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Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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erschienen, ihn ins Dorf zu bringen.
    Und jetzt saß der Mann mit dem Gottesgesicht hier in ihrer Mitte und aß das Essen, das sie ihm anboten, und nickte und redete in einer Sprache, die sie nicht verstand.

 
     
    M odo nahm eine Handvoll Beeren aus einem Korb aus geflochtenen Palmwedeln und ließ sie sich schmecken. Der Korb war noch nass, so als wären die Beeren eingeweicht worden. Sie waren gleichermaßen bitter und süß und zerplatzten auf seiner Zunge. Als Nächstes trugen die Frauen auf einer großen Holzplatte gekochtes Fleisch herbei. Es hatte eine helle Farbe und schmeckte so ähnlich wie gesalzenes, geräuchertes Enten- oder Hühnerfleisch, genau konnte er es nicht sagen, und Fisch gab es auch.
    Die Waldbewohner schienen nicht die Absicht zu haben, ihn bei lebendigem Leib zu kochen oder in Scheiben zu schneiden. Gut, sie hatten ihn durch den Wald gejagt, aber das konnte man ihnen nicht verübeln: Schließlich war er vom Himmel gefallen und ein Eindringling in ihrem Land. Er war in Tränen ausgebrochen – ausgerechnet – bei all den Augen, die auf ihn gerichtet waren. Abgesehen von ihrer anfänglichen Scheu, schienen diese Menschen ihn ohne Grauen anzuschauen. Ja, ganz im Gegenteil: Sie schienen ihn anzubeten. Modo lächelte und schüttelte den Kopf.
    »Das ist alles sehr gut«, sagte er. »Sehr, sehr gut.« Und er klopfte sich auf den Bauch, um seine Zufriedenheit zu zeigen, woraufhin sich eine der Schwangeren ihren eigenen Bauch rieb und kicherte. Natürlich verstanden sie kein Wort von dem, was er sagte, aber er hoffte, an seinem Tonfall würden sie seine freundliche Gesinnung erkennen. Wahrscheinlich hatten sie noch nie einen Mann aus der Zivilisation getroffen.
    Das Mädchen, Nulu, war die Erste, die ihm etwas zu essen gereicht hatte, und er vertraute ihr instinktiv. Die übrigen Stammesangehörigen entspannten sich allmählich und unterhielten sich murmelnd, wobei sie wieder mit ihren kleinen Fingern auf ihn deuteten.
    Er hatte so viele Berichte gelesen, in denen von Wilden die Rede war und darüber, wie skrupellos sie sein konnten. Die Männer des Stammes trugen Waffen, sicher, aber Modo sah auch gebrechliche, hilfsbedürftige Menschen: ein paar greise Männer, eine zahnlose Alte, die blind zu sein schien, kleine Kinder, eines von ihnen humpelte. Wenn das tatsächlich Wilde waren, warum überließen sie dann die Alten und die Krüppel nicht den Krokodilen?
    »Bitte esst doch mit mir«, bat er und reichte die Speisen herum. »Bitte.«
    Nulu war die Erste, die etwas von einer der Platten nahm, ein langes, sehniges Stück gekochtes Fleisch. Sie zerkaute es, nahm es dann aus dem Mund und reichte es einer alten Frau, die es schluckte. Wie ekelhaft! Aber viele der anderen Kinder taten das Gleiche für die anderen Alten. Sie hatten augenscheinlich keine Zähne mehr, und ohne die Hilfe ihrer Enkel mit dem guten Gebiss würden sie nicht überleben. Das war vielleicht abstoßend, aber doch auch fürsorglich.
    Er stellte sich vor, wie er selbst einem greisen Mr Socrates das Essen vorkaute, und musste glucksen. Ein paar Kinder kicherten daraufhin ebenfalls.
    Bei dem Gedanken an seinen Dienstherrn fiel ihm ein, dass er eine Mission zu erfüllen hatte. Gleich nach dem Essen musste er sich wieder seiner Aufgabe widmen.
    Modo begutachtete die verwundete Hand und stellte erfreut fest, dass der Stummel des kleinen Fingers dank der Blätter, mit denen er eng umwickelt war, nicht mehr blutete. Der Schmerz war bis auf ein dumpfes Pochen abgeklungen.
    Bald würde es dunkel werden. Er sollte besser zusehen, vor Anbruch der Nacht noch so weit wie möglich voranzukommen, auch wenn ein Teil von ihm am liebsten für immer hierbleiben wollte. »Ich danke euch für das Essen und die Gastfreundschaft, aber jetzt muss ich gehen.«
    Die Leute starrten ihn an, als er seinen Kompass hervorholte und hochhielt, um herauszufinden, wo Nordwesten lag. Er war froh, dass er sich die Karte eingeprägt hatte. Den Hauptfluss hatten sie mit dem Luftschiff noch nicht überquert, also müsste er nach wie vor östlich davon sein. Falls Mr Socrates irgendwo hier war, dann auf dem Weg zum Tempel.
    Es sei denn, das Luftschiff war abgestürzt, und die anderen waren tot oder gefangen genommen worden. Dann könnte er sie unmöglich finden. Falls Modo zum Tempel gelangte, würde er von dort aus zumindest den nächstgelegenen Hafen erreichen, denn der war deutlich in der Karte eingezeichnet.
    »Noch einmal vielen Dank.« Modo verbeugte sich vor

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