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Mission Clockwork

Mission Clockwork

Titel: Mission Clockwork Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Slade
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Hammelfleisch und geschmorten Karotten. Gierig griff Modo danach und schlang das Essen mithilfe der linken Hand hinunter, während Tharpa behutsam den Verband um seinen rechten Arm wechselte.
    Anschließend sank Modo auf das Kissen zurück und schloss die Augen. Als Tharpa die Tür hinter sich schloss, sagte er etwas, das Modo nicht verstand. Vermutlich war es ein Ausdruck auf Hindi und er hoffte, es bedeutete »Schlaf gut«.

 
21
    Â 
    Zwei bedauernswerte Kerle
    Â 
    Â 
    E ine Stimme rief nach ihm, doch Oppie konnte die Augen nicht öffnen. Er wollte am liebsten zwei Wochen lang schlafen. Zu der störenden Stimme kam ein dumpfer Schmerz hinzu, der ihn zunehmend quälte. Er versuchte, die Lippen zu bewegen und nach seiner Mutter zu rufen, aber sie blieben starr. Dann glaubte er, seinen Vater reden zu hören.
    Â»Junge? Kannst du mich hören?« Die Stimme wurde lauter. »Bitte, wach auf.«
    Oppie öffnete die Augen einen Spaltbreit und blinzelte. Er befand sich in einem Felsenkeller. Rings um ihn herum brannten helle Gaslampen. Er konnte sich nicht bewegen, weil er an etwas festgebunden war.
    Â»Junge! Junge!«
    Oppie drehte langsam den Kopf zur Seite. Seine Halsmuskeln waren steif und taten weh. Jemand lag neben ihm, doch Oppies Blick wurde von einem Schimmern direkt vor seinem Auge angezogen: Ein fast zehn Zentimeter langer Bolzen ragte aus seiner Schulter heraus! Sein Puls beschleunigte sich und ihm entfuhr ein leises Stöhnen. Er fühlte sich, als müsste er sich übergeben. Und das hätte er wohl auch getan, wenn sein Magen nicht leer gewesen wäre.
    Â»Es ist schrecklich, nicht wahr?«
    Oppie sah zu dem Mann hinüber, der gesprochen hatte, und erkannte ihn sofort: Prinz Albert. Er war dicht neben ihm auf einen schmalen Tisch geschnallt. Auch in seine Schulter war ein Bolzen eingelassen.
    Â»Wir sind zwei recht bedauernswerte Kerle«, flüsterte der Prinz. »Sie haben uns entsetzliches Unrecht zugefügt. Oh Gott, sie haben uns Bolzen in beide Schultern eingesetzt.«
    In beide? Oppie horchte auf. Er nahm all seine Kraft zusammen und drehte den Kopf, nur um die furchtbare Wahrheit zu sehen. In seiner anderen Schulter steckte ebenfalls eine Metallschraube. »Wer haddas getan?«, fragte er mit schwerer Zunge.
    Â»Dr. Hyde.«
    Â»I-Ihr seid ein Prinz!«, stammelte Oppie. »Prinz Albert, Mylord.«
    Â»Ja, ja«, erwiderte Prinz Albert. »Ich … ich benötige deine Hilfe. Sie haben mir einen … einen Trank gegeben, der meinen Verstand zu beeinträchtigen scheint. Ich muss fliehen. Kannst du deine Hand bewegen?«
    Oppie versuchte es. »Ein bisschen, Mylord.«
    Â»Kommst du an die Riemen?«
    Oppie streckte seine Hand aus, aber er schaffte es nicht.
    Â»Es tut mir leid.«
    Â»Wie ist dein Name, Junge?«
    Â»Oppie.«
    Â»Gib nicht auf, Oppie. Ich weiß, es ist schwierig.«
    Oppie wand sich hin und her und streckte sich noch weiter, bis er einen Gurt unter den Fingern ertastete.
    Â»Ja, das ist es. Zieh!«
    Es gelang ihm, die Lasche des Riemens weit genug anzuheben, um ihn zu lockern.
    Â»Gute Arbeit. Die Queen wird dir dafür einen Orden anheften.«
    Diese Ermunterung verlieh Oppie neue Kraft und er löste einen weiteren Riemen. Bald hatte Prinz Albert eine Hand vollständig frei und befreite sich von den restlichen Gurten. Keine Minute später stand er auf den Beinen und machte einen unsicheren Schritt in Richtung Tür.
    Â»Was is’ mit mir?«, fragte Oppie.
    Prinz Albert blickte sich um. »Aber nein.« Er wankte zu ihm hinüber. »Ich werde dich nicht zurücklassen, mein treuer Untertan.«
    Gerade als er einen der Riemen löste, mit denen Oppies Arme gefesselt waren, öffnete sich die Tür und ein Mann mit Backenbart trat ein. Bei jedem seiner Schritte war ein zischendes Geräusch zu hören.
    Â»Sie sind wach und nicht gefesselt, Albert? Das ist nicht akzeptabel.«
    Prinz Albert tätschelte Oppie die Hand, zwinkerte ihm verschwörerisch zu und wandte sich an den Mann: »Wo sind meine Kameraden?«
    Â»Sie wurden laufen gelassen.«
    Â»Nun, Mr Fuhr, im Namen von Queen Victoria verlange ich, dass Sie mich und meinen jungen Freund hier umgehend freilassen.«
    Fuhrs Lachen drehte Oppie den Magen um. Er zerrte verzweifelt an den Gurten, die ihn an den Tisch fesselten.
    Â»Es ist Ihnen noch nicht gestattet, zu gehen«, erwiderte Fuhr und

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