eisen überwog. Kalium hingegen kam kaum vor. Das war wohl signifikant; es bedeutete nämlich, daß das Marsgestein homogener war als das irdische Gestein, das durch die
    Erdwärme getrennt wurde. Vielleicht hatte der Mars gar keinen Nickel-und Eisenkern wie die Erde…
    Sie fluchte stumm und erging sich dann in Spekulationen.
    Diese Daten waren nicht repräsentativ. Die sowjetische
    Landekapsel war nämlich nur an einem Punkt des Planeten
    heruntergegangen, dessen gesamte Oberfläche der Fläche der irdischen Landmasse entsprach. Und sie mußte sich nur das Foto des Greifarms ansehen, um seinen begrenzten Nutzwert zu erkennen. Er vermochte nur loses, bröckliges Material einzusammeln, das die Geologen als fines bezeichneten. Das genügte aber nicht für ein vollständiges Bild.
    Wir brauchen jemanden, der mit Spaten und Hammer aus der Landekapsel steigt.
    Nachdem sie die anfängliche Enttäuschung nun überwunden
    hatte, waren die biowissenschaftlichen Ergebnisse ihr egal. Es war die Geologie, die sie faszinierte; das Leben war schließlich nur die ›erste Ableitung‹ der Geologie. Dennoch wäre gegen ein positives

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