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Mission Arktis

Titel: Mission Arktis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Papa …«, schluchzte sie an seinem Ohr.
Matt erstarrte. John war nicht bei ihr und offenbar auch nicht im Helikopter. Er war in Omega zurückgelassen worden. Nach Jennys Reaktion zu urteilen, war Petkows Bericht tatsächlich keine Lüge gewesen. Die Driftstation war kaltblütig zerstört worden.
»Jenny, es tut mir so Leid.« Sogar in seinen eigenen Ohren klangen die Worte lahm. Aber er konnte nichts weiter tun, als ihr seine Stärke anzubieten – seine Schulter, seine Arme.
Sie zitterte in seinen Armen. Leise Worte drangen an sein Ohr, ein Flüstern, nur für ihn allein bestimmt. »Es war Craig. Trau ihm nicht.«
Matts Finger bohrten sich in ihren Parka. Er starrte an Jenny vorbei zu dem Mann im vertrauten blauen Anorak. Aber er sorgte dafür, dass sein eigenes Gesicht ausdruckslos blieb, tat so, als hätte er ihre Warnung nicht gehört.
Aber es war alles wahr. Alles.
Langsam löste er sich von Jenny, nahm jedoch den Arm nicht von ihrer Schulter.
Craig kam auf ihn zu. »Matt, wie gut, dass Sie am Leben, sind. Aber was ist hier los? Was tun Sie hier draußen?«
Matt kämpfte gegen den Drang, dem Mann die Faust ins Gesicht zu schlagen. Aber dann hätte man ihn nur umgebracht. Um zu überleben, musste er ein kunstvolles Spiel aus Lügen und Halbwahrheiten spielen.
Zuerst war eine glatte Lüge nötig. »Gott, es tut gut, euch alle hier zu sehen.«
Craigs anfangs zögerliches Lächeln wurde sicherer.
»Der russische Admiral hat hier noch immer die Kontrolle, aber er hat mich hergeschickt. Er dachte, falls ihr erst schießt und später Fragen stellt, kann ruhig einer von uns Amerikanern daran glauben.«
»Warum hat er überhaupt jemanden geschickt?«
»Er will einen Waffenstillstand aushandeln. Um den Admiral zu zitieren: Beide Seiten besitzen nur den halben Schlüssel zu dem Wunderwerk hier. Ihr habt die technischen Notizen, er hat die Proben. Beides ist nutzlos ohne das jeweils andere.«
Craig trat näher. »Sagt er die Wahrheit?«
Matt trat etwas zur Seite und schob den kleinen Maki zwischen sich und Jenny. Der Junge schmiegte sich an Matts Schenkel. »Hier ist der Beweis, mit dem man mich hochgeschickt hat.«
Craig verzog das Gesicht und bückte sich, um sich den Jungen genauer anzusehen. »Ich verstehe nicht.«
Matt hätte es sich denken können. Craig war dafür ausgebildet, eingleisig zu denken, seine Sicht auf sein Ziel zu konzentrieren und alles andere zu ignorieren. Vor allem die Leichen am Wegesrand.
»Das ist der Junge aus dem Tank«, erklärte er. »Aus dem Eistank, den Dr. Ogden aktiviert hat.«
Jetzt sah Craig ihn verwundert an. »Mein Gott! Er ist tatsächlich wieder lebendig geworden? Es funktioniert also wirklich?«
Matt blieb ruhig. Er durfte sich nicht anmerken lassen, dass er die tödlichen Absichten des DeltaTeams durchschaut hatte. »Es hat funktioniert, aber die einzigen Proben des Elixiers werden in einem verborgenen Tresorraum ganz unten in der Station aufbewahrt. Ich habe sie mit eigenen Augen gesehen. Admiral Petkow hat die Station verdrahtet, um sie in die Luft zu jagen. Er wird alles zerstören.«
Craigs Gesicht verfinsterte sich. »Was will er?«
»Einen Waffenstillstand. Verhandlungen mit Ihnen. Auf Ebene eins. Er zieht seine Männer nach unten ab. Sie können mit fünf Ihrer Leute reinkommen, bewaffnet, wenn Sie möchten. Aber wenn dem Admiral irgendetwas passiert, dann haben seine Männer den Befehl, die Gefangenen zu erschießen und die Tresorkammer in die Luft zu sprengen. Ich glaube nicht, dass wir eine Wahl haben. Entweder verlieren wir alles oder wir schließen einen Pakt mit diesem Teufel.«
Matt wartete, unsicher, ob er vielleicht doch zu hoch gereizt hatte.
Craig schnaubte und wandte sich ab. Dann schlug er den Kragen seiner Jacke hoch, sagte etwas, zog das Kapuzenband heraus und hielt es sich ans Ohr. Ein verstecktes Funkgerät.
Jenny glitt näher zu Matt. »Er hält Rücksprache mit dem Commander von Delta Force. Die gestohlenen Aufzeichnungen sind bei ihm im Helikopter. Aber was ist mit den Verhandlungen? Können wir jemandem trauen?«
»Der einzige Mensch, dem ich vertraue, steht direkt neben mir.«
Sie drückte seine Hand. »Falls wir hier rauskommen …«
»Sobald«, verbesserte er sie. »Sobald wir hier rauskommen.«
»Matt …«
Er beugte sich über sie und drückte sanft seine Lippen auf ihre. Es war nicht so sehr ein Kuss als vielmehr ein Versprechen. Ein Versprechen, das er zu halten gedachte. Er schmeckte das Salz ihrer Tränen. Sie würden überleben.
Craig wandte

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