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Mission Clockwork

Mission Clockwork

Titel: Mission Clockwork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Glas mit Keksen auf das höchste Bücherregal in seinem Zimmer gestellt und war überzeugt, dass Modo es da nicht erreichen konnte. Aber er war den Türrahmen hochgeklettert, hatte nach dem Gefäß gegriffen und war behände wieder auf dem Boden gelandet. Als er jedoch triumphierend den Deckel abnahm, musste er feststellen, dass seine Hand nicht durch die Öffnung passte. Da kam ihm ein Geistesblitz: Er ließ seine Hand schrumpfen, steckte sie in das Glas und schnappte sich einen Keks. Vor lauter Freude verlor er die Kontrolle über seine verwandelte Hand, sie schnellte zurück in ihre knollenartige Form und steckte in dem Glas fest. So fand ihn Mrs Finchley.
    Â»Ach, Modo, du ungezogener Bengel«, sagte sie und gluckste auf ihre sanfte, freundliche Art. »Du musst dich schon selbst daraus befreien. Ich zerschlage nicht mein schönstes Glas.« Dann fügte sie hinzu: »Weißt du, Modo, du hättest es auch einfach umdrehen und die Kekse herausschütten können.«
    Ein erneuter Hustenanfall und Würgereiz unterbrach seine Träumerei. Keine Luft. Er fiel vornüber und rechnete damit, das Bewusstsein zu verlieren. Da erinnerte er sich, dass Rauch in die Höhe stieg. Also senkte er seinen Kopf weiter, steckte ihn zwischen die Knie und atmete mehrmals verzweifelt ein.
    Und in eben diesem Moment fiel der Groschen: das Keksglas! Das war die Lösung. So konnte er es schaffen. Und zwar gleich. Die Verwandlung nahm ihren Anfang in seiner Vorstellung, indem er seine Hand kleiner und schmaler entwarf. Ein so heftiger Husten schüttelte ihn, dass er meinte, er müsse Blut spucken. Er zwang sich, einige Augenblicke lang die Luft anzuhalten, um nicht mehr zu husten, und konzentrierte sich erneut auf die Verwandlung seiner rechten Hand.
    Das Handgelenk schrumpfte. Seine Knochen waren jetzt dicht aneinandergepresst und das Fleisch zog sich zusammen. Er benötigte dringend Luft, aber wenn er jetzt einatmete, müsste er wieder husten, und dann wäre er erledigt. Er zog seine Hand so kräftig wie möglich aus der Fessel.
    Â»Ich werde hier nicht sterben!« Er wollte Mrs Finchley wiedersehen und Mr Socrates und Tharpa. Und Miss Featherstone. Es überraschte Modo, dass ihm ihr Gesicht in den Sinn kam, aber es verlieh ihm zusätzliche Kraft. Die Metallfessel riss zwar ein Stück Haut fort, doch seine Hand war endlich frei. In seiner Not sog er den Rauch tief in die Lunge. Röchelnd und hustend fasste er sich an die Kehle. Die Flammen waren so nah, dass sie an seinen Füßen leckten.
    Â»Nein!«, schrie er. »Ihr bekommt mich nicht!«
    Er hämmerte mit der Faust auf die linke Armlehne ein, bis sie zersplitterte und die Kette lose von der linken Hand herabbaumelte.
    Modo konnte nur mit seinem etwas größeren Auge klar sehen, das andere schmerzte noch zu sehr von dem Stich, den ihm Miss Hakkandottir mit ihrem Fingernagel zugefügt hatte. Beim Aufstehen hob Modo den Stuhl an, sodass die Fesseln von den Stuhlbeinen herabglitten. Seine Füße waren aneinandergekettet, doch er konnte zumindest kleine, unbeholfene Schritte machen. Die Hitze versengte sein Haar und Funken fielen auf seine Kleidung, die er mit Schlägen auslöschen musste.
    Mit letzter Kraft taumelte er durch die Flammen, zertrümmerte mit der Schulter die Tür und wankte in die Bibliothek, wo er über einen Stuhl stolperte und der Länge nach hinfiel. In den Bücherregalen vor ihm loderte bereits das Feuer. Links von sich machte er ein rechteckiges mattes Lichtfeld aus. Das Fenster! Er griff nach einem Polsterhocker, warf ihn durch die Scheibe und sprang hinterher, wobei die spitzen Glasreste seine glimmende Kleidung und ledrige Haut aufschlitzten. Als er im taubenetzten Gras landete, rollte und zappelte er hin und her, bis er sicher war, dass alle Flammen gelöscht waren.
    Luft. Reine, frische Luft. Er keuchte und röchelte, spuckte Asche aus und atmete tief ein und noch einmal. Neben ihm brannte das Haus lichterloh.
    Modo lag schwer atmend im Gras. Als er sich mit dem Ärmel über das Gesicht wischen wollte, bemerkte er, dass er brannte. Fieberhaft schlug er den Arm auf den Boden, bis die Flammen gelöscht waren.
    Â»Feuer! Feuer!«, schrie ein Mann. »Das Munsen-Haus brennt. Ruft die Feuerwehr!«
    Kurz darauf hörte Modo Stimmengewirr und das Getrappel von Schritten.
    Â»Da drüben liegt jemand!«
    Modo war zu schwach, um aufzustehen, er

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