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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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etwas aus der Fassung gebracht, und er wusste nicht, was er von ihr halten sollte. Mrs Finchley hingegen konnte ihr Entsetzen nicht verbergen.
    »Lass die Männer ihre Arbeit machen«, sagte Mr Socrates. Mit einer Handbewegung forderte er sie auf, ihm zu seinen wartenden Begleitern zu folgen. »Ich möchte euch Elizabeth Tompsitt vorstellen, beziehungsweise Lizzie, wie sie lieber genannt werden will.«
    Lizzie gab Modo die Hand und drückte so fest zu, dass er glaubte, seine Finger müssten brechen. Ihre Handflächen waren von Schwielen überzogen.
    »Ich bin …«, Modo blickte Mr Socrates fragend an.
    »Jetzt bist du Modo«, sagte der lachend. »Vergiss dein Leben als Anthony Reid.«
    »Ich bin M-Modo«, stellte er sich vor. Lizzie ließ seine Hand wieder los, und er rieb sie unauffällig, um den Schmerz zu lindern. Er wäre lieber Anthony Reid geblieben. Er würde es vermissen, Mr Socrates Vater zu nennen.
    Lizzie schlug Tharpa zur Begrüßung auf die Schulter: »Tharpa, alter Viehdieb, schön, dich wiederzusehen!« Und gleich darauf verbeugte sie sich vor Octavia und Mrs Finchley. »Was die beiden manierlichen Damen von mir halten, kann ich nur erahnen.«
    Mrs Finchley lief rot an. Octavia aber spie ihre Antwort förmlich aus: »Ich bin nicht manierlich! Ich bin Octavia!«
    »Ja, also schön«, ergriff Mr Socrates das Wort. »Ich weiß, ihr fragt euch alle, warum wir hier sind und was in diesen großen Lattenkisten war.« Er deutete auf etwas, was aussah wie ein langes rotes Laken, das auf dem Boden ausgebreitet und mehrmals gefaltet worden war. »All die Einzelteile gehören zu einem aeronautischen Ballon. Selbstverständlich mit Dampfantrieb, weshalb man aus technischer Sicht von einem Luftschiff spricht.« Er hielt inne. »Und unsere Freundin Lizzie ist unsere Pilotin.«

 
     
    A ls sie wieder zum Farmhaus kamen, spürte Modo, wie seine Unterlippe schlaff wurde. Der Buckel drückte sich allmählich aus dem Rücken, und dadurch zog sich sein Bauch zusammen. Die Verwandlung war nicht aufzuhalten. Er hielt Tharpa an der Schulter zurück und gab ihm ein Zeichen, ihm zu folgen. Die beiden bogen um die Hausecke, während die anderen nach drinnen gingen.
    »Ich …«, flüsterte er, »verwandle mich zurück. Und ich habe meine Maske vergessen.«
    »Ah, junger Sahib. Das ist misslich.«
    »Ich habe nichts, um mein Gesicht zu verbergen.«
    »Es sind ausschließlich Freunde im Haus. Vor ihnen musst du keine Angst haben, dein Äußeres zu zeigen.«
    »Ich will nicht, dass Octavia mich so sieht«, sagte Modo. Es war ihm peinlich, das zugeben zu müssen.
    Tharpa nickte und legte Modo einen Augenblick die Hand auf die Schulter, bevor er antwortete. »Dann finden wir eine Lösung.« Er langte an seinen Kopf und löste den Turban. Zum Vorschein kam schulterlanges schwarzes Haar, das von grauen Strähnen durchzogen war. Sorgfältig wickelte er das Tuch um Modos Kopf und Gesicht, sodass nur noch die Augen zu sehen waren. »Öffne deine Kragenknöpfe, aber behalte den Mantel an«, riet er. »So kannst du deinen Körper verbergen.«
    »Aber darfst du das denn?« Obwohl Modo die Kabine mit Tharpa geteilt hatte, war er ihm nie ohne seinen Turban begegnet. »Ich meine, ist das nicht ein religiöses Symbol?«
    »Ich bin unter Freunden. Und wenn es darum geht, einem Freund zu helfen, darf ich den Turban abnehmen.« Er schwieg kurz. »Aber ich warne dich: Mir wurde gesagt, dass englische Frauen beim Anblick von langhaarigen Männern ganz verrückt werden.«
    Sie mussten beide lachen. Dann gingen sie ins Haus, wo Mr Socrates, Mrs Finchley und Octavia an einem grob behauenen Holztisch saßen. Mr Socrates warf den beiden einen schiefen Blick zu, doch verkniff er sich einen Kommentar. Octavia musterte eingehend Modos vermummten Kopf – und noch länger Tharpas langes Haar. Vielleicht war die Bemerkung über die englischen Frauen gar kein Scherz gewesen?
    Modo wischte sorgfältig den Schmutz von einem der Stühle, wofür er von Octavia ein spöttisches Kichern erntete.
    »Immer reinlich und adrett, was?«, raunte sie ihm zu.
    Modo nahm Platz und verschränkte die Arme.
    »Du hast dich also doch noch zu uns bequemt«, rügte Mr Socrates. Er rollte eine bunte Landkarte von Australien auf dem Tisch aus. »Wir fliegen in den Regenwald von Queensland.« Er deutete auf den nordöstlichen Teil des Landes. »Mit dem Schiff wären wir sechs Tage entlang der Küste unterwegs, aber wir nehmen eine Abkürzung durch die Luft. Bei

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