Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt
über uns erzählen. Zunächst schicken wir aber ein Prisenkommando rüber und nehmen Ihr Luftschiff ins Schlepptau. Unser Pilot wird sicherstellen, dass Sie wohlbehalten an unserem Stützpunkt ankommen. Dort können wir uns dann vernünftig unterhalten. Wie ich sehe, sind Sie nach wie vor in Begleitung des Inders? Oh, und das dort ist Modo, richtig? Wer sonst würde eine Maske tragen. Ich habe gehofft, wir würden uns noch einmal begegnen.«
Modo hielt sich unter ihrem eiskalten Blick so gerade wie möglich und schaute kurz zu Mr Socrates hinüber. Würde er den Befehl zum Angriff geben? Er wirkte konzentriert und schien die Prometheus nach Schwachstellen abzusuchen. Aber alles, was Modo sah, waren Soldaten, Feuerpfeile und die metallische Panzerung.
»Wir heißen Ihre Leute an Bord willkommen«, rief Mr Socrates. Dann wandte er leicht den Kopf und kratzte sich an der Wange, um vor Miss Hakkandottir zu verbergen, dass er weitersprach: »Wir riskieren besser einen Absturz. Tharpa: Auf mein Zeichen feuerst du mit der Signalpistole in unseren Außenballon. Die Wucht der Explosion wird sie kalt erwischen. Wir stürzen zwar ab, aber der Waldboden und die Sprungfedern unter der Gondel retten uns hoffentlich.«
Modo tauschte mit Octavia Blicke und linste über die Kante der Gondel. Sie würden sterben. Sein Atem wurde flach. Octavias Finger berührten kurz die seinen, und er wünschte, sie würde seine Hand nehmen.
»Alan«, schrie Miss Hakkandottir, »bitte manövrieren Sie Ihr Schiff näher heran.«
Es musste einen anderen Weg geben! Modo schaute nach oben, und ihm fiel auf, dass über ihnen einer der Enterhaken noch fest im Ballon steckte und das Seil daran herunterbaumelte. Es war gerade lang genug.
Als er einen Schritt zurücktrat, um Anlauf zu nehmen, packte Tharpa seinen Arm: »Nein, junger Sahib. Das wird nicht funktionieren.«
Modo nickte Tharpa zu. »Du hast recht, Lehrer«, sagte er, ließ die Luft aus seinen Lungen entweichen und gab sich den Anschein, als würde er resignieren. Dann, völlig unvermittelt, befreite er sich mit einer blitzartigen Bewegung aus Tharpas Griff – ein Trick, den ihm sein Kampftrainer selbst vor Jahren beigebracht hatte – und warf sich in die Luft. »Fliegt! Fliegt los! Bringt euch in Sicherheit!«, brüllte er.
Er bekam das baumelnde Seil zu fassen und pendelte daran hin und her, um mehr Schwung zu bekommen. Auf halbem Weg zwischen den beiden Schiffen ließ er los und hechtete in einem majestätischen Bogen in Richtung Prometheus .
D as war das Mutigste und Dümmste, was Octavia je erlebt hatte. Gerade noch standen sie alle reglos nebeneinander und hofften, nicht erschossen zu werden, und im nächsten Augenblick stieß Modo einen Schrei aus und flog wie ein Trapezkünstler durch die Luft.
»Modo! Du verdammter Narr!«, entfuhr es ihr. Er hatte den Abstand zur Prometheus falsch eingeschätzt und fiel wie ein Stein in die Tiefe. Octavia schnappte panisch nach Luft. Nur eine Armbreite trennte ihn vom Rumpf der feindlichen Gondel, dann bekam er die Flagge der Clockwork Guild zu fassen und klammerte sich mit beiden Händen daran fest. Sein Gewicht brachte die Prometheus wie ein Pendel zum Schaukeln. Sogleich begann er, nach oben zu klettern.
Kugeln pfiffen durch die Luft, und Octavia wurde zu Boden gerissen. Im ersten Moment glaubte sie, sie sei getroffen worden, aber nein, jemand hielt sie fest. Tharpa!
»Bleib liegen«, sagte er und machte sich, auf der Seite liegend, daran, die Elefantenbüchse zu laden.
»Wirf den Motor an, Lizzie!«, brüllte Mr Socrates. Die Maschine sprang sofort an. Der Kessel war noch heiß genug, um Dampf zu produzieren. »Abtauchen! Abtauchen!«
Octavia robbte zu Mr Socrates hinüber. »Wir können Modo nicht einfach zurücklassen!«
»Und wir können nicht in der Schusslinie bleiben! Platziere dich am Bug und lotse uns.«
»Aber er wird sterben!«
»Ich lasse Modo nicht im Stich.« Die Entschiedenheit in seiner Stimme überraschte Octavia. »Wir tauchen unter der Prometheus durch, sodass er sich auf unseren Ballon fallen lassen kann. Das ist der neue Plan. Der kleine Narr hat sich nicht an meine Befehle gehalten, also tu du jetzt besser, was ich sage!«
Octavia kroch zum Bug. Unterwegs warf sie einen flüchtigen Blick hinunter zu Modo. Er hatte es zur Unterseite der Gondel geschafft und hangelte sich jetzt allmählich zum Heck. Allerdings kletterten bereits Soldaten die Seitenwände der Gondel hinunter, um den Parasiten
Weitere Kostenlose Bücher