Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt

Titel: Mission Clockwork, Band 3: Mission Clockwork, Duell in der Ruinenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
Vom Netzwerk:
der Dorfgemeinschaft, drehte sich um und marschierte los. Sie stellten sich ihm nicht in den Weg, und Modo wunderte sich, dass sie ihn tatsächlich so einfach davongehen ließen.
    Tatsächlich erhoben sich jetzt alle gleichzeitig und folgten ihm schweigend im Gänsemarsch. Modo blieb stehen. So ging das nicht. Er konnte unmöglich mit diesem Gefolge im Schlepptau durch den Urwald stapfen! Augenblick – konnte er sie vielleicht dazu bringen, ihn zum Tempel zu führen? Hier standen fünfzehn Krieger, und sie trugen Waffen. Was, wenn Miss Hakkandottir irgendwo im Dschungel ein Lager aufgeschlagen hatte? Falls sie zufällig darauf stießen, könnte er es vielleicht gemeinsam mit den Kriegern aus dem Hinterhalt angreifen und die Gildesoldaten töten.
    Und wie viele der Stammeskrieger würden dabei umkommen? Nur um ihn zu retten?
    Er machte eine abwehrende Bewegung mit den Händen. »Ihr müsst hierbleiben. Kehrt um.«
    Niemand rührte sich von der Stelle. Modo ging zu dem Mann, der am nächsten stand, und drehte ihn in die entgegengesetzte Richtung. Dann tat er das Gleiche mit dem nächsten Krieger. Jetzt kam Nulu mit einem Korb Essen auf ihn zu. Sie bot ihn ihm mit hochgereckten Armen an. Modo war noch pappsatt, und so stand er ratlos da und kam sich ziemlich dumm vor. Mit einem Mal dämmerte es ihm jedoch: Sie wollte, dass er das Essen mitnahm. Schnell füllte er seine Taschen. Dann wandten sich die Dorfbewohner alle gleichzeitig zum Gehen.
    Modo bahnte sich seinen Weg durch den Urwald. Erst nachdem er bereits zwei Stunden unterwegs war, war er sich sicher, dass die Waldbewohner ihm nicht gefolgt waren. Es kam ihm so vor, als würde er sich mit jedem Schritt weiter von einem Traum entfernen. Denn das musste es gewesen sein. Trotz der anfänglichen Furcht waren ihm die Eingeborenen vor allem mit Freude begegnet. Das konnte er doch nur geträumt haben?
    Es fing an, zu regnen. Schon bald war er völlig durchnässt und verdreckt. Sein zerfetzter Umhang lag ihm wie Blei auf dem Rücken, also nahm er ihn ab, wrang ihn aus und klemmte ihn unter den Arm. Er durchwatete einen Bach und hielt wachsam nach Schlangen und Tieren mit spitzen Zähnen Ausschau. Abermals wünschte er, dass er Gelegenheit gehabt hätte, sich über die Flora und Fauna des Landes schlauzumachen, besonders über die Tiere, die ihn entweder fressen oder mit Gift töten würden oder beides.
    Um Kröten machte er einen großen Bogen. Er wusste nicht, ob hier oder in Afrika diese giftigen Kröten lebten, deren Berührung allein schon tödlich war. Und dann gab es da noch Alligatoren. Oder waren es Krokodile? Die einen oder die anderen waren hier heimisch.
    »Vielleicht kannst du sie ja bitten, sich vorzustellen, wenn sie dir ein Bein abbeißen«, flüsterte er. Zwischendurch gönnte er sich ein paar Beeren aus seiner vorderen Westentasche, gefolgt von etwas geräuchertem Fleisch. Die Sonne ging ganz plötzlich unter, als hätte jemand eine Kerze ausgeblasen. Zwischen all den Schlingpflanzen und Blättern konnte er nicht mehr viel erkennen.
    Er hatte sein Vorhaben nicht sonderlich gut durchdacht. Wo sollte er zum Beispiel schlafen? Auf dem Waldboden? Oben in einem Baum mit den Schlangen und Affen? Eine dieser Hütten, die er hinter sich gelassen hatte, käme jetzt recht gelegen.
    Er wagte es nicht, ein Feuer zu entfachen, aus Furcht, Hakkandottir auf sich aufmerksam zu machen. Also setzte er sich zum Schlafen mit dem Rücken an einen Baum und presste die angezogenen Beine so fest wie möglich gegen die Brust, um sich zu wärmen. Es waren grässliche, kalte, von Insekten geplagte Stunden, die den Namen Nachtruhe nicht verdienten. Doch als das erste Morgenlicht im Osten gelblich-grün durch das Blattwerk fiel und er erwachte, fand er eine Felldecke über sich gebreitet, und jemand hatte zu seinen Füßen ein Körbchen mit Beeren abgestellt, ohne ein Geräusch zu machen oder einen Fußabdruck zu hinterlassen. Modo flüsterte ein Danke und aß sein Frühstück. Dann stand er auf, streckte seine schmerzenden Glieder und folgte weiter dem Kompass.

 
     
    D ie erste Nacht im Regenwald hatte Octavias Freude darüber, am Leben zu sein, einen Dämpfer versetzt. Hoch oben in der Gondel war alles ein großes Abenteuer gewesen, aber hier am Boden, umgeben von kreischenden Tieren, zirpenden Insekten und der feuchtkühlen Luft, gefiel es ihr überhaupt nicht. Mit Ratten kam sie klar – in London gab es Millionen davon. Aber kriechendes Schuppengetier, Kreaturen, die

Weitere Kostenlose Bücher